Ich freue mich immer noch…

…weil heute schon Dienstag ist und ich nur noch morgen arbeiten muss. Dann kommt am Abend meine Schwester samt ihrer Freundin, die ich vom Bus abholen werde. Wir werden in den Garten fahren, die beiden da einquartieren und sicher einen richtig schönen Abend haben, an dem wir viel schwatzen und ich vielleicht ein paar Fotos machen kann.
Dann habe ich zwei Tage frei, werde mich weiter um die Besucherinnen kümmern und sicher auch um Mutti, die schon angemeldet hat, dass sie "trotzdem" am Donnerstag einkaufen möchte. Ich stelle mir vor, dass wir vielleicht im Garten frühstücken und es uns richtig gut gehen lassen.
Und dann beginnt am Freitag das Festival.

Bis dahin hatte ich den Eintrag geschrieben. Dann wurde plötzlich wieder alles anders, wie so oft. Der Sohn bat um Rückruf zum Feierabend und eröffnete mir dann, dass er mit der Junghexe verabredet hatte, sie solle ihr Handy einschalten, damit ich sie erreichen kann. Und mit mir wollte er klären, ob ich das Mädchen mit in die Therme nehme. Blöd ist, dass das Mädchen nicht in den Saunabereich möchte {wegen nackig und so}, ich aber nicht unbedingt in den Spaßbadbereich mag und außerdem auch nicht lange bleiben kann, weil sie am nächsten Morgen in aller Frühe wieder raus muss, da ihr Schultaxi sie schon 6 Uhr abholt. Wieauchimmer, ich nahm sie dann doch mit und es wurde ein richtig schöner Abend mit dem Mädel. Katl kam aus dem Saunabereich herüber, so dass wir schwatzen konnten. Ganz besonders stolz war ich auf die Junghexe, die sich einfach zu einem Kurs Aqua-Gymnastik hinzu gesellt hatte und als einziges Kind unter all den Erwachsenen die gesamten 45 Minuten durchhielt und das mit einem geprellten, geschwollenen und in allen Farben schillernden Fuß, auf den ihr am Wochenende ein Pferd getreten war. Das Mädchen macht Sachen. Nach dem Sport war sie aber auch fertig.

