Für mich war dieser Montag ein schwarzer Tag. Am Morgen hatte ich einen Termin bei meinem Orthopäden. Obwohl mir die Sprechstundenhilfe schon gesagt hatte, ich müsse viel Zeit mitbringen, weil sie keine Termine mehr frei hätte und mich dazwischen schieben müsse, war ich froh um diesen Termin, denn ich hatte dem Doc einiges zu berichten und wünschte mir unter anderem ein wirksameres Schmerzmittel als das, welches ich vom Hausarzt bekommen hatte. Insgeheim hoffte ich auch auf die Absetzung des Antibiotikums, das ich nun schon seit Monaten einnehme. Ich vertrage es nicht besonders gut und hoffte, es nun nicht mehr zu brauchen.
Zunächst die guten Nachrichten, die Entzündungswerte sind stark rückläufig. Der Arzt war auch mit meiner allgemeinen Entwicklung zufrieden. ABER, die neu hinzugekommenen Beschwerden erzeugten Klärungsbedarf, erfordern weitere Untersuchungen, die der Doc in seiner Praxis nicht durchführen kann. Und so überwies er mich an die Uni. Mit besonderer Dringlichkeit, als Notfall und und und. Er erklärte mir, dass ich anderenfalls erst in 8 Wochen dort einen Termin bekäme. Mir hätte das gepasst, dann hätte ich meine Dienste darauf einrichten können. Ihm dauerte das aber zu lange. Er wollte schneller Klärung. Ich sollte mich spätestens am Mittwoch in der Notfallambulanz einfinden. Dadurch fliegt mir mein Job um die Ohren, von dem ich so froh war, ihn zu haben. Die Sprechstundenhilfe setzte dem ganzen dann noch die Krone auf, indem sie mir statt eines Überweisungsscheins einen Einweisungsschein gab. Als ich dies reklamierte, meinte sie: Sie sollen stationär gehen, da ist das genau der richtige Schein. Der Arzt hatte mich eben gerade nicht stationär einweisen wollen, weil das zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nichts bringt. Er wollte nur bestimmte Untersuchungen haben, und die so schnell wie möglich. Ich war erst 14 Uhr wieder daheim, völlig verstört. Den Rest des Tages habe ich nur geheult. Ich will nicht wieder ins Krankenhaus, schon gar nicht in dieses. Mag ja sein, dass die Uni die besten Geräte hat, aber es ist eine Massenabfertigung. Dort bin ich eine Nummer, mit der sich vielleicht Geld machen lässt. Ich habe kein Vertrauen zu dieser Einrichtung.
Wegen all dieser Aufregung habe ich den Montagsstarter verpasst. Weil mir aber Anitas Lückentexte eine liebgewordene Tradition sind, möchte ich ihn heute noch ausfüllen, bevor ich mich auf unbestimtme Zeit hier wieder ausklinken muss.
❶ Nach einem solchen Wochenende bin ich einsam und traurig. Aber was solls? Ich bin nun mal krank und allein und kann das erst ändern, wenn ich wieder gesund bin.
❷ Nach der Arbeit liege ich immer platt auf dem Sofa.
❸ Den berüchtigten Novembernebel habe ich nicht gesehen.
❹ Es war am Samstag erst etwas nieselig und danach sehr schön sonnig.
❺ Also wettertechnisch war das Wochenende nahezu perfekt. Leider nur wettertechnisch.
❻ Dank handgestrickter Socken bekomme ich fast nie kalte Füße.
❼ Diese Woche habe ich einen Arztbesuch und vier Arbeitstage im Kalender stehen und möchte diese zu gern erledigen. Leider machen mir Gesundheit und ärztliche Verordnungen einen fetten Strich durch meine Rechnung.
Nun ist der Lückentext ausgefüllt und ich komme damit noch zu Anita.
Euch allen wünsche ich eine angenehme Woche. Ich wünsche euch, dass ihr es besser habt, als ich.
Eure Mira