Andrea lädt, wie jede Woche, zum Samstagsplausch ein.
Da wollen wir doch mal schauen, wie die Woche verlief.
Rückschau
Samstag
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse {soviel Zeit muss sein} ging es auf die "Alm", wo wir zuerst sämtliche Blumenkübel und -töpfe sicherstellten. Das Auto war restlos voll. Auf dem Rückweg wurden wir "weggefangen" und zum Kaffee eingeladen. Die Pause tat gut, denn wir mussten das Auto ja auch wieder ausräumen und den vielen Pflanzen neue Plätze geben.
Am Abend gönnten wir uns ein tolles Konzert von Strom und Wasser. Herrlich.
Sonntag
Auf dem Plan stand: Küche ausräumen. Ich glaube, die Küche ist bei Umzügen immer der schlimmste Raum, was ausräumen und tranportfertig machen betrifft. Gefühlt 10.000 Kleinteile, von Gewürzgläsern über Tee bis zu Konserven, von Tassen und Tellern über Schüsseln bis zu Töpfen und Pfannen.
Am Abend bestand die Option, uns Stern Meißen anzuhören, aber dazu fühlten wir uns nicht mehr in der Lage. Schade, aber wir waren einfach platt. Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten. Und ich musste zudem auch noch zurück nach T., wo am Montag 4:30 Uhr der Wecker wieder klingeln sollte.
Montag
Ich wollte den Büro-Rechner auf den neuen Job vorbereiten, zumindest einmal aufschreiben und als Mail an den Chef senden, welche Ausstattung ich benötige, um den Job überhaupt ausführen zu können. Unsere Rechner sind nämlich aus Sicherheitsgründen so eingerichtet, dass man nur das tun kann, was nach Meinung irgendwelcher Obrigkeiten zur jeweiligen Stellenbeschreibung gerhört. Möchte man darüber hinaus mehr tun, klappt das in den seltensten Fällen und erfordert meist zusätzliche Ausstattung oder zusätzliche Freigaben, die der jeweilige Chef beantragen muss. Wie gesagt, ich wollte mich darum kümmern. Tatsächlich hatte ich die gesamten 8 Stunden mit dem operativen Tagesgeschäft so viel zu tun, dass ich zu nichts anderem kam. Da kamen mir dann erste Zweifel an der gleichzeitigen Durchführbarkeit der beiden Jobs.
Zum Feierabend war die Mutti an der Reihe, für die ich zunächst einkaufen ging. Ich hatte meine Freude daran, leckere Wurst und Käse für sie auszusuchen und Obst und stellte mir schon beim Einkauf vor, wie sie sich freut, wenn ich auspacke.
Da die SchwieTo meinen Rat zur Bearbeitung einiger offizieller Schreiben brauchte und nicht wollte, dass ich noch mehr hin und her fahren muss, kamen Sohn und SchwieTo kurzerhand zur Oma. Wie hat sich die Kleine Frau gefreut, dass ich nun länger bei ihr blieb, um auf die beiden zu warten. Sie war dann auch ganz aufgeräumt. Hach, schön.
Dienstag
Auf dem Plan stand meine letzte Spenden-Sammel-Tour. Komisches Gefühl, den Leuten sagen zu müssen, dass die Firma die sozialen Projekte abschafft. Überall stieß ich auf Unverständnis. Ich konnte es auch nicht schön reden, denn es ist nun mal eine miese Sache. Da reden sie im Firmenprofil von Nachhaltigkeit und machen im gleichen Atemzug die nachhaltigsten ihrer Projekte kaputt. Naja.
Zum Feierabend holten wir den in der letzten Woche abgesagten Mädelsabend bei PesTör nach. So schön, so schön. Die Gespräche, der Spaziergang auf der Scholle, alles. Kurz vor Mitternacht war ich daheim.
Mittwoch
Dreieinhalb Stunden Schlaf. Da fühlt man sich wie zerschlagen.
Und zum Feierabend ging es nach Leipzig zum Stricktreffen. Ich hatte mich darauf gefreut. Ich hatte mich auch auf jede einzelne Strickerin gefreut. Mit den Gesprächsthemen konnte ich jedoch nicht viel anfangen, obwohl es zumeist um Strickprojekte ging. Teilweise auch darum, wie in diversen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen mit der neuerlichen Bedrohung durch C… ungegangen wird. Fragte man nur drei Leute nach ihrer Meinung, bekäme man vermutlich fünf verschiedene Aussagen. Also verhielt ich mich still, klammerte mich an meine Stricksocke und suchte relativ schnell das Weite {im wahrsten Wortsinn}.
Daheim war ich so kaputt, dass ich beim Abendessen am Küchentisch hätte einschlafen können. Stattdessen musste ich noch Rechnerzeit einlegen. Zunächst brauchte die SchwieTo eine Überweisung, dann kämpfte ich etwa eine halbe Stunde mit divesen Programmen, um die Bezahlung einer Bestellung mittels Kreditkarte zu bewerkstelligen, was mir nicht gelang. Als ein erwünschter, erhoffter Anruf einging, brach ich das schwierige Unterfangen ab.
