Guten Morgen liebe Plauscherinnen.
Diese Woche hat mir ein wenig die Sprache verschlagen. Dabei ging alles so gut los. Das Wochenende 25. August und 26. August war richtig schön.
Für Montag, 27. August war geplant, gleich nach der Arbeit Mutti und Schwester abzuholen und mit beiden ein großes Einkaufszentrum aufzusuchen. Das haben wir auch getan. So richtig schlendern { wie ich mir das vorgestellt hatte} konnten wir jedoch nicht, denn Mutti ist nicht so gut zu Fuß, dass wir lange "herumlatschen" konnten. Außerdem hatte sie "Rücken". Aber einen Klamottenladen und eine Parfümerie besuchten die beiden doch und kauften sich auch was. Ich bekam im Klamottenladen schlechte Laune, weil sie dort meine Größe gar nicht führen. Nein, ich muss das anders sagen, ich bekam die miese Laune, weil ich zu fett bin für die Größen, die dort angeboten werden. So ist das. Und eigentlich überkam mich der Frust auch nur, weil ich mich wirklich sehr, sehr bewusst und nahezu kohlehydrat- und fettfrei ernähre, höchstens alle zwei, drei Wochen mal einen Tag über 1000 kcal zu mir nehme und meine Ärztin immer noch meint, mein Übergewicht käme von zu viel essen. Das war der eigentliche Frust.
Davon abgesehen war der Nachmittag/Abend ganz nett. Nachdem ich Schwester und Mutter wieder daheim abgesetzt hatte, fuhr ich noch in den Garten, um zu gießen und saß da noch eine Weile herum. Ganz für mich allein. Das war schön.
Am Dienstag, 28. August verschlugen mir innenpolitische Ereignisse schier die Sprache. Was ist hier nur los? Ein Mord auf offener Straße. Schlimm, dass so etwas passieren konnte. Aber dass die Demonstration gegen diese Gewalttat dann als eine Demonstration rechter Gewalt verunglimpft wurde, erschreckte mich sehr. So weit sind wir also gekommen, dass man sich mehr darüber empört, dass gegen einen Mord demonstriert wird, als über den Mord selbst. Und wenn da ein Deutscher von Ausländern ermordet wird und man sich darüber aufregt, ist man gleich ein Nazi. Würde hingegen ein Deutscher einen Ausländer ermorden und man regte sich darüber auf, wäre man ein linker Gutmensch. Geht’s noch? Die haben doch alle ’nen Knall!
Sehr nachdenklich stimmte mich ein Kommentar im Radio am Dienstag Morgen. Es ging um die Probleme der Polizei, bei Veranstaltungen {seien es nun Stadtfeste oder auch Demonstrationen} für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen. Der Kommentator erwähnte, dass man befürchte, die Bevölkerung könne Selbstjustitz üben, dabei sei es doch einzig Sache des Staates, Straftaten zu verfolgen und zu ahnden. {Ist so und muss so, sonst enden wir im Bürgerkrieg.} Und dann sagte dieser Mann: "Dann muss dieser Staat aber auch dafür sorgen, dass solche Straftaten gar nicht erst begangen werden können, von Menschen die sich gar nicht mehr in diesem Land aufhalten dürften."
Und mein allererster Gedanke, nachdem ich diesen Satz gehört hatte, war: Ob dieser Journalist morgen seinen Job noch hat?
Mir gehen tausende Gedanken durch den Kopf und ich finde es schrecklich, was hier in diesem unserem Land gerade geschiet. Es macht mir Angst, wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das uns mit Artikel 2 des Grundgesetzes garantiert wird, hier gerade ausgehebelt wird. Aber ich verbanne diese Gedanken jetzt lieber aus meinem Kopf, sonst werde ich noch ganz wirr von all diesem Chaos.
Mittwoch, 29. August
Dies hätte der schönste Tag der Woche werden sollen. Wettertechnisch war er das auch. Familientechnisch… wollten wir einen schönen Gartennachmittag und -abend genießen. Das misslang, weil Mutti ihre Sprüche, mit denen sie mir sonst so oft die Stimmung verdirbt, diesmal auf meiner Schwester ablud. Diese ist das natürlich nicht gewöhnt und nimmt das viel tragischer als ich. Das ging soweit, dass sie eigentlich am nächsten Tag abreisen wollte, statt, wie geplant, bis Samstag zu bleiben.
Ich hatte es satt.
