Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Samstag, 5. November 2022
08:23 Uhr
Wuhaaaa, ich habe verschlafen. Nicht, dass ich den Schlaf nicht dringend gebraucht hätte, aber ich habe doch so viel zu tun an diesem Samstag, und nun ist der schon halb vorbei. 🤭
Als erstes, noch vor dem Gang ins Bad, wird die Waschfee eingeschaltet. Es sieht nach einem sonnigen Tag aus, so dass ich die Wäsche wohl draußen aufhängen kann.
Nach dem Fertigmachen sollte ein Kaffee an die Reihe kommen, aber zunächst musste ich mit Pocahontas korrespondieren, die mir einige dienstliche Anweisungen für Montag gab. Menno, da werden wieder alle meine Pläne und Zusagen für den Montag über den Haufen geworfen und die Arbeitswoche wird hektisch beginnen. Nunja, es muss eben gespart werden. Überall.
09:45 Uhr
Die Waschfee ist fertig. Raus geht es auf den Trockenplatz.
Ich setze eine zweite Trommel Wäsche an.
Danach packe ich alles zusammen, was ich der Mutti mitbringen will.
Und dann gibt es 10:45 Uhr endlich meinen ersten Milchkaffee.
Später Vormittag
Auf zu Mutti. Sie empfängt mich auf der Couch sitzend mit der dramatischen Nachricht: Ich kann nichts mehr sehen!
Ich erschrecke bis ins Mark und versuche, sie zu retten und zu erkunden, was überhaupt passiert ist. Da stellt sich heraus, dass sie "nur" ihre Lesebrille verbummelt hat. Wobei eine solche auf dem Couchtisch liegt. Die Mutti behauptet, das sei eine Kaufhausbrille. Ist es nicht! Aber zugegeben, sie hatte noch eine andere, bessere. Ich will mich nun auf die Suche machen, da meint sie, sie hätte schon überall gesucht und wir sollten doch jetzt lieber duschen.
Okay, dann eben erst mal duschen. Zwischenzeitlich rief meine Schwester an, was der Mutti gerade gar nicht passte. So musste ich sie abwimmeln, obwohl ich gern noch ein paar Minuten mit ihr geschwatzt hätte. Aber die Mutti geht nun mal vor.
Später präsentierte ich ihr, was ich alles mitgebracht hatte und wir verräumten die Schnitzel und den Braten portionsweise in den Tiefkühler.
Dann kam der Sohn, was mich sehr freute, weil ich ihn schon wieder … weiß nicht wie lange nicht gesehen hatte. Ach, doch, er war ja kürzlich da, nur hatte ich da wegen eines unfruchtbaren Telefonats mit der Mutti keine Zeit für ihn, bis er dann keine Zeit mehr für mich hatte. Hachzzz.
Ja, genau, am Mittwoch war das.
Nun jedenfalls war der Sohn bei Mutti aufgetaucht und nach einer liebevollen Begrüßung begann er sogleich, die Fenster zu putzen. Er ist groß, braucht keine Leiter, um überall heran zu kommen. UND er hat gutes Handwerkszeug {Abzieher und ähnliches} von dem Reinigungsprofi, mit dem er häufig zusammenarbeitet. Somit geht das bei ihm rasend schnell. Auch richtete er es so ein, dass er zuerst die Fenster putzte in den Räumen, in denen wir uns gerade aufhielten, so dass wir uns bissel unterhalten konnten. Nur die Mutti grummelte, wir sollten nicht so viel schwatzen, er solle lieber putzen. Tat er doch! Hachzzz.
Ich vermute, ihr passte unser "Geschwätz" deshalb nicht, weil wir uns in normaler Lautstärke und schnell unterhielten und sie wahrscheinlich die Hälfte davon akustisch nicht verstand und sich vielleicht ausgegrenzt fühlte.
Dann rief eine ihrer Spaziergeh-Freundinnen an und sie meinte, sie käme mit. Mir sagte sie: "Ich will dir damit eine Freude machen, damit du heim gehen und dich um deine Wäsche kümmern kannst."
