Der 42. Montag 2023

Der Montag ist schon fast vorüber, nun möchte ich endlich den heutigen Lückentext ausfüllen, den Anita bereitgestellt hat.

❶ Gestern Hat die Mutti, als ich sie besuchte, kaum mit mir gesprochen. Hat mich nur leidend angeschaut. Mit dem Sohn, als er kam, hat sie gescherzt. Tja.

Hoffentlich geht ihre Ablehnung gegen die WG bald vorbei.

❸ Dennoch war es richtig, sie dort unterzubringen, denn sie ist dort bestens versorgt, auch wenn sie mir jetzt einzureden versucht, dass alles ganz schrecklich ist.

❹ Mit der Aussicht auf mehr Ruhe und Entspannung starte ich in einen Lebensabschnitt mit Mutti, aber ohne Sorge um sie.

❺ Advent ist für mich gedanklich noch unendlich weit weg, obwohl ich gerade heute deswegen viel herumtelefoniert habe .

❻ Weihnachten wird für uns dieses Jahr ganz anders als jemals zuvor.

❼ Für Sonntag habe ich noch nicht wirklich etwas geplant, weil das derzeit einfach nicht geht und es steht/stehen eine Fahrt nach Jena an, wobei ich noch nicht weiß, ob ich wirklich fahren kann. Wenn die Mutti weiter so ein Ich-will-hier-wieder-weg-Theater veranstaltet, vermasselt sie mir das womöglich wieder.

Heute war ein total wirbeliger, stressiger Tag, über den ich aber jetzt nicht mehr berichten will.
Morgen vielleicht.

4 Gedanken zu “Der 42. Montag 2023

  1. Liebe Mira,
    die Mutti weiß aus langjähriger Erfahrung, welchen Schalter sie bei dir drücken muss…
    Aber da sie jetzt rundum versorgt wird, kannst und solltest du dich ohne schlechtes Gewissen abgrenzen. Wenn sie merkt, dass sie es nicht mehr mit dir machen kann, werden ihre Machtspielchen auch aufhören.
    Ich wünsche dir, dass du am Wochenende nach Jena fährst, die Mutti wird es überleben.

    1. Ja, liebe Barbara, ich bin gerade dabei, mich abzunabeln, zumal mir alle, denen an mir liegt, die in etwa gleichen Ratschläge geben. Diese unterscheiden sich sehr stark von dem, was ich von der Pflegeberaterin am Mittwoch zu hören bekam, aber das ist ja auch klar. Dieser Dame bin ich völlig gleichgültig und im Grunde auch die Mutti. Sie sieht nur das Geld und wie sie sich Arbeit ersparen kann, indem sie so viel wie möglich auf die Angehörigen abwälzt. Aber nicht mit uns.
      Und JA, ich fahre nach Jena.
      Ganz liebe Grüße
      Mira

  2. Irgendwie, liebe Mira, ist das total an mir vorbei gegangen, dass dein Mutti nun in einer WG ist. Ich finde das großartig, wünsche ihr, dass sie sich einlebt und dir vor allem, dass du Luft für dich zum Atmen hast.
    Pass auf dich auf, liebe Grüße
    Anita

    1. Kein Wunder, liebe Anita, das ging ja auch alles holterdiepolter. An einem Donnerstaghabe ich dort angerufen, am Freitag das Zimmer besichtigt, am Mittwoch die Verträge unterschrieben und am Samstag ist sie eingezogen. Wenn ich das Zimmer noch genommen hätte, wer weiß, wann dann mal wieder eines frei geworden wäre.
      Mit dem Einleben tut sie sich schwer. Dadurch komme ich auch nicht zur Ruhe, weil sie sich immer wieder was ausdenkt, um mir nun ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich nehme das schwer. Heule jeden Tag.
      Gerade gestern sagte der Sohn wieder: Mutsch, es war die richtige Entscheidung.
      Hoffentlich.

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