Weil ich viel zu früh, nämlich kurz nach 3 Uhr schon aufgewacht war und nicht wieder einschlafen konnte, war es mir möglich, meinen Beitrag zu Caros schöner Aktion schon mal vorzubereiten. Ich bin sehr gespannt, welche Motive mir heute vor die Kamera hüpfen.
Dem Sohn hatte ich gestern schon von meinen Plänen für den Freitag-Feierabend erzählt. Ich möchte mir nämlich auf dem Heimweg ganz viel Zeit nehmen und eine Strecke fahren, die ich mal mit der Hexe gefunden hatte, als ich für die damalige Umleitung eine Kreuzung zu früh abbog und zwischen Feldern und Wäldern, durch winzige Dörfer meinen Heimweg suchte. Diese Strecke will ich fahren und immer wieder anhalten, um Fotos zu machen und meinen Weg richtig zu genießen.
Zuerst beginnt mein Tag mir der Schlafaufzeichnung, die ich meiner Schwester sende. Warum ich schon mal wieder eine Stunde vor dem Wecker wach bin, versteht keiner. Zum Glück ist Freitag, und morgen kann ich ausschlafen.
Über dem Parkplatz liegt der Duft dieser Blüten. Herrlich. Was es ist, weiß ich nicht. Der Duft erinnert an Robinien, die Form der Blüten eher an Kirsche.
Ich bin sehr früh in OZ und wem begegne ich? Einem Kollegen, der immer zu früh da ist. Er wird auch heute wieder vor verschlossener Tür stehen {eine Stunde vor Dienstbeginn}, denn ich biege erst einmal zum P-Markt ab, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Vor allem brauche ich Brötchen.
Zum Dienstbeginn kündigte Pocahontas ihren Besuch an. Das freute mich zum einen sehr, zum anderen machte es jedoch meinen Plan zunichte, noch einmal Spenden abzuholen. Gut war jedoch, dass ich da war, als ein lange erwartetes Päckchen ankam. Ich hatte vor einer Weile Kombucha- Und Kefir-Kulturen bestellt. Der Händler machte zunächst einen sehr guten Eindruck. Die Ware wurde auch schnell {am 02.05.} zum Versand gebracht. Dann aber tat sich nichts und als ich nachlas, stellte ich fest, dass die Lieferung aus ökologischen Gründen per Bahn passieren sollte und dass dies natürlich eine Weile dauern könne. Bei lebenden Kulturen! Also, man kann es mit seiner Umweltfreundlichkeit auch übertreiben. Unverhältnismäßigkeit! Das hat man ja bei den tollen neuen Umweltschützern überall. Ich sag nur: Bäume fällen, um auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen. Geht’s noch? Egal jetzt. Am Donnerstag reklamierte ich die fehlenden Sendung. Am Donnerstag Abend erhielt ich dann eine Benachrichtigung, dass die Sendung am kommenden Montag geliefert werden sollte. Und nun war sie dann doch schon heute plötzlich da. Genau am Verfallsdatum der Kulturen. Ich kann nur hoffen, dass sie wirklich noch leben.
Dann ist Nachmittag. Zunächst fahre ich auf den Hügel, wo es ein winziges Einkaufszentrum gibt, genau mit den Geschäften, die ich heute brauche. Eine Drogerie und ein Schnickschnack-Laden. In letzterem erstehe ich zwei große gerade Gläser für meine Kulturen und ein Set Plastelöffel. In der Drogerie schaue ich nach Rohrzucker, werde aber nicht fündig. Immerhin kaufe ich Rosinen, die ich für den Kefir brauche. Feigen wären besser, aber das Regalfach ist leer. Wegen gewisser Bedürfnisse kehre ich noch mal in die Firma zurück. Dann endlich beginne ich meine Tour.
So schön sieht es unterwegs aus.
Ich biege in ein winziges Sträßchen mit einem Sackgassenschild ab, weil ich ein Stück weiter zwischen zwei Baumreihen einen Bach vermute. Und tatsächlich… Daneben auf einer Wiese blühen unzählige Pusteblumen. Die Sackgasse erweist sich übrigens als Rundweg, so dass ich, ohne wenden zu müssen, doch wieder auf die ursprüngliche Straße zurück komme. Oder ist es doch eine andere?
Was man nicht alles entdeckt, mitten in Sachsen, nur wenige Kilometer von den Hauptverkehrslinien entfernt. Mir gibt das ein nostalgisches und romantisches Gefühl.
Irgenwann ist eine Straße gesperrt, ich biege falsch ab und lande auf einem Feldweg. Und genau da finde ich einen Flecken, an dem ich das Auto außer Sicht schieben kann und diese idyllische Bank. Hier könnte ich ewig verweilen und auf den Feldrain gegenüber schauen. Warum ich nicht tatsächlich länger geblieben bin und mein Strickzeug zur Hand genommen habe, erschließt sich mir im Nachhinein nicht mehr.
Nachdem ich schon beschlossen hatte, mir den Heimweg zu suchen {Ich hatte zwischenzeitlich keine Ahnung mehr, wo genau ich war.} und nicht nochmals anzuhalten, entdecke ich die Windmühle und halte natürlich doch noch einmal an.
Einen weiteren Stopp lege ich an einem N-Markt ein, an dem ich wohl schon ein, zwei mal vorbeikommen bin, in dem ich aber noch nie eingekauft habe. Hier bekomme ich meinen Rohrzucker und auch Feigen.
Dann habe ich es eilig heim zu kommen, weil ich die durch ihre lange Reise geschundenen Kulturen versorgen will.
Und das war es dann auch schon für den 12. Mai 2023.
Und nun noch der Rückblick auf vergangene Jahre:
12 von 12 im Mai 2022
12 von 12 im Mai 2021
12 von 12 im Mai 2020
12 von 12 im Mai 2017