15. Dezember 2024

Gabis Schreibimpuls für den 15. Dezember hieß Lieblingslied – Deine Weihnachts-Playlist

Eine WEIHNACHTSPLAYLIST gibt es bei mir definitiv nicht.
Es gibt aber drei Lieder, die mir etwas bedeuten, wobei nur zwei davon Weihnachtslieder sind.
Am Weihnachstbaum die Lichter brennen war das Lieblingsweihnachtslied meiner Oma. Ich höre noch heute, wie sie mit vor Rührung zittriger Stimme sang
Wir bringen Gottes Segen heute
dem braunen wie dem weißen Haar

dabei hielt sie die Hand auf ihr Haar, das bis zu ihrem Ende mit 85 Jahren dunkel geblieben war.
Das Lieblingsweihnachtslied meiner Mutti hingegen war Hohe Nacht der klaren Sterne. In der DDR war es verboten, weil es ein Na*z*i-Lied war. Als Mutti mir von dem Lied erzählte, erzählte sie auch traurige Geschichten von Kriegsweihnachten. Doch dieses Lied wurde gesungen, als sie Kind war {1933 geboren} und hatte sich ihr eingeprägt und wenn ich mit Mutti allein war, sangen wir es und sie weinte dabei. Immer. Aber sie wollte es auch immer wieder singen, obwohl sie manchmal vor Tränen gar nicht weitersingen konnte. Warum sie so sehr weinte, hat sie mir nie erzählt. Aber diese traurigen Erinnerungen meiner Mutti sind es, derentwegen mir diese Lied etwas bedeutet.
Mein liebstes Weihnachtslied ist… kein Weihnachtslied.
Ich halte nicht viel von all der musikalischen Beschallung in Einkaufszentren und Weihnachtsmärkten. Immer das gleiche Gedudel, überwiegend dieses "neumodische" meist amerikanische Zeugs. Wobei, das Lied, von dem ich euch erzählen will, ist auch ein amerikanisches. Das aber mag ich. Sehr! Es hat so eine wundervoll mystische Melodie. Und eine Bewandtnis.
Eines Jahres hatte ich mal wieder "auf den letzten Drücker" eine Adventskalendergeschichte begonnen. Und auf den letzten Drücker heißt bei mir, ich hatte die ersten Teile bereits veröffentlich, weil der Dezember seinen Lauf nahm, ohne das Ende der Geschichte zu kennen. Im Laufe der Geschichte kristallisierten sich vier Protagonisten heraus, zwei Jungen und zwei Mädchen. Drei von ihnen hatten einen zauberhaften Mitspieler, dessen Gaben ihm im Notfall helfen konnten. Nur für eine Person, die dritte in der Abfolge der Geschichte, hatte ich kein Zauberwesen.
Nun trug es sich zu… nein: Nun nahm ich in jenem Dezember, in der letzten Woche vor Weihnachten, als Händlerin an einem ganz wundervollen Weihnachtsmarkt teil. Meine Freundin Eva hatte ihren Stand zwei Stellplätze weiter und kam immer mal zu mir herüber geschlendert. Das konnte sie tun, weil sie, im Gegensatz zu mir, nicht allein an ihrem Stand war. So kam sie ab und an zu mir und erzählte mir auch, wie sehr sie sich jeden Tag darauf freute, vor Marktbeginn noch meine Geschichte zu lesen.
Ich: Ich brauche noch eine Figur. Ein Zauberwesen für die dritte meiner Personen.
Eva: Nimm doch einen Adler.
Ich: Das geht nicht. Die anderen sind alle humanoid. Da kann ich jetzt nicht plötzlich mit einem Tier kommen.
Hm.
Auch auf diesem Weihnachtsmarkt lief Musik in Endlosschleife. Weil es ein alternativer Weihnachtsmarkt war, lief Rockmusik. Nicht laut und knallig, sondern getragene Balladen. Und unter anderem lief alle 2 Stunden Riders on the Storm von den Doors. Jedes Mal freute ich mich, weil ich dieses Lied sehr mag. Die Band Engerling hatte da mal eine deutsche Version dazu geschaffen mit dem Text von Nis Randes. Da kam mir eine Idee und in dieser Nacht schuf ich in meiner Geschichte einen Sturmreiter, der wie keine andere Figur in diese Geschichte passte.
Seither ist Rider on the Storm mein "Lieblings-Weihnachtslied".

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