Ach, mein Mütterchen, mein kleines.
15:15 Uhr war es dann soweit. Ich ging zum Auto. Der Sohn war beim vorletzten Fenster und winkte mir, wobei ich an Catrin denken musste, weil ich feststellte, wie schön das ist, wenn einem jemand winkt. Sie winkt ja auch immer, ihrem wbLM, ihrer Enkelin… Schön!
16:00 Uhr
Daheim. Ich hatte erst an der Kreuzung angestanden und danach noch an der Schranke. 🙈
Nun landete der zweite Schwung Wäsche im Korb. Den hatte ich am Vormittag nicht mehr geschafft aufzuhängen. Also musste das jetzt geschehen und die Wäsche bleibt über Nacht draußen. Das machen hier im Geviert viele, besonders jetzt, wenn es so früh dunkel wird. Das Wäscheaufhängen macht mir immer viel Spaß, das Abnehmen weniger, aber diesmal ging es flott von der Hand. Die Wäsche vom Vormittag war nämlich gut getrocknet in dem leisen Wind.
Danach gönnte ich mir noch einen Milchkaffee und beschloss, eine Kleinigkeit zu essen. {Das erste heute.} Da war noch ein Brötchen von vorgestern, das infolge der Aufbewahrung in einer Plastiktüte immer noch weich war. Ja, Plastik ist nicht immer schlecht.
Abend
Obwohl ich heute außer Wäsche, Muttibetüddelung und ein ganz klein wenig Haushalt nichts gemacht habe, bin ich erschöpft. Zu einem Teil mögen das noch die Nachwehen des gestrigen wundervollen Konzertabends mit 3 Stunden Tanzen am Stück sein und der Nacht, in der ich infolge Muskelkaters und schmerzender Knöchel immer wieder wach lag, bis ich auf die Idee kam, meine Magnesiumtablette doch noch einzunehmen. Zum anderen Teil ist es wohl dieser Daueranspannung geschuldet, dass ich immer MUSS, immer in Eile bin und herum hetze. Wenn dann abends alles erledigt ist, was schaffbar war und der immer verbleibende Rest auf morgen oder übermorgen verschoben ist, wohl wissend, dass auch da wieder nicht alles geschafft werden kann, dann bin ich eben breit.
So sinke ich auf meine Couch und greife nach dem Strickzeug. Ein Patch an der Decke geht noch. So bin ich bis Montag im Vorlauf, so dass das Innere Ich nichts zu meckern hat. Hat es aber doch: Du wolltest die Socken Größe 40 fertig machen! Jaja, halt die Klappe! 🤭
Ach Mensch Georg, du hast mein Inneres Ich aufgeweckt. Dabei hatte ich doch auch vorher schon genug Geister in meinem Kopf. Hachzzz.
Wer inzwischen aber auch schon wieder parat steht, sind die Müdlinge. Kennt ihr die? Sie sind winzig, nahezu unsichtbar, meist nur wahrnehmbar als dunkler Schatten unter den Augen. Dort hocken sie. Dann strecken sie sich, ergreifen das obere Augenlid und ziehen es mit all ihrer Kraft nach unten. Und da ihrer viele sind, haben sie auch genug Kraft, so dass die Augenlider unwiderstehlich nach unten klappen. Und schwups, bist du eingeschlafen.
21:52 Uhr
Telefon!
Schloafst du schon?
Nicht mehr.
Der Schwager hat mir Reisevorschläge geschickt. Nun muss ich mich drum kümmern, wer mitkommt. Hm. Ja, es war meine Idee. Aber doch bitte nicht mitten in der Nacht.
22:30 Uhr
Telefon!
Störe ich?
Du störst nie!
Der Sohn wollte bissel schwatzen, weil wir am Nachmittag nicht wirklich dazu gekommen waren.