WmdedgT – August 2017

Wenn der 5. eines Monats auf einen arbeitsfreien Tag fällt, gibt es beim Tagebuchbloggen für mich meist besonders viel zu erzählen, was ich dann zur Linkparty Was machst du eigentlich den ganzen Tag? bei Frau Brüllen schicken kann.
So auch am Samstag, 05. August.
Der Tag begann für mich um 05:00 Uhr recht unsanft, als mich ein heftiger Wadenkrampf aus dem Schlaf riss und aus dem Bett jagte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er soweit nachließ, dass ich mich wieder hinlegen konnte, denn aufstehen mochte ich noch keinesfalls.
06:15 Uhr war ich dann allerdings schon wieder wach, und diesmal stand ich auch auf und begann, Zucchini zu schnippeln, die ich mit Schinken und Ei braten wollte, für ein herzhaftes Frühstück. Weil es eine sehr große Zucchini war, die sich schwer schälen ließ, nahm das einige Zeit in Anspruch.
Später wollte ich bei einer großen Tasse Kaffee meinen Eintrag zum Samstagsplausch fertigstellen, aber da Christoph auch früh auf war, nutzte ich die seltene Gelegenheit, mit ihm Kaffee zu trinken und zu schwatzen. Über meine Erlebnisse der Woche, über meine Pläne für die neue Wohnung, über seine Pläne für den Garten und überhaupt. Das war richtig schön. Der Morgen verging wie im Flug.
10:00 Uhr rief Mutti an, ob ich sie mit in den Garten nehme. Daraus entstand dann leider wieder ein kleiner Streit, weil ich ihr zunächst sagte, dass ich sie nicht mitnehme, weil ich überhaupt noch nicht so weit bin, in den Garten zu fahren und überhaupt noch gar nicht weiß, wie ich meinen Samstag gestalten möchte. Sie reagierte, wie immer, mit dieser vorwurfsvoll-resignierten Stimme, die ich nicht leiden kann, weil sie nur darauf abzielt, mir ein schlechtes Gewissen zu machen und mit dem tatsächlichen Vorwurf: "Du hast ja gar keine Zeit für deine alte Mutter!" Ich versuchte, ihr klar zu machen, dass ich die ganze Woche unter zeitlichem Druck stehe und Termine habe, die ich einhalten muss. Und dass ich es dann am Wochenende sehr, sehr gern genießen würde, mal nicht an Zeiten gebunden zu sein und nichts zu müssen. Mich einfach treiben lassen {wie an diesem Morgen, den ich mit meinem Sohn verquatscht habe} und/oder mich spontan für einen Ausflug, ein Treffen oder was auch immer entscheiden. Andere erwachsene Menschen dürfen das. Meine Mutter versucht jedoch immer und immer wieder, mir dieses Recht abzusprechen. Weil ich mir das nicht mehr gefallen lasse, gibt es immer wieder unschöne Auftritte. Da muss ich wohl durch. Gefallen lasse ich es mir aber nicht mehr. So schlug ich ihr vor, sie in den Garten zu bringen, wenn sie denn unbedingt da hin will, selbst aber nicht dort zu bleiben. Gefallen hat ihr das nicht, allein in den Garten zu gehen, aber die Alternative, allein in ihrer Wohnung zu hocken, gefiel ihr noch weniger.
Ich setzte sie also im Garten ab und fuhr wieder heim, wo meine Waschmaschine vor sich hin grummelte. Bevor ich wieder in den 4. Stock hinauf stieg, lief ich noch fix zum Bio-Laden und kaufte endlich die Karten für das Ancient-Trance-Festival.170805_140144
Nach einem längeren Telefonat, Wäsche aufhängen und endlich das Frühstück als Mittagessen verzehren, machte ich mich gegen 13:15 Uhr wieder auf den Weg in den Garten, um selbst dort zu bleiben.170805_162917
Ich hatte das Buch dabei, das ich am Wochenende auslesen wollte. Ich hatte auch mein Strickzeug dabei. Gestrickt habe ich eine einzige Reihe, gelesen gar nicht. Mutti macht eigentlich nichts weiter, aber sie schafft es immer, dass ich über nichts drüber bleiben kann. Versuche ich zu lesen, erzählt sie mir was. Versuche ich zu stricken, sucht oder braucht sie was, oder fragt, ob sie Kaffee machen soll. Also, sie erwartet gar nicht, dass ich sie bediene, aber sie hat ständig irgend etwas, wobei ich gefordert bin. Mich einfach mal treiben lassen, geht in ihrem Beisein nicht. Das lässt sie nicht zu. Als es dann nichts mehr zu murkeln gab, der Kaffee ausgetrunken war und wir einfach mal noch ein wenig in Ruhe unter den Apfelbaum hätten sitzen können, nieselten ein paar winzige Tröpfchen aus einer undichten Wolke. Da wollte die Mutti dann heim, obwohl es noch nicht einmal halb fünf war. *grrrr*
Da mich Chris gebeten hatte, ihm etwas mitzubringen, falls ich noch einmal einkaufen fahre, schleppte ich Mutti noch mit in den Kaufmannsladen. Was ich für Chris holen sollte, bekam ich gar nicht, aber immerhin mein geliebtes Eiweißbrot.
18:00 Uhr setzte ich Mutti dann daheim ab. Ich war geschafft vom Nichts-getan-haben. Irgenwie knautschig, weil der Tag fast vorüber war, ich ermüdet war und weder etwas sinnvolles fertig bekommen, noch mich richtig erholt hatte.
Weil wir es so verabredet hatten, rief ich Katl an, und sie hatte eine richtig feine Idee. Sie lud mich zum Asiaten ein, wo wir gegrillte Riesengarnelen futterten, bis wir nicht mehr konnten.170805_195941
Spät am Abend las ich dann noch, bis mir die Augen zufielen.
So war es dann nach dem schönen Abend auch insgesamt doch noch ein schöner Tag geworden.