Donnerstag
Ich konnte ein paar Dinge aufarbeiten, die ich schon die ganze Woche immer wieder auf den nächsten Tag hatte verschieben müssen. Das Dingens mit dem Zweitjob habe ich immer noch nicht geschafft.
Für den Feierabend bei Mutti musste ich zunächst noch Mineralwasser beschaffen. Das ist um diese Uhrzeit nicht immer einfach, gelang aber, weil von der Sorte, die die Mutti mag, gerade noch zwei Colli in einer Ecke standen.
Freitag
Gegen 5:40 rief der Sohn an, wann ich zur Arbeit starte. Da ich noch Taschen zu packen hatte und ohnehin mit dem Auto fahren wollte, war ich später dran und gerade dabei, das Haus zu verlassen. Da kam mir seine Bitte, ihn mit nach B’dorf zu nehmen, gerade recht. Dabei entdeckte er meine vollen Taschen und meinte, dass ich die vielen Sachen doch bestimmt gar nicht brauche. {Er kennt meinen Tick, immer viel zu viel Zeugs mit mir herumzuschleppen.} Daraufhin erzählte ich ihm von meinen Plänen für das Wochenende und gleich noch vom Jenaer und weshalb ich da hinfahre. Nunja. Nun habe ich es also erzählt.
Ein schwieriger Morgen stand in der Firma bevor. Nachdem ich am Dienstag bereits bei einigen Sammelstellen Bescheid gegeben hatte, dass und warum wir eben nicht mehr sammeln, musste ich das nun auch meinen Leuten erzählen. Von Chef-Seite sollte ich das zwar noch nicht, aber ich wollte, dass sie es von mir erfahren und nicht durch irgendwelchen Buschfunk. Entsprechend gedrückt war die Stimmung.
Dass Nieselregen eingesetzt und die Ortschaft in beständiges Grau getaucht hatte, machte die Stimmung nicht besser.
Und dann rief auch noch der Chef an. Die Chefin, von der ich den Zweitjob hätte bekommen sollen, möchte das nicht. Klar. Es ist ein Vollzeitjob, den kann niemand einfach mal nebenbei machen. Das hatte mir ja schon am Montag zu denken gegeben. Sie hätte mich sehr gern ab Oktober eingesetzt, aber eben nicht nebenbei. Und schon haben sich meine Zukunftsaussichten wieder zerschlagen. Der Chef meinte zwar, er würde das dann eben Ende Februar nochmals in Angriff nehmen. Aber, wie ich die Lage inzwischen schon kenne, wird auch das nichts werden. Also bin ich nun wieder auf der Suche nach einer Aufgabe, die mich ab März dann ausfüllt. Ich hab da ja noch ein paar Ideen. Etwas davon wird wohl klappen. Denke ich. Trotzden bedrückte mich auch dieser Anruf. Es war mal wieder so typisch.
Einzig die Aussicht, nach Jena zu fahren und dort freudig erwartet zu werden, half mir über den trüben Arbeitstag.
Samstag
Ich kann noch nicht viel sagen über diesen Tag. Vermutlich werden wir noch mal zur "Alm" hinauf fahren, um das ganze Kleinzeug einzusammeln, das nicht mit dem großen Transport mitgegangen ist. Tja, und dann mal sehen.
Euch allen wünsche ich ein feines Wochenende
Eure Mira
Mit 3 1/2 Stunden Schlaf kam ich schon als Teenager nicht aus. Huff, kein Wunder warst du platt. Aber manchmal geht’s halt nicht anders, und wenn es etwas Schönes ist, lohnt es sich bestimmt. Mit Schrecken schaue ich nach Deutschland. Zwar selten, denn es ist Gruselgeschichten mag ich gar nicht. Ein Kollege hält mich auf dem Laufenden.
Alles Gute!
Liebe Grüsse von Regula
Ich verschließe auch die Augen vor dem Draußen. Höre keine Nachrichten mehr und will gar nichts wissen. Ich weiß, dass das falsch ist, aber ich habe einfach keine Kraft mehr für all diese Gruselgeschichten. Meine eigenen, familiären reichen mir vollkommen und bringen mich an den Rand meiner Kräfte.
Und dann noch das dienstliche Hickhack um meinen Job oder keinen Job oder zwei Jobs gleichzeitig und dann doch wieder nicht.
Ich möchte so gern einfach vor mich hin leben, meiner Arbeit nachgehen, meinen Haushalt betüddeln Und als Höhepunt ab und an Freunde treffen oder den Männermenschen, den ich vor ein paar Wochen kennenlernen durfte.
Mehr wünsche ich mir gar nicht.
Leider ist das in meinem Leben wohl zu viel verlangt.