Enttäuschung

Ich habe diesen Text schon drei oder vier mal umgeschrieben und zwischendurch überlegt, ob ich ihn überhaupt veröffentliche. Jetzt gehe ich ihn ein letztes Mal durch und entscheide dann…
Es war Sonntag, 18. März.
Eine Freundin hatte mitbekommen, dass mein Samstag ein wenig traurig gelaufen war. Sie meinte, sie wolle mich auf andere Gedanken bringen und eine Einladung einlösen, die sie schon im Dezember ausgesprochen hatte. Sie versprach noch eine Menge anderer Dinge, die ich gar nicht annehmen wollte. Aber darauf, die Einladung an diesem Abend einzulösen, darauf bestand sie. Meinte, das täte mir gut, und sie wolle mir unbedingt was Gutes tun. Wir verabredeten allerlei hin und her, auch die Uhrzeit, zu der ich sie abholen sollte und sie beteuerte mehrfach, wie sehr sie sich auf mich und den Abend mit mir freut. Und ich dumme Nuss habe das tatsächlich geglaubt. Der Tag verflog, ich machte meine Haare schön, probierte noch verschiedenes an Frisuren, suchte ein schönes Kleid heraus und bereitete alles vor, was ich dazu tun konnte, dass es ein schöner Abend würde. Als ich abfahrtbereit war, rief ich sie an, um ihr zu sagen, dass ich losfahre und dass sie bitte die Daumen drückt, damit das Auto anspringt. Da bekam ich mit {weil sie sich während meines Anrufs mit jemand anderem unterhielt}, dass sie Besuch hatte und diesem Besuch noch nichts davon gesagt hatte, dass sie mit mir verabredet war. Ich fragte, ob sie jetzt etwa gar absagen wolle und sie meinte voller Begeisterung: Ja, das wäre gut und ob ich da jetzt sehr traurig sei.
Ich? Traurig? Wieso sollte ich traurig sein, wenn mir jemand erst etwas verspricht, ja regelrecht einredet und dann, wenn ich mich darauf freue, im allerletzten Moment was besseres vor hat.
Also, traurig war ich wirklich nicht. Nur enttäuscht. Und das nicht wegen des Abends an sich oder weil nun die Einladung verfiel, sondern weil sie mir so deutlich gezeigt hat, wie unwichtig ich ihr im Grunde bin.
Ich meine, es kann immer passieren, dass man verabredet ist und plötzlich unverhofft Besuch vor der Tür steht. Doch dann kann man doch nicht einfach gar nichts tun und hoffen, dass sich das Dilemma von selbst erledigt. Ich finde, man hat mehrere Möglichkeiten.
Die eine wäre, den Besuch willkommen zu heißen, ihm aber dann gleich zu sagen, dass man später noch verabredet ist. Dann kann der Besuch entscheiden, ob er zu gegebener Zeit wieder geht oder aber mit zu der Verabredung kommt {was in den meisten Fällen möglich sein dürfte}.
Die andere wäre, ebenfalls den Besuch willkommen zu heißen und dann umgehend die Verabredung anzurufen und mitzuteilen, dass etwas dazwischen gekommen ist. Dann kann man entweder die Verabredung verschieben oder wiederum vorschlagen, den Besuch mitzubringen. Da kann man auf so viele Arten reagieren.
Aber niemandem etwas zu sagen, weder dem Besucher, noch der Verabredung und dann im Stillen zu hoffen, dass entweder der Besuch rechtzeitig wieder verschwindet, oder die Verabredung sich das Genick bricht und nicht erscheint oder dass die beiden aufeinandertreffen und die Entscheidung, was mit dem Rest des Abends geschieht, unter sich ausmachen, das ist das Einzige, was gar nicht geht. Aber genau dafür hat sich diese Freundin entschieden.

Keine Sorge, ich werde nicht zickig sein oder so. Aber wenn wir uns wieder einmal verabreden sollten, werde ich mich nicht so sehr drauf freuen und ich werde mir eine Alternative überlegen, damit ich auch dann was schönes vor habe, falls sie wieder im letzten Moment absagt.

Übrigens…

…wir sind nun doch nicht nach Frohburg gefahren. Die Mutti rief an, sie käme nicht mit. Ihr sei das zu weit und zu viel und überaupt bliebe sie lieber daheim.
Dann meinte auch noch der Sohn, dass es bei dieser Wetterlage vielleicht nicht angebracht sei, so weit zu fahren. Womöglich passiert noch was, wir rutschen in einen Graben oder schlimmeres. Das sei die Sache doch nicht wert. Also habe ich abgesagt.
Und was habe ich dann mit meinem Samstag angestellt? NICHTS. Ich habe mich nach meinem oppulenten Mittagessen {Brühe mit Ei} ins Bett gelegt und den Nachmittag verschlafen.
Jetzt stricke ich noch ein wenig. Was sollte ich auch sonst tun?

