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Wollkombinat

Der Mittwoch zeigte sich so wechselhaft, wie das Wetter im April.
Freude: Ich habe es geschafft, genau um Mitternacht die Jette anzurufen und ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Schön, schön, schön.
Stress: Ich musste recht früh aufstehen, weil ich halb sieben schon einen Labor-Termin hatte.
Entspannung: Nach dem Labor hatte ich noch Zeit, mich in die Wanne zu legen, bevor ich nach Halle aufbrechen wollte.
Stress: Kurz bevor ich los wollte, gerade mit einem Fuß in der Socke, mit dem anderen nur halb, klingelte das Telefon. Es war Christel und es war wichtig. Es war auch ein sehr schönes Gespräch, aber mit Blick auf die Uhr und dem Wissen, dass ich nun definitiv zu spät kommen würde und diese Verspätung immer weiter anwuchs, setzte mich dieses Telefonat zunehmend unter Stress.
Weiter Stress: Ednlich in Halle angekommen, war nirgends, aber auch nirgends ein Parkplatz zu finden. Mehrere Runden nicht nur ums Carré, sondern kreuz und quer durch das gesamte Viertel brachten mich zu der Überlegung, das nächste Mal vielleicht doch mit dem Zug zu fahren.
Entspannung: Den Weg in der warmen Frühlingssonne vom endlich doch gefundenen Parkplatz zum Treffpunkt konnte ich genießen {wenn doch die Tasche nicht so schwer gewesen wäre} und den Stricktag auch, erst recht, als mir die "Mädels" dieses wunderhübsche Leporello schenktem, das auf dem Tagesbild zu sehen ist. Von Gabi bekam ich noch eine kleine blaue Vase mit einem wunderhübschen Blumensträußchen. Richtig schön war es.
Termindruck: Am Abend stand noch die Lesebühne auf dem Programm, doch bevor ich mich dort hinbewegen konnte, musste ich auf dem Rückweg von Halle noch bei einem Freund Halt machen, dem ich immer ein wenig bei der Erledigung seines Papierkrams helfe. Es war da ein Schreiben gekommen und ein Termin einzuhalten und alles war ein wenig unklar.
Glück: Das Schreiben erwies sich als unproblematisch, der Termin als nicht gar so dringend. Während er mit Ichweißnichtwem telefonierte, saß ich in seiner Küche, durch deren Fenster die Abendsonnenstrahlen fielen und träumte vor mich hin. Zum Essen wollte ich jedoch nicht bleiben, da ich den Beginn des Literaturstammtisches {zu dem sich die Lesebühne inzwischen entwickelt hat} ohnehin schon versäumen würde.
Nervig: …waren Teile der Lesung, wobei ich nicht sicher war, ob es an der Vortragsweise, am Inhalt oder an mir lag, dass ich dies so empfand. über einige Themen hätte ich mich gern ausführlicher unterhalten, bei anderem fand ich es verwunderlich, dass sich dafür überhaupt ein Verlag gefunden hatte. Da dies aber der Fall war, muss es ja wohl subjektiv gewesen sein, dass mir gewisse Texte nicht gefielen.
Geruhsam: …wurde der Abend dann, als alle anderen gegangen waren und Anke mir einen Teller mit super leckeren gefüllten Paprikaschoten hinstellte, die sie extra vom Mittag für mich aufgehoben hatte.
Kurz vor Mitternacht war ich wieder daheim.