Als erstes gibt es einen Milchkaffee. Die Tasse ist nicht unbedingt meine Lieblingstasse, aber es war die erste ihrer Art, die ich mit einer weiteren einst von Katl geschenkt bekam. Die andere ging neulich entzwei, als der Sohn sich darin einen Tee aufgoss. Da lief sie plötzlich aus. Ich habe sie dennoch aufgehoben, denn ich kann mal noch irgendwas nettes hinein pflanzen. Eine nette Erinnerung an Katl. Ja, es gibt durchaus schöne Erinnerungen an diese Freundschaft, auch wenn das Ende… naja, sie hat es so gewollt. Und weil ich möchte, dass es ihr gut geht, lasse ich ihr ihren Willen.
Was die Tasse betrifft, ist der Spruch darauf für heute mein Programm. Ich habe mir einen Ruhetag ausbedungen und mache heute wirklich nur, was ich mag.
Und heute möchte ich unbedingt wieder am Samstagsplausch bei Andrea teilnehmen.
Meinen Wochenrückblick findet ihr hier.
Während Andrea heute vom Luft bekommen, vom Durchatmen und somit von einem Stück Freiheit schreibt, Ich mein Gefühl der letzten Tage und Wochen eingesperrt sein. Eingesperrt zu Hause, eingesperrt in einem Alltag, den andere mit ihren Forderungen bestimmen, eingesperrt in einem Nine-to-Five-Job.
Zu Hause? Na, wer hindert mich denn, nach dem 12-bis-14-Stunden-außer-Haus-Tag noch eine Runde spazieren zu gehen oder mich in den kalten Garten zu setzen. Das könnte ich doch machen. Ja, freilich.
Der Alltag? Wenn die Mutti ständig reklamiert, dass ich zu selten und wenn, dann nicht lange genug bei ihr bin {die Hexe meint, gefühlt 24/7}. Der Sohn nimmt mir derzeit ein paar Besuche und Bekümmerungen ab. Das freut die Oma zwar, aber mich will sie extra noch…
Und der Job? Also wisst ihr, ich habe wirklich einen tollen Job. Ich darf mit Menschen arbeiten. Es ist ein soziales und auch nachhaltiges Projekt, schließlich schenken wir alten, abgelegten, teilweise sogar defekten Spielzeugen ein zweites Leben. Kreativ ist der Job außerdem, denn oft entstehen aus Woll- oder Stoffresten neue Kinder- oder wenigstens Puppensachen. Ich liebe diesen Job und ich freue mich auch über den Arbeitsvertrag, der mir 30 Tage Urlaub zubilligt und auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Nur nutzt mir das nicht so wirklich viel. Es müssen 3 Standorte koordiniert werden, um die Vertetung im Urlaub zu gewährleisten, und da eine Kollegin schulpflichtige Kinder hat und die andere seit Jahren auf ihren Urlaubswünschen beharrt und zu keinem einzigen Kompromiss bereit ist, bin ich diejenige, die hinten runter fällt und ihren Urlaub in Einzeltagen für die Arztbesuche der Mutti verplampert. Und im Krankheitsfall? Da fahre ich mit dem Kopf unter dem Arm zur Arbeit, weil ich immer Gründe finde, warum ich eben gerade nicht krank sein darf. Selbst schuld, ich weiß.
Mein Traum
Ich wünsche mir ein Wohnmobil und möchte damit den Winter in Spanien und den Sommer in Schweden verbringen. Das wär’s.
Eine Freundin sagte vor vielen Jahren: Wenn du dir etwas wirklich wünschst, dann erfüllt sich das.
Ich hielt dagegen, dass es Wünsche gibt, die können sich nicht erfüllen, woraufhin sie meinte: Dann hast du es nicht stark genug gewünscht. Ich verlor sie ein wenig aus den Augen, aber als mir die Wohnung am Meer sozusagen "vor die Füße fiel", rief ich sie an und erzählte ihr davon, dass sich ihre Prophezeiung tatsächlich erfüllt hat.
Und nun denke ich, dass es mit dem Wohnmobil genauso gehen könnte. Im Moment noch nicht, da ich es mir noch nicht leisten kann und ich könnte jetzt ja auch gar nicht hier weg {Job und Mutti}. Aber träumen kann ich doch und die Fühler ausstrecken auch.
Und jetzt?
Jetzt nehme ich meinen Traum mit auf die Couch ind schlage ein paar Socken für die Hexe an. Und dann mal sehen, was der Ruhetag sonst noch bringt.
Euch allen ein wunderfeines Wochenende
wünscht die Mira