Wie schön, es ist Mittwoch…

Seit dem Jahreswechsel hatte ich mit mir selbst zu kämpfen. Irgend etwas bedrückte mich, ohne dass ich hätte sagen können, was. Klar, da war diese blöde Erkältung, die mir zu schaffen machte, aber die allein war es nicht. Das Grau der letzten Tage brachte mir so eine Schwermut, die nicht zu erklären, nicht zu fassen war. So eine tiefe Traurigkeit. Gleichzeitig hatte ich das sicherer Gefühl, wenn ich am Meer wäre oder wenn ich wenigstens nicht jeden Tag aufs Neue in das Hamsterrad müsste, ginge es mir besser.
Aber heute Morgen, als ich vor der Firma aus dem Auto stieg, fühlte ich mich plötzlich richtig gut. Da war alle Schwermut wie weggeblasen und es erfüllte mich eine unerschütterliche Überzeugung, dass alles gut ist.
Eigenartig, wie das manchmal so geht. Ob solche Stimmungen "in der Luft" liegen? Also, ich meine, ob sie vielleicht wirklich von Luftdruck und ähnlichen Dingen abhängen? Schließlich haben wir heute strahlend blauen Himmel ohne das kleinste Wölkchen. Aber so früh am Morgen habe ich das wohl gespürt, bevor ich es überhaupt richtig sehen konnte.
Egal, ich fühle mich gut und das wird hoffentlich noch lange so bleiben.

Vorhin…

…so ‘ne liebe WhatsApp-Nachricht: …und mach dir bitte keine Gedanken wegen des Werks. Klar ist das bissel Arbeit, allerdings stellt das kein Problem dar…
Das tat mir so gut.
Und eben jetzt noch eine Nachricht: 13 Kartons sind das. Das tat auch gut.
So viele liebe Menschen, die mir helfen werden. Und weil der Satz, mit dem ich jetzt meine Zuversicht ausdrücken könnte, politisch negativ besetzt ist, sage ich einfach nur: Es wird!

Wie gut, dass ich Freunde habe…

…dass ich so gute Freunde habe.
Mit Evchen telefonierte ich an jenem verzweifelten Wochenende mehrmals und gewann einige Zuversicht, weil sie mir Hilfe beim Packen zusicherte, noch ein paar Kisten mitbringen will und weil sie vor allem einige Möbel- und Ausstattungsstücke übernehmen und abholen will. Da weiß ich, dass die Sachen in gute Hände kommen, ihr etwas nutzen und sie ohne großes Zutun meinerseits aus dem Werk verschwinden.
Zu Uta durfte ich am Mittwoch gleich nach der Arbeit kommen. Das war mein Lichtblick für die Woche und gab mir die Kraft, am Mittwoch Morgen überhaupt aufzustehen. Außerdem plante Uta für die nächsten Mittwoche Einpack-Hilfsaktionen und bot auch Hilfe beim Transport an. An diesem Abend bei ihr konnte ich mich entspannen und bekam eine große Portion Zuversicht, von der ich im Moment gar nicht genug bekommen kann. Von Utas gutem Essen kann ich übrigens auch selten genug bekommen. Sie kocht immer so lecker.
Tja, und die Katl? Die Katl bot natürlich auch sofort Hilfe beim Packen an, die ich auch sehr gern annehme, weil Packen bei uns beiden auf eine seltsame aber sehr effiziente Weise funktioniert, egal, ob Weihnachtsmarktstände auf- und abzubauen oder diverse Umzüge zu bewerkstelligen sind. Wenn ich mich recht besinne, wird dies der dritte Laden- und Werkstattumzug, den Katl mitmacht. Darin haben wir langsam Übung. Und immer standen wir unter Zeitdruck. Außerdem half mir Katl gestern auch noch auf eine andere Weise, ganz schnell und unkompliziert.

Der Kollege, mit dem ich zum Lehrgang fahre, organisiert unsere Zugfahrt vom Düsseldorfer Flughafen zum Hotel in Dortmund und brachte mir gestern auch gleich noch ein Headset mit. "Das brauchst du doch für den Lehrgang. Das stand doch in der Mail." Ja, stand es, aber ich hätte es womöglich trotzdem vergessen, bei allem, was mir gerade durch den Kopf schwirrt.

Der Sohn hatte sogleich damit begonnen, Lagermöglichkeiten herauszusuchen, die ich zu möglichst günstigen Konditionen für meine Wolle und übrigen Krams nutzen kann. Natürlich meinte auch er, dass er mir auf jeden Fall beim Räumen hilft. Ihn brauche ich besonders für schwere Regale und Kisten und was es sonst noch an schweren Teilen gibt.

Über die Waschmaschine mache ich mir im Moment noch keine Gedanken. Mutti freut sich garantiert, wenn ich die eine oder andere Trommel bei ihr wasche und die zwei Stunden, die es dauert, mit ihr verbringe. Bei Katl könnte ich auch schnell mal eine Trommel waschen. Also, eine Weile komme ich damit hin. Herausgesucht habe ich mir eine neue Maschine schon, aber wenn ich das erst in Angriff nehme, wenn die Werkstatt leer ist, passt das auch noch.

Das schöne lange 5-Tage-Wochenende…

…ist vorüber und war weit weniger schön, als ich mir gewünscht, erhofft und dringend gebraucht hätte.
So lange schon hatte ich mich nach diesem Wochenende samt Brückentag und Feiertag gesehnt. Schließlich sind solche Kombinationen aus freien Tagen die einzigen Gelegenheiten für mich, Urlaub zu nehmen. Als Selbständige (freie) Mitarbeiterin bin ich vor allem frei von allen Ansprüchen, die andere Mitarbeiter haben, allen voran bin ich frei von Urlaubsansprüchen. Bis vor etwa 3 Jahren ließ sich das ganz gut regeln, indem ich viele kleine Aufträge von verschiedenen Auftraggebern bekam und dort oft nur vier, manchmal auch nur drei Tage in der Woche Aufträge hatte. Damals war es auch möglich, auf einen Auftrag ganz zu verzichten, weil damit allerhöchstens 4 Arbeitstage verloren gingen. Aber etwa seit August 2014 bekam ich diese längerfristigen Aufträge, über fünf, sechs oder auch mal acht Monate, die meist nahtlos ineinander übergingen und seit letztem Jahr zunehmend parallel laufen. Man kann sich das so vorstellen, dass ich an einem Auftrag 5 Monate zu tun habe, dabei aber nur 2 Stunden am Tag. Für einen anderen Auftrag habe ich vielleicht nur 4 Monate zu tun, dafür 6 Stunden am Tag, aber nicht an jedem Wochentag, sondern nur dienstags und donnerstags. Meist habe ich sechs oder sieben Aufträge parallel und muss die Stunden geschickt verteilen, so dass ich am Ende jeden Tag 9 Stunden arbeite, grundsätzlich nur 8 davon in Rechnung stellen kann und sobald ein Auftrag ausläuft, die frei werdenden Stunden sofort mit einem anderen Auftrag aufgefüllt werden. An sich eine gute und sichere Sache, denn es geht immer irgendwie weiter. Der Nachteil ist aber, dass ich nicht einfach ein paar Tage frei machen kann, denn selbst, wenn ich einen oder zwei Aufträge wegließe, wären da immer noch die anderen. Da ginge nur ganz, oder gar nicht. Wenn ich also frei haben möchte, brauche ich eine Vertretung. Die muss erst einmal gefunden werden.
Einen solchen Vertreter hatte ich für letzten Freitag, so dass ich in aller Frühe ans Meer fahren konnte, wo ich zu 10 Uhr mit der Verwalterin der Wohnung zur Schlüsselübergabe verabredet war.
Obwohl wir später starteten, als von mir geplant, kamen wir pünktlich an. Die Übergabe verlief reibungslos. Auch sonst schafften wir alles, was wir uns vorgenommen hatten, einschließlich Möbelkauf und -aufbau. Auch der nächste Tag brachte wunderschönen Sonnenschein. Leider konnten wir nicht bleiben, weil der Sohn 17 Uhr wieder bei der Arbeit sein sollte. Auch den Rückweg schafften wir gut, er war pünktlich im Hotel.
Danach geriet alles aus den Fugen.

  • Der Sohn hätte gar nicht zum Dienst kommen müssen und hatte sogar den Sonntag noch frei. Da hatte sich jemand mit dem Dienstplan vertan.
  • Die Waschmaschine gab den Geist auf und ließ sich auch mit allen möglichen Versuchen nicht mehr zum Arbeiten bewegen.
  • Das Grundstück, auf dem sich die Werkstatt befindet, wurde verkauft und mein Vertrag zum 31.10. gekündigt.
  • Der Lehrgang, der in Düsseldorf stattfinden sollte, wohin ich den Flug schon gebucht hatte, wurde kurzerhand nach Dortmund verlegt, und ich habe noch keine Vorstellung, wie ich da hinkommen soll.
  • Wenn ich das hier so schreibe, klingt es gar nicht so schlimm, wie ich es empfunden habe. Aber als an diesem Wochenende alles auf mich herein stürmte, hatte ich es einfach nur satt. Nachts konnte ich nicht schlafen und tagsüber konnte ich mich vor Müdigkeit kaum aufrecht halten und bekam entsprechend gar nichts fertig.
    Ich will zurück ans Meer.

    Drüber geschlafen…

    …wenn auch schlecht. Das Fitnessarmband gibt genau 36 Minuten Tiefschlaf an. Ab 2:59 lag ich wach. Später habe ich dann mein Strickzeug zur Hand genommen, damit die Zeit nicht ganz ungenutzt verstreicht.
    Gegrübelt habe ich die ganze Zeit über. Und Möglichkeiten erwogen. Und mich schon fast dazu durchgerungen, die Kritik, obwohl unberechtigt, einfach hinzunehmen und eventuell auch den Lehrgang zu absolvieren und danach dann weiterzusehen.
    Am Morgen erfuhr ich dann die Kursgebühr für die Weiterbildung und habe mich nun doch zur Teilnahme entschlossen. Sehr geholfen hat mir Utas Zuspruch: "Halte durch, denk ans Meer." Gestern konnte ich mich damit nicht ablenken, war zu aufgeregt. Heute geht es schon wieder. Der Kollege, der hier freundlich lächelnd andere Kollegen in die Pfanne haut, indem er Fehleinschätzungen wider besseres Wissen eben nicht korrigiert, hat es sich aber auf alle Zeiten bei mir verscherzt. Das ist dem natürlich egal. Aber mir nicht. Ich halte den Mund nicht mehr, wenn ich seine Versäumnisse ausbügeln muss. Das werde ich jetzt jedes Mal an die große Glocke hängen. Klappern gehört nun mal zum Geschäft. Und ich werde in Zukunft laut klappern, damit beim Chef gar nicht erst wieder der Eindruck entsteht, ich täte nichts, nur weil ich es im Stillen erledige.

    Es gibt so Tage…

    …da könnte man alles hinwerfen.
    Vorhin wurde ich zum Chef beordert. Wie ich meinen Job verstehe, wollte er von mir wissen.
    Hallo? Geht’s noch? So, wie er mir aufgetragen wurde, so verstehe ich meinen Job. Und darüber hinaus habe ich mir noch einiges "auf den Tisch gezogen", damit bestimmte Abläufe besser funktionieren.
    Nun war der Gute gestern bei einem Seminar, einer Beratung oder was auch immer das für eine Veranstaltung war und erfuhr dort zum ersten Mal von gewissen Möglichkeiten, die ein firmeneigenes Programm angeblich bietet. So, wie er mich hier sieht, setze ich aber nichts davon um und er will nun wissen, warum nicht.
    Ich habe mich in Abständen immer wieder mit eben diesen Möglichkeiten auseinander gesetzt, aber die Themen, die sporadisch angeboten wurden, konnten in unserer Niederlassung nicht eingesetzt werden, die Themen, die wir hier brauchen, werden im Programm nicht angeboten. Toll! Aber ich bekomme den Anranzer, weil ich diese tollen neuen Angebote nicht einsetze. Wohlgemerkt, den Anranzer bekam ich, ohne dass der Chef vorher mal geprüft hätte, ob die chicen Neuerungen, von denen er selbst erst gestern überhaupt etwas gehört hat, für uns denn auch brauchbar sind.
    Das Schlimme ist, derjenige, der das alles hätte wissen müssen, weil es zu seinen Aufgaben gehört, die einzelnen Themen zu vergeben, saß bei diesem Anranzer dabei. Der hätte eigentlich dem Chef sagen müssen, dass die Themen für uns nicht passen, aber das wusste er gar nicht.
    Am Ende legte der Chef mir noch nahe, einen Lehrgang zu besuchen, der richtig viel Geld kostet, den ich aber, weil ich freie Mitarbeiterin bin, natürlich selbst tragen muss, oder zumindest überwiegend. Ich meine, freilich kann ich in meine Weiterbildung auch mal ein paar[tausend] Euro investieren, schließlich habe ich dann am Ende vielleicht ein Zertifikat in der Hand, das ich, wenn ich mich anderswo bewerbe, mit vorlegen kann. Ich bin jetzt aber ernsthaft am Überlegen, ob ich mich nicht gleich woanders bewerbe. Mir geht dieses Erst-Schießen-Dann-Fragen so an die Nieren. Muss ich mir denn das wirklich antun?

    Kindergeburtstag

    170829_WA0006Gespräch mit der Uraltfreundin:
    Sehen wir uns denn mal, wenn Susi da ist?
    Unbedingt. Wie wäre es am 28ten? Ich lade euch zum Asiaten ein.
    Das passt hervorragend.
    Und irgendwann hat doch auch das Kind Geburtstag. Wann denn genau?
    Am 28ten!
    Ich hatte dann noch die Idee, mein Kind ebenfalls mitzubringen, damit sich das Kind der Uraltfreundin mit uns uralten Freundinnen nicht womöglich langweilt.170828_181825
    Das war eine glänzende Idee, denn wir hatten alle vier viel Spaß miteinander.
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    Der wurde jedoch kurzzeitig getrübt durch das Benehmen eines Kellners oder Restaurantleiters oder was immer er war, der sich doch tatsächlich erdreistete, meiner Freundin das Lachen zu untersagen. Dieses Restaurant wurde in einer ehemaligen Kaufhalle eingerichtet. Entsprechend ist auch sie Atmosphäre. Das heißt, es ist immer sehr laut da und hat den Charakter einer Schülerspeisung. Da das Essen immer frisch und sehr lecker ist, und auch der Preis annehmbar, haben wir über die Lautstärke bisher immer hinweggehört. Aber dass meine Gäste, die ich dahin eingeladen hatte, ausgerechnet in so einem Restaurant aufgefordert wurden, leise zu sein, das fand ich dann doch sehr unverschämt. Tja, das Personal dort kann es sich wohl leisten, Gäste zu vergraulen, es kommen wohl immer noch genug Leute.
    Ich werde jedenfalls demnächst ein anderes Asiarestaurant testen.

    Samstagsplausch {22.07.2017}

    Der Tisch ist gedeckt für den Samstagsplausch bei Andrea.
    Und nun bekommt ihr hier den Rückblick auf meine Woche. WARNUNG! Er ist lang.