Donnerstag, 30. August
Dieser Tag kam zumindest familientechnisch wieder in Ordnung. Obwohl ich mit Mutti schon am Mittwoch im N-Markt war, mussten wir natürlich am Donnerstag noch einmal einkaufen fahren, weil wir eben donnerstags einkaufen fahren. Allerdings wollte ich danach gern noch in einen Markt, wo es schöne hölzerne Gartenbänke zu einem sehr günstigen Preis geben sollte. Also setzen wir die Mutti daheim ab. Meine Schwester schleppte ich mit, und nachdem wir die Bank erstanden hatten, fanden wir uns im Paunsdorf Center ein, gönnten uns ein Abendessen und einen schönen Schwatzabend unter Schwestern.
Das tat mir sehr gut.
Wirklich zur Ruhe kommen konnte ich trotzdem nicht, weil gerade in einer WhatsApp-Gruppe, der ich bisher noch angehöre, eine sehr miese Aktion lief. Da gibt es seit Jahren in Halle diesen Strickstammtisch. Dieser war, seit er ins Leben gerufen wurde, offen für alle. Es ist kein Verein oder ähnliches, nur eine lose Ansammlung von Menschen, die dem gleichen Hobby frönen und sich regelmäßig treffen, jedoch oft in unterschiedlicher Zusammensetzung. Die Gründerin dieser Gruppe rief einst ein Blog ins Leben, hatte später aber keine Zeit oder auch kein Interesse mehr, dieses weiterzuführen und gab die Betreuung in andere Hände. Im Zuge der DSGVO wurde der Blog bedauerlicherweise eingestellt. Nun hat sich ein nach längerer Abwesenheit wieder zur Gruppe gehörendes Mitglied bereit erklärt, den Blog weiterzuführen bzw. neu zu gestalten. Sie hat mehrfach gefragt, ob das erlaubt und gewünscht wäre, worauf die wenigsten anderen Damen überhaupt reagierten, aber die, welche antworteten, stimmten zu. Dann hat diese Bloggerin Zeit, Arbeit, Geld {für die Domain} und ganz viel Herzblut investiert und ein schönes Blog auf die Beine gestellt, was mich sehr freute, weil ich mich der Gruppe bis dato sehr verbunden fühlte, obwohl ich wegen der Arbeit nur noch ein, zwei mal im Jahr an den Treffen teilnehmen kann. Gerade deshalb freute ich mich über die neuen Blogeinträge, in denen ich ein wenig mehr erfuhr, als nur die Termine für die nächsten Treffen. Und ich weiß noch von einigen anderen Leuten, die sich ebenso über den neuen Blog freuten. Am Donnerstag fiel dann plötzlich einer der Damen ein, dass ihr das zu viel Engagement ist, das die Bloggerin da an den Tag legt. In der bereits erwähnten WhatsApp-Gruppe schrieb sie, dass sie das alles so nicht gewollt hat, dass die Bloggerin das noch einmal mit ihr zu besprechen hätte und all solches Zeug. Und damit hat sie eine Welle losgetreten. Plötzlich wurden Damen munter, die sich sonst kaum äußern. Richtig lange Texte wurden da verfasst, in denen die Bloggerin und ihr Einsatz für die Gruppe niedergemacht wurden. Plötzlich wollte man nicht mehr ins Internet und die Gruppe ist auch nicht mehr offen für alle, denn neue Mitglieder würde man nicht wollen, da das die Gemütlichkeit zerstören würde. Gemütlichkeit? Bei mehr als 20 Leuten? Außerdem haben die wohl alle vergessen, wie sie zur Gruppe gekommen sind, nämlich über Mundpropaganda und dadurch, dass die Gruppe bekannt gemacht wurde. Wo wären die Damen denn alle, wenn wir {eine Handvoll Leute, die von Anfang an dabei waren, auch besagte Bloggerin} damals gesagt hätten, Ihr zerstört uns die Gemütlichkeit? Damals war es nämlich wirklich noch gemütlich. Ich empfand das, was die Damen da veranstalteten als Shitstorm, der Bloggerin gegenüber. Diese hat entsprechend reagiert und den Blog gelöscht. Ich finde das sehr, sehr schade.
Inzwischen habe ich mich doch wieder beruhigt, aber am Donnerstag hat mich das beschäftigt, weil ich meine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe hinterfragt habe. Ein paar Mädels, die von Anfang an dabei waren, liegen mir sehr am Herzen. Andere, die neu hinzu gekommen sind, würde ich gern kennenlernen. Aber wenn die Geschichte in solche Zickereien ausufert, überlege ich ernsthaft, ob ich mir das spare, die WhatsApp-Gruppe verlasse und die Mädels von "früher" unabhängig vom Stammtisch treffe.