Er schickt mir dann noch einen interessanten Link. In Österreich darf man noch sagen, was an der globalen Politik gerade noch scheißer läuft als seit Jahren schon. {Verzeihen Sie den Kraftausdruck. Er ist ohnehin kein echtes, im Duden nachschlagbares Wort, also darf er hier auch mal benutzt werden. Finde ich!}
Mitternacht
Der 5. November ist um. Ich habe, ja was eigentlich? gemacht.
Und nun gehe ich endlich ins Bett. Anrufen wird jetzt wohl niemand mehr.
Gute Nacht.
In früheren Jahren
November 2021
November 2020
November 2018
November 2017
Oh ja, da sagst du was. Ich könnte mir gerad vorstellen, stundenlang am Strand herum zu wandern. Bei so feinem Sonnenschein wie heute wieder, ist das ein Genuss. Hach, ich wünschte, ich wäre schon dort.
Liebe Grüße
von Mira
Liebe Mira,
ich sehe, der Samstag gehörte wieder allen anderen außer dir 😀 Aber ich weiß, dass die kleine Frau dir dafür dankbar ist und das Winken zum Sohn entschädigt sowieso. Hier waren jetzt 2 Wochen Ferien, ab Morgen winke ich dann wieder zuerst dem wbLM und danach Enkelin E. Das ist eine schöne Aufgabe und alle freuen sich immer. So darf das sein, so gefällt es mir. Auch wenn ich manchmal morgens denke: „was könntest du jetzt schon alles schaffen?“ während ich zwischen wbLM und E. wartend am Fenster stehe. 😉
Liebe Grüße zu dir und hoffentlich einen Sonntag mit ganz viel Mira-Zeit,
die Catrin.
Ja, liebe Catrin, so war das gestern. Dafür ist heute doch eine Menge Mira-Zeit und die Decke hat schon ein neues Patch bekommen.
Ich will ja nun am Wochenende bis Mitte nächster Woche ans Meer und dahin KEINE Sockenwollreste mitschleppen. Lieber ein paar komplette Knäule Sockenwolle, um vielleicht noch ein oder zwei Paar zu stricken, denn Weihnachten rückt mit großen Schritten näher und ich habe ja auch die 22 für 22 noch nicht erfüllt.
Ich hab das gestern gespürt, wie schön das Winken ist. Das fühlte sich richtig gut an. Das möchte ich öfter machen. Mal sehen, wem ich noch so alles winken kann.
Jetzt ist es dunkel. Da mache ich mir einen Tee und dann wird wieder gestrickt.
Ganz liebe Grüße
von Mira
Die Zeit am Meer wird dir sehr gut tun, liebe Mira. Das freut mich für dich. Versuche dort, nur schönen Gedanken nachzuhängen und nichts Negatives an dich heran zu lassen.
Und mir kannst du virtuell auch gern immer zuwinken Ich freue mich darüber. ☺️
Ich habe heute abwechselnd gestrickt, mal an der Decke, mal an Socken. Tochterkind M. hätte gern welche. Da möchte ich die natürlich bald fertig haben.
Liebe Grüße Catrin, die dir einen schönen Abend wünscht.
Oh ja, liebe Catrin, ich winke gleich mal von hier aus. Dass das Tochterkind sich Socken wünscht, finde ich schön. Etwas Handgemachtes von Mutti. Ich finde es herrlich. Bei uns bin ja auch ich diejenige, die für die handgemachten Sachen zuständig ist und es werden alle, die Weihnachten mitfahren, wieder socken bekommen. Die werde ich am Meer in Angriff nehmen. Mal sehen, wieviele ich schafffe. Du kannst sicher sein, dass dies mit ausschließlich guten Gedanken verbunden ist.
Und außerdem sehe ich hoffentlich den Nachbarn wieder, der als einziger noch in unserem Aufgang wohnt. Vielleicht kann ich ihn zu einem Strandspaziergang überreden. *hüstel*
Liebste Grüße
von Mira
Na den Strandspaziergang wünsche ich dir sehr, liebe Mira, der würde die nämlich gut tun.
Liebe Grüße Catrin.