    Den Samstag, 15. Juli habe ich genossen. Es hat doch etwas für sich, nicht telefonieren zu können. Angenehm abgeschieden fühlte ich mich und leistete mir wieder dieses Herumklumpern, mich treiben lassen. Mittags fuhr ich einkaufen, weil ich "mein" Eiweißbrot brauchte. Als am Nachmittag die Sonne heraus kam, verzog ich mich in den Garten, wo es auch sehr ruhig war. Niemand da, auch in den Nachbargärten nicht.
    Und dann hatte ich eine Idee. Ich könnte doch am Sonntag einen Ausflug machen. Einen richtig schönen Ausflug. In den Spreewald.
    Als erstes recherchierte ich ein wenig. Entfernung, Fahrtroute, Kahnfahrtangebote. Ich rechnete aus, wann ich am Sonntag losfahren müsste. Danach begann ich, die "Reisegesellschaft" zusammenzustellen. Mutti könnte ich mitnehmen, dachte ich. Es ist ja nun nicht so, dass ich sie gar nicht dabei haben möchte. Nur eben nicht immer und ich will sie freiwillig mitnehmen, nicht weil ich muss. Sie hatte vor einiger Zeit an einer Bustour in den Spreewald teilgenommen und war beim Aussteigen aus dem Kahn gestürzt und beinahe ins Wasser gefallen. Seitdem meinte sie: Sowas kann ich nun auch nie wieder machen. Ich verdrehe bei solchen Äußerungen die Augen und sage: Jaja, du dachtest auch, du könntest nie wieder auf der Autobahn fahren. Nie wieder ans Meer. Nie mehr zu meiner Schwester… Da wird sie dann immer ganz still, weil ihr klar wird, dass ich sie dauernd überall mit hin schleppe.
    Bevor ich sie aber auf den Ausflug einlade, wollte ich erst klären, wer außerdem mitkommt, denn die Junghexe hatte ich vor 4 Jahren schon einmal mit in den Spreewald genommen, und sie war sehr begeistert gewesen und hatte neulich mal gesagt, dass sie da auch gern mal wieder hin möchte. Und mein Großer war noch nie dort und hatte frei. Was also lag näher, als einen 4-Generationen-Ausflug zu veranstalten? Die Organisation war gar nicht so einfach. Ich fragte Chris per WhatsApp, aber er las die Nachrichten nicht. Deshalb rief ich an, wohl wissend, dass er nicht hören würde, was ich sage. Aber immerhin konnte ich ihn durch das Handyklingeln aufmerksam machen. Das funktionierte auch, und er setzte sich mit Sarah in Verbindung.
    Da kam die erste Hürde: Aber Loreley ist da. Ich hätte es wissen müssen. Loreley ist immer da.
    Nachdem Chris mich überredet hatte, Loreley auch noch mitzunehmen, kam die nächste Hürde: Jetzt fand Sarah es zu kurzfristig.
    Hach, da kann man es doch satt kriegen. Ich hatte inzwischen schon gar keine Lust mehr. Kann denn bei uns nie mal was normal laufen? Oder ist meine Vorstellung, wie so etwas ablaufen kann, vielleicht gerade nicht normal? Meine Vorstellung wäre: Man hat eine Idee, etwas zu unternehmen, fragt die Leute, die man dabei haben möchte. Und die sagen entweder zu oder ab. Ich glaube, so läuft das bei den meisten Leuten. Nur bei uns gibt es immer ein ewiges Hin-und-Her. Tausend Wenns und Abers, so dass ich immer das Gefühl habe, betteln zu müssen, wenn ich meiner Familie einfach was Gutes tun möchte.
    Als dann endlich alles klar war {und mir die Lust vergangen}, musste ich noch Mutti Bescheid geben. Auf dem Umweg über die Pfalz. Ich schickte meiner Schwester einen Text, sie möge bitte die Mutti anrufen und ihr sagen, dass ich sie am nächsten morgen 9 Uhr zu einem Ausflug abhole und gab noch ein paar Tipps zum Dresscode, Hosen und bequeme Schuhe. Da war die Mutti dann ganz schön neugierig, wohin es wohl geht. Aber das wollte ich nicht verraten, damit sie nicht auch noch anfängt, von wegen, sie kann doch nicht in den Kahn steigen oder so.