Freitag, 31. August
Freutag. Die Schwester war zu Fuß einkaufen, um uns leckere Dinge zu beschaffen, die wir am Abend auf den Grill packen können. Der Sohn war leider noch unterwegs, so dass wir selbst grillen mussten. Die Schwester meinte, ihr macht das nichts aus, hatte dann aber doch ein paar Schwierigkeiten, das Feuer zu entfachen. Anke und ürgen halben mit einem Bio-Greillanzünder aus und der gute alte Fön sorgte für die nötige Belüftung. dann brutzelte Leckeres Gefreut habe ich mich über die Mutti, die an diesem Abend nicht herumningelte, so wolle heim. Einmal zwischendurch, weil sie fror. Da habe ich ihr zuerst meine Socken verpasst. Später wickelte ich sie in Decken ein. Und dann kam der Sohn. Da leuchteten Omas Augen. Erst recht, als der Große dann im Handumdrehen ein Lagerfeuer entfachte, das uns wunderbar wärmte.
Inzwischen ist Samstag, wir haben September. Der Herbst beginnt.
Ich habe diese Nacht nicht, wie sonst im Garten übernachtet. 10°C wäre zwar noch keine Temperatur, die mich nach Hause treiben würde. Das hatten wir Anfang des Sommers auch. Aber ich bin ein wenig in Eile, weil ich die Schwester nachher zum Fernbus bringen möchte. Dann ist sie wieder fort und ich habe wieder das Gefühl, dass wir viel zu wenig Zeit miteinander verbracht haben. Nur gut, dass es gestern noch diesen schönen Gartenabend gab.
Später möchte ich noch den Kartoffelsalat für morgen vorbereiten. Da gibt es nämlich bei der Uraltfreundin ein Gartenfrühstück, naja, eher einen Brunch. Darauf freue ich mich.
Und nun bringe ich mein Geschreibsel zu Andrea und dann muss ich auch bald los.
Euch allen ein schönes Wochenende.
Schade um den Stricktreff. Ob ihr euch da unvoreingenommen weiter treffen könnt? Ich wünsch alles Gute. LG von Regula
In der Internet Kultur fühlen sich viele hemmungslos. Da gibt es nur etwas was hilft, Delet. Der Körper kann sich sehr gut und schnell auf wenig Kalorien einstellen, was hilft ist mehr Bewegung, such dir doch etwas aus was dir Spass macht, dann tut man es auch lieber.
L G Pia
Liebe Mira, du hast die richtigen Worte gefunden für das Stricktreff-Dilemma und dafür danke ich dir. Meine Meinung zu deinen Kalorien, Gewicht usw. kennst du ja bereits. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ihr gestern einen schönen Abend hattet und deine Mutti euch diesen auch nicht verdorben hat. Viel Spaß Morgen beim Gartenfrühstück und überhaupt ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße von Catrin.
Ach Mensch , das war ja insgesamt alles nicht sehr
erfreulich . Kopf hoch , da stehst du doch drüber .
Ich hab jetzt leider keine Zeit für einen ausreichenden Kommentar . Aber ich wollte wenigstens ein paar Worte dalassen .
Ich finde ja z. Zt. läuft es überall so komisch , nenn ich es mal nett umschrieben .
Was deine Stricktruppe betrifft , viell. findet ihr euch doch lieber in der alten Konstellation zusammen .
Und was das Essen betrifft , ich fühle mit dir .
Du bist ein toller Mensch , so wie ich dich hier kennengelernt habe . Und allein das zählt !!!!
Herzlichst JANI
Guten Morgen liebe Mira, das hört sich alles ziemlich aufwühlend für Dich an. Vielleicht solltest Du einen Arztcheck machen, um heraus zu finden, weshalb Du nicht abnimmst bei so wenig Kalorienzufuhr. Bei meinen Mann ist das Problem, er trinkt viel zu wenig. Ok er kann auch nie nein sagen, wenn ihm etwas Süßes angeboten wird. -;))
Schön das Du einen tollen Abend mit Deiner Schwester hattest.
Es ist im Augenblick schlimm, wie die Menschen drauf sind. Leider wird viel vergessen. Erschreckend. So passiert in Chemnitz und auch in Deinem Stricktreff. Es ist schade und ziemlich schlimm und viel weiter möchte ich darüber heute auch nicht nach denken.
Genieße das Wochenende. Lieben Gruß Sylvia