…kann man nicht den Rücken drehen, ohne dass gleich Schauerliches passiert.
Heute stand eine dringende Spielzeugtour auf dem Plan, die ich schon eine Weile vor mir her schob. Heute musste es sein, weil schon wieder mehr Spenden hinzu gekommen waren. Und weil nächste Woche auch schon wieder Neues auf uns zu rollt. Als ich von der Tour zurückkam, das Auto bis unter das Dach belanden, kam niemand, um die Spenden hineinzutragen. Stattdessen erfuhr ich, dass im Projektraum ein wüster Streit im Gang war, mit Anschreien, Beschimpfungen und der Androhung von Schlägen. Geht’s noch? Am liebsten hätte ich alle Beteiligten supendiert.
Das sind erwachsene Menschen. Sollte man zumindest annehmen. Und dabei geht das ganze Theater von einer einzigen Person aus. Die anderen reagieren nur.
…habe ich meinen Job, so schön dieser sein könnte, echt satt. Nur wegen dieser… *grrrr*
Warum kann man Leute, die ganz offensichtlich ein massives Problem haben, nicht in eine Therapie stecken? Warum muss ich mich mit solchen Leuten herumschlagen?
Nachtrag
Am Abend, lange nach Feierabend, erhielt ich einen Anruf von einem Freund der unsäglichen Person, der mir mit diversen Anzeigen drohte und alles, wirklich alles was er als Begründung anführte, was angeblich seiner Freundin angetan wurde, waren die Dinge, die jene Freundin anderen (ihren Kollegen) angetan hatte. Bis auf eines, und das war eine böse Verleumdung, wofür es mehrere Zeugen gibt.
Heute erschien die Person dann gar nicht erst zum Dienst und durch die Reihen der Mitarbeiter ging ein Aufatmen.
Was treibt solche Menschen an? Warum sind sie zu allen anderen herrschsüchtig und böse und lügen, um andere in Misskredit zu bringen, obwohl ihnen niemand irgend etwas Negatives angetan hat. Gut, also, wahrscheinlich schon, früher mal, jedoch niemand von denen, die jetzt ihre Aggressionen zu spüren bekommen.
Es ist erstaunlich, wie spürbar Ruhe in unseren Arbeitsalltag einkehrt, seit die Mitarbeiter wissen, dass die Person nicht wiederkommt.
Auch ich selbst atme auf.
Ja leider das ist wirklich so, das ein Mensch soviel Unruhe stiften kann, das alle anderen drunter leiden.
Wirklich ärgerlich das Du Dich damit rumschlagen musst.
Die Arbeit könnte so schön sein, ohne solche Typen.
Liebe Grüße
Karin
Es war ganz erstaunlich. Wir erfuhren am späten Vormittag, dass die Person nicht mehr zur Arbeit kommen wird. Das Klima in der Firma besserte sich schlagartig. Alle, wirklich alle Kollegen atmeten auf.
Traurig, dass es erst so schlimm werden musste, bevor wir etwas tun konnten. Gut aber, dass alle so schnell gesundeten.
Jetzt macht es wieder Freude, zur Arbeit zu fahren.
Von den Dingen und Menschen bei dir weiß ich zu wenig, ist klar, doch ich habe schon zweimal intensiv mit Menschen zu tun bekommen, die eindeutig an einer bipolaren Störung litten. Beim ersten Mal, das ist nun schon 40 Jahre her, wusste ich nichts von diesem Krankheitsbild. Im Volksmund bezeichnete man solche Menschen schlicht als falsch. Ehe es aber soweit war, dass man ihr Verhalten einigermaßen erkannt und durchschaut hatte, dauerte es lange und viel „Porzellan” ging vorher zu Bruch. Beim zweiten Mal vor ca. 20 Jahren war es bedeutend einfacher für mich, diese Erscheinungsformen zu erkennen und mit ihnen umzugehen – wobei ich natürlich für niemanden ein Therapeut bin und mit Umgang meine: weg mit ihnen, damit wieder Ruhe einkehrt. Also ziemlich ähnlich wie bei dir.
Ich glaube (leider), dass es viel mehr Leute gibt, die so oder so ähnlich gestrickt sind. Das Dumme dabei ist, dass sie meist hochintelligent sind und ganz genau wissen, wie sie andere gegeneinander ausspielen können, um davon zu profitieren. Und dieser Profit besteht nicht einmal in materieller Hinsicht, sondern sie können einfach nicht anders. An ihnen sieht man ganz deutlich, finde ich, dass es so etwas wie einen freien Willen eigentlich gar nicht gibt – wahrscheinlich auch für uns „Normalos” nicht, irgendwie sind wir alle Marionetten der eigenen Psyche.
Da hast du leider recht, wenn die Leute auch noch intelligent sind, sind sie noch viel gefährlicher, weil zerstörerischer für ihre Mitmenschen. Dies war hier zum Glück nicht der Fall. Es hat auch so schon gereicht.
Für mich selbst wurde das erst im Nachhinein deutlich, als wir wussten, dass es (für uns) vorbei ist. Da erst wurde mir klar, wie heftig sie uns alle beeinträchtigt hatte.
Nun, wir werden uns erholen. Und heute Nacht werde ich ruhig schafen.