    Der Sonntag, 16. Juli begann sonnig. Eigentlich wollte ich wenigstens bis halb acht schlafen, damit ich ausgeruht auf Tour gehen konnte. Das klappte natürlich nicht, denn 2 Stunden früher war ich munter. Also versorgte ich die Zimmerpflanzen, briet Klöpschen als Reiseproviant und fotografierte für den Sieben-Sachen-Sonntag, an dem ich dann gar nicht teilnahm, weil ich keine 7 Sachen zusammen bekam. Als ich Christoph wecken wollte, war er auch schon auf. Sämtliche Menschen wurden eingesammelt und dann ging es ab in den Spreewald. Dafür gab es zwei Wege. Entweder 204 km über die Autobahn oder 135 km über Landstraßen. Die voraussichtliche Fahrzeit war laut Google Maps gleich. Klar, wofür ich mich entschied.
    Nach einer lustigen, kurzweiligen Fahrt kamen wir mitten in Lübbenau an, fanden sogleich einen Parkplatz und dann auch ganz schnell einen Kahn, der nach Lehde fuhr und in dem genau die zwei Bänke noch frei waren, die ich mir gewünscht hatte. Nur Mutti konnte sich nicht entschließen einzusteigen. Ich weiß gar nicht, was sie eigentlich hatte, aber jedenfalls wollte sie nicht in den "erstbesten" Kahn steigen und ob wir denn überhaupt nach Lehde wollen und und und… und dann waren andere Leute mit einem riesen großen Hund eingestiegen und damit waren drei der fünf Plätze besetzt und wir hatten keinen Kahn.
    Also liefen wir da herum, aber die anderen Kähne, die dort im Großen Fährhafen lagen, legten nicht so bald ab. So wanderten wir ein Stück weiter und fanden dann einen Anleger mit einem völlig leeren Kahn. Dort warteten wir auf den Fährmann. Und weil wir die ersten waren, durften wir uns aussuchen, wo wir sitzen wollten und bekamen auch da unsere Wunschplätze. Da war ich wieder ausgesöhnt. Leider verließ mich in diesem Moment der Akku meines Handys, so dass ich keine Fotos machen konnte. Auch gut. So konnte ich die Fahrt durch die reizvolle Natur uneingeschränkt genießen.
    Am Abend zu Hause suchte ich die Fotos von der Fahrt vor vier Jahren. Damals war es sonniger und es waren deutlich weniger Paddler unterwegs. Ansonsten hat sich kaum etwas verändert. So zeige ich euch hier ein paar alte Fotos, die euch hoffentlich die Schönheit dieser Gegend nahebringen können.

    1000 Kilometer Wasserwege

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    Auf der Hauptspree

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    Raststätte

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    Grundstücksgrenze

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    Garageneinfahrt

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    Um’s Eck

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    Im Ort

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    Reges Treiben

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    Am {Wasser-}Wegrand

    130817_6096Hätte ich dieses Foto am letzten Sonntag aufgenommen, läge der Zopf auf den Holzbohlen auf. So lang ist er inzwischen. Sie füttert übrigens die Enten nicht, sie hat nur ein paar trockene Blätter in der Hand. Das reichte damals, um das verfressene Volk anzulocken.
    So viel unberührte Natur, wie ich euch eigentlich zeigen wollte, ist jetzt gar nicht dabei, obwohl ich von den zwei Stunden Kahnfahrt an die 300 Fotos habe. Ich dachte aber, die Auswahl hier gibt denen unter euch, die dieses idyllische Fleckchen Erde nicht kennen, einen besseren Eindruck, als immer nur Bäume und Wasser.
    Um den Spreewald ranken sich übrigens unzählige Sagen und Mythen, was mir als Märchenerzählerin besonders gut gefällt und mich immer wieder dazu inspiriert, neue Geschichten zu schreiben…

