Zum Feierabend hatte ich Eile, weil 15 Uhr die Pflegeberaterin zur Mutti kommen wollte. Tatsächlich war sie dann 16.30 Uhr da. Kann ja mal passieren. Dafür hatte sie dann aber die Verträge dabei.
Sie stellte fest, dass mit der Mutti an diesem Tag schlecht reden war. Sie driftete immer wieder ab und ich war froh, dass wir am Tag zuvor schon mit ihr gesprochen hatten, denn an diesem Tag hätte sie vielleicht gar nicht erfasst, was wir ihr mitteilen wollten.
Der derzeitige Pflegedienst gab wieder eine Kostprobe seiner Arbeitsweise. Bereits 16 Uhr wurde die Mutti bettfertig gemacht und saß fortan im Nachthemd herum. Das Abendessen wollten sie auch schon reichen. Ich habe das aber abgelehnt und gesagt, ich mache das selbst, weil es jetzt noch viel zu früh ist. Zum Vergleich: Am Tag zuvor war erst 19.30 Uhr jemand da, um das Abendessen zu reichen und sie bettfertig zu machen. Es gibt dort überhaupt keine Regelmäßigkeit, die für demente Menschen meines Erachten zwingend erforderlich ist. Nunja, es ist ja bald vorbei, denn am Samstag 15 Uhr zieht die Mutti in ihre WG.
Später kochte ich der Mutti einen Pudding, den sie sich zum Abendessen gewünscht hatte. Und das Mittagessen für den nächsten Tag kochte ich ebenfalls vor und stellte es in den Kühlschrank, denn der Pflegedienst hat gerade mal Zeit, ihr das Essen in die Mikrowelle zu stellen. Zubereitet werden kann in der knappen Zeit nichts. Gegen 20 Uhr musste ich die kleine Frau noch einmal komplett frisch machen. Sämtliche Kleidung {Nachthemd, Socken, Schlüppi} wechseln, sie waschen und dann ins Bett bringen.
Später fuhr ich in den Garten, um den Sohn heim zu bringen, der wieder einmal noch nicht fertig war und mich warten lassen musste. Immerhin sah ich endlich auch die Hexe mal wiedre. Das war schön und ich tankte ein wenig auf.
22 Uhr war ich dann endlich daheim und musste mich noch um Muttis Wäsche kümmern.
Kein Wunder, dass ich immer so fertig bin.
Liebe Mira,
alles Gute für euch am morgigen Umzugstag der sicher noch mal Aufregungen mit sich bringt. Die Mutti wird nach der Eingewöhnung ganz sicher zufrieden sein. Es ist immer jemand da, das ist doch genau ihr Ding.
Danke liebe Barbara.
Du hast recht, das ist genau ihr Ding, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob es ihr nicht lieber wäre, ICH wäre immer da. Sowas hat sie gestern Abend nämlcih gesagt. Hach ja.
Es ist nun ohnehin niocht mehr zu ändern. Ich wüsste keine andere Lösung, zumindest keine bessere.
Ich werde noch viel zu berichten haben.