WmdedgT – Juli 2017

Tagebuchbloggen am 5. eines jeden Monats, gesammelt in der Linkparty Was machst du eigentlich den ganzen Tag? von Frau Brüllen.
Nachdem ich wie ein Stein geschlafen hatte und die Nacht somit nicht sehr erholsam war, quälte ich mich 20 Minuten vor dem Weckerklingeln bereits aus dem Bett. Die Zeit brauchte ich, um das Herzrasen in den Griff zu bekommen und halbwegs normal in den Tag starten zu können. Ein paar WhatsApp-Nachrichten flatterten zwischen der Freundin und mir hin und her, in denen wir verabredeten, dass ich mich von meiner Unpässlichkeit nicht beirren lasse und auf jeden Fall heute zum Feierabend nach Halle fahren und mit ihr strickschwatzen werde. Freilich hätten wir es auf nächste Woche verschieben können, aber wer weiß, was da wieder ist.
Kurz bevor ich los wollte, fiel mir ein, dass ich noch ein paar Dateien für die Arbeit brauchte. Also fix noch mal an den Rechner. Schneller, als den Stick herauszusuchen {und dann in meiner Schusseligkeit vielleicht noch daheim zu vergessen}, ging es, mir die Dateien selbst per Mail zu senden.
Dann aber endlich los. So spät bin ich in den letzen zwei Jahren nie mehr losgefahren. Da ich aber ohnehin nicht in den Kaufmannsladen wollte, das Morgenritual somit entfiel, war ich immer noch sehr rechtzeitig in der Firma. Und auch gleich schon wieder bedient.
Ich habe zwei Gruppen von Kollegen. Die eine Gruppe arbeitet in der Verwaltung. Mit den Leuten habe ich seltener zu tun. Man trifft sich in den Pausen auf dem Flur oder spricht gelegentlich einzelne Aufträge ab. Diese Gruppe ist der anderen gegenüber weisungsbefugt, was meist aber über mich läuft, obwohl ich als Freelancer irgendwie eine Sonderstellung einnehme, wobei das nicht unbedingt "besonders gut" bedeutet, sondern eher so "weder Fisch, noch Fleisch". Die andere Gruppe habe ich Tag für Tag um mich. Sie werden von mir betreut, betüddelt, unter- und angewiesen, was eben so anfällt.
Und diese Gruppe empfing mich am Morgen auf dem Hof mit viel Getön: "Sie haben gestern Abend vergessen, die Fenster zu schließen."
Hab ich nicht!
Vier oder fünf mal hintereinander wurde ich lautstark darüber aufgeklärt, dass die Fenster geschlossen werden müssen, weil es sonst im Falle eines Gewitters reinregnen kann. Ich versuchte zu erklären, dass ich nichts vergessen habe und die Fenster, als ich ging, definitiv zu waren. Ich wurde überhaupt nicht gehört. Stattdessen hieß es: "Jetzt haben wir endlich was gefunden, wo wir Sie auch mal anscheißen können."
Auch??? Als ob ich eine wäre, die immer nur meckert. Gründe hätte ich genug, aber ich mache es nicht, weil es in vielen Fällen gar keinen Zweck hätte.
Irgendwann war mir das alles zu blöd, und ich ließ die Leute auf dem Hof einfach stehen und ging zu meinem Arbeitsplatz. Die Freude an diesem Tag hatten sie mir für’s Erste verdorben.
Die kam dann zum Glück zurück, als mir die Kollegin aus der Verwaltung sagte, dass SIE die Fenster geöffnet hat {wie jeden Morgen}, um zu Lüften. Alles gut!
Schnell noch einen großen Pott Kaffee bereit gestellt und dann an die Arbeit. Das Übliche. Akten erstellen. Unterlagen einordnen. Ausdrucke verteilen. Tests auswerten. Übungsaufgaben weitergeben. FAQ beantworten, immer und immer wieder. Berechnungen anstellen. Bücher bestellen. Listen ausfüllen.
10:28 Uhr ein Anruf der Maklerin. Da ging ich ran, obwohl ich sonst private Anrufe während der Dienstzeit nicht entgegen nehme. Dies hier war eine Ausnahme und ging auch ganz schnell. Und nun haben wir einen Notartermin in Berlin. Den Entwurf des Kaufvertrages, den der Notar zwischenzeitlich per Mail geschickt hatte, las ich in der Mittagspause. Ist das ein Kauderwelsch. Zum Glück habe ich Erfahrung im Lesen und Interpretieren von Gesetzestexten, so dass mir das Ganze letzen Endes doch verständlich war.
Am Nachmittag standen ein paar Gespräche an, ein paar sehr individuelle Test mit ebensolcher Auswertung. Dann war endlich Feierabend, und ich konnte nach Halle düsen. Wobei "düsen" nicht das richtige Wort ist, denn ich ließ mir viel Zeit, tankte unterwegs und kam trotzdem noch vor Uta bei ihr daheim an. Die Männer waren ja da und empfingen mich freudig und dann war auch die Uta schon da. Natürlich hatte ich Neuigkeiten zu berichten, das Exposé zu zeigen und einen Kartenausschnitt, auf dem die Nähe zur Küste erkennbar ist. Jippieeeee.
Uwe kochte ein leckeres Abendessen. Wir schlemmten auf dem Balkon. Später verkrümelten sich die Männer, ein jeder woanders hin. Wir Mädels blieben auf Balkonien, schwatzten und strickten {nur ich} bis es dunkel war.170705_WA0005
Auf der Heimfahrt musste ich zunächst in Richtung Magdeburg fahren, weil die Autobahnauffahrt in Richtung Leipzig gesperrt war. Der kleine Umweg machte mir gar nichts aus. Ich fühlte mich die ganze Zeit über richtig fit und staunte über mich selbst, denn in letzter Zeit wurde ich oft zu den unmöglichsten Zeiten sehr müde. Vielleicht ist das nun endlich überstanden. An diesem Abend fühlte es sich jedenfalls so an.