    Nicht mein Tag, dieser Montag, 17. Juli.
    Alles war grau. Nieselregen fiel. Und es gab etwas, das mich bedrückte.
    Das ist eine seltsame Sache, die ich neuerdings an mir beobachte. Sobald ich im privaten Bereich irgendetwas mit Behörden zu tun bekomme, bedrückt oder belastet mich das. Dabei weiß ich, wenn ich darüber nachdenke, überhaupt nicht, warum das so ist. Im konkreten Fall hatte ich, wie jedes Jahr meine Steuererklärung mit Elster erstellt und damit auch an das Finanzamt geschickt. Nach einer Weile kam eine Aufforderung, eine bestimmte Anlage, die ich in den vergangenen Jahren nicht benötigt hatte, ebenfalls über Elster auszufüllen und hinterher zu senden, was ich auch getan habe. Nun kam am Samstag ein Brief mit der Ankündigung, mein Einkommen um einiges höher einzuschätzen, als ich erklärt habe, weil ich angeblich besagte Anlage nicht elektronisch übersendet habe. Beiliegend ein vorgedrucktes Antwortschreiben, in dem steht, dass ich die geforderten Unterlagen beilege. Hallo? Wie soll das gehen? Als Diskette oder wie?
    Mir ist schon klar, dass das ein Vordruck ist, der für alles Mögliche verwendet wird, und dass von mir keine Diskette verlangt wird, sondern die Übersendung mit Elster. Unklar ist mir jedoch, wieso das beim ersten Mal nicht funktioniert haben soll, zumal ich von Elster die Bestätigung bekommen habe, dass und wann {sekundengenau} die Daten übermittelt wurden. So blieb mir nur, mich mit dem FA in Verbindung zu setzen, und weil ich die Mitarbeiterin dort nicht anrufen konnte, musste ich ihr schreiben. Alles kein Problem. So ein Brief ist schnell geschrieben. WARUM belastet mich das?
    Ähnlich geht es mir mit dem Termin am kommenden Dienstag. Das ist ein privater Termin. Das, was ich da vor habe, ist etwas Schönes; etwas, das ich mir gewünscht habe; etwas, wofür ich eine ganze Menge getan habe und noch zu tun bereit bin {und wenn der Termin vorbei ist, werde ich euch das auch alles voller Stolz genau erzählen}. Trotzdem bedrückt mich der Gedanke an den Termin, und ich kann mich auf die damit verbundene Reise nach Berlin gar nicht richtig freuen. Das ist doch blöd, oder? Menno!
    Nachdem ich den Brief an das Finanzamt abgesendet hatte und am Nachmittag endlich die Sonne zum Vorschein kam, fühlte ich mich deutlich besser und freute mich, dass Chris bei mir daheim war, als ich dort ankam.
    An diesem Tag schaffte ich es, das Buch auszulesen.
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    Der Dienstag, 18. Juli begann sonnig. Das ist doch schon mal ein ganz anderer Start in den Tag. Da kann doch schon fast nichts mehr schiefgehen. Oder? Als ich zum Morgenritual beim Kaufmannsladen ankam, stellte ich fest, dass ich meine kleine Handtasche vergessen hatte und mit ihr Brieftasche, kleinen Geldbeutel mit Münzen, Geldkarte und auch die Eintrittskarte für die Therme. Hach. So fiel das Morgenritual erst einmal aus und die direkte Fahrt zur Therme nach Feierabend auch.
    Und was soll ich über einen Feierabend berichten, den ich im Wesentlichen verschlafen habe? Hm?
    Ich kam also heim, eigentlich nur, um die Handtasche zu holen. Ließ mich nieder und wollte nur mal kurz die Beine hoch legen. Wirklich nur kurz. Dann war es 21.30 Uhr. Klar, war es da zu spät, noch einmal loszufahren. Aber es war Zeit, die Fotos von der Spreewaldtour aus dem Jahr 2013 herauszusuchen und für unsere Plauderei vorzubereiten. Das hatte ich nämlich am Sonntag Abend nicht mehr gemacht. Da hatte ich nur geschaut, auf welchem Speicher ich sie überhaupt finde und mich dann in der Betrachtung der 300 Fotos verloren. Am Dienstag Abend nun kam ich, wie das bei einem echten Plausch so ist, vom Steinchen auf’s Stöckchen oder, wie man hier in der Gegend sagt, vom Hundersten ins Tausendste und kam dabei auch auf die Idee, vielleicht mal eine ganze Woche im Spreewald Urlaub zu machen. Am besten im Herbst, wenn Nebel aus den Fließen steigt und die gesamte Gegend in einen mystischen Ort verwandelt. Dann könnte ich vielleicht mit einem ganzen Geschichten- oder Märchenbuch zurückkommen, das ich vielleicht sogar veröffentlichen könnte. Ja, das sollte ich tun. Nicht in diesem Herbst, da habe ich schon was anderes vor. Aber vielleicht im nächsten. Die Jahreszahl 2018 kommt mir gerade sehr passend vor, um mystische Geschichten im und um den Spreewald zu schreiben.

    Und schon war Mittwoch, 19. Juli.
    Diesmal klappte das Morgenritual. Die kleine Tasche hatte ich mir auch extra bereit gelegt, damit ich sie nicht wieder vergesse. Dafür stellte ich erst nach der Kasse fest, dass ich das Mineralwasser, weswegen ich hauptsächlich in den Kaufmannsladen gegangen war, vergessen hatte. Umkehren wollte ich nicht. In der Firma hatte ich noch eine große Flasche, das musste für diesen Tag reichen.
    Die erste freudige Nachricht war, dass das am Freitag bestellte Handy, das laut DHL-Sendungsverfolgung seit Montag 15:36(!) im Start-Verteilerzentrum Bielefeld lag, in zwei Nächten und einem Tag tatsächlich den Weg nach Leipzig geschafft hatte und wohl um 7:37 am Mittwoch Morgen auf ein Zustellfahrzeug verladen worden war. Nun sollte es voraussichtlich am Mittwoch auch zugestellt werden. Da war ich ja mal gespannt.
    Die nächste freudige Nachricht war dann, dass die Sendung tatsächlich um die Mittagszeit ankam und Chris sie noch entgegen nehmen konnte, bevor er das Haus verließ. Für mich hieß das, ich konnte gleich nach der Arbeit zum Schwimmen gehen, weil ich das Päckchen nicht erst noch in der Nachbarschaft abholen musste. So konnte ich mir einen sehr entspannten Feierabend gönnen. Als ich mich jedoch voller Freude mit den neuen "Spielzeug" beschäftigen wollte, ging der Ärger los. Die gesamte Benutzeroberfläche sah so extrem anders aus, dass ich mich erst einmal gar nicht zurecht fand. Die Übertragung meiner Daten vom alten Handy dauerte ewig und war am nächsten Morgen, als ich das Haus verließ, noch nicht einmal abgeschlossen. Von den Kontakten war etwa nur die Hälfte übernommen worden, überwiegend solche, an die ich mich kaum noch erinnere, während diejenigen, die ich immer brauche, wie z.B. meine Schwester oder die Uraltfreundin, nicht dabei waren. Die größte Hürde aber war, dass meine SIM-Karte nun doch nicht passte. Über Wlan konnte ich zwar einiges einrichten, aber telefonieren konnte ich noch immer nicht, und das Handy mitzunehmen lohnte auch nicht, weil ich unterwegs und in der Firma kein Wlan habe.
    Und so ging die Herumrennerei wegen des Handys am Donnerstag, 20. Juli weiter. Obwohl… so schlimm war die Rennerei gar nicht. Überhaupt war der Donnerstag recht schön. Eine unserer Abteilungen hat viel mit Kindern zu tun und richtet jedes Jahr ein Kinderfest aus. Diesmal hatte man sich, trotz aller Erfahrung, mit dem Einkauf ein wenig vertan, so dass vom Mittwoch noch eine Menge Würste übrig waren. Was sollte damit werden? Kurzerhand heizten die Kollegen den Grill noch einmal an und zu Mittag gab es lecker Bratwurst für alle.
    Am Nachmittag schleppte ich die Mutti, bevor wir einkaufen gingen, erst schnell noch mit in den Handyladen. Die Karte, die ich hatte, ließ sich nicht kleiner stanzen, also musste eine neue bestellt werden. Die soll nun am Samstag im Handyladen abholbereit sein. Daran glaube ich aber nicht. Schließlich wurde sie erst am Donnerstag gegen 17 Uhr bestellt. Also ging sie frühestens am Freitag Mittag in die Post. Natürlich kann es sein, dass die Post noch am Samstag zugestellt wird, aber ganz bestimmt nicht vor 12 Uhr. In unserem Städtchen kommt die Post samstags oft erst 17 Uhr. Da hat der Handyladen aber längst geschlossen. Ich gebe mich also keiner Illusion hin, die Karte nachher zu bekommen. Naja. Dann kann ich also noch ein Wochenende nicht telefonieren. Wer weiß, wofür das gut ist. 😉

    Am Freitag, 21. Juli gab es in der Firma schon wieder Leckereien. Diesmal gab eine Kollegin ihren Ausstand. Es war eine von den Leuten, die immer nur kurz bei uns sind. Deshalb kommt dort sonst nie jemand auf die Idee, sich groß zu verabschieden. Sie aber meinte, sie hätte so viel gelernt bei uns, so viel für sich mitnehmen können, da wolle sie einfach mal danke sagen. Fand ich total schön.
    Der Wochenfeierabend wurde dann recht intensiv, wie das bei mir ja oft ist. Geplant hatte ich, nach der Arbeit direkt in die Werkstatt zu fahren, weil ich endlich mal Garn heraussuchen wollte, aus dem ich mir eine schöne Jacke stricken kann, zumal mich Andreas Jacke dazu angeregt hat, unbedingt auch eine machen zu wollen. Dann erreichte mich eine Nachricht von Katl, dass mein Gudrun-Söden-Päckchen endlich bei ihr angekommen ist. So fuhr ich also nicht direkt ins Werk, sondern erst zu Katl, um das Päckel zu holen. Die gute Seele weiß, dass ich mich seit dem Einbruch schwer tue, allein ins Werk zu gehen, und obwohl es mir diesmal gar nichts ausgemacht hätte, kam sie mit. Ich kann dich doch nicht allein da hin lassen. Sie hatte sogar einen feinen Salat dabei.
    Doch gerade, als wir im Werk ankamen, erreichte mich eine Nachricht des Großen mit der Frage, ob ich ihn später ins Hotel fahren könnte. Klar, kann ich! Aber wo sollte ich ihn den abholen? Bei ihm zu Hause, bei mir zu Hause oder im Garten?
    Im Garten. Ich würde so gern Rasen mähen, aber ich weiß nicht, wie.
    Da fiel mir wieder ein, dass er letztes Wochenende schon erzählt hatte, dass er nur den kleinen Rasen hatte mähen können, weil der Mäher den Geist aufgegeben hatte. So wurde schnell umdisponiert.
    Im Werk sammelte ich nur schnell ein paar Sockengarne und ein Baumwollgarn ein, ließ das Garn für die Jacke aber dort.
    Katls leckeren Salat gab ich ihr wieder, weil ich nicht den Nerv gehabt hätte, ihn zu genießen.
    Als nächstes fuhr ich tanken, weil der Diesel noch für den Heimweg, nicht aber für verschiedene Hin-und-Her-Fahrten gereicht hätte.
    Dann machte ich noch am Paketshop Halt, wo laut SMS ein Päckchen für mich bereit lag.
    Danach setzte ich Katl zu Hause ab, die bereitwillig die ganze Zeit mitgekommen war.
    Und dann holte ich den Großen ab, um mit ihm im Baumarkt einen neuen Rasenmäher zu erstehen und ihn danach ins Hotel zu bringen. {Den Großen, nicht den Rasenmäher.} Auf dem Weg dorthin, entdeckte ich ein paar Mirabellenbüsche und fuhr auf dem Rückweg noch mal dort hin, um zu kosten, ob sie reif sind.
    Sind sie. Lecker. Da werde ich mit einem Körbchen (oder Beutel) noch mal wiederkommen.
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    Aber jetzt setze ich mich erst mal zu Andrea an den Plaudertisch und schau, wie es euch so ergangen ist.