Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Es ist Montag. Die neue Arbeitswoche startet. Was mache ich da wohl den ganzen Tag?
Ich bin im Bad und stelle fest, dass ich noch eine Stunde Zeit habe, bis der Wecker schreit. Schön wäre es, wenn ich noch einmal einschlafen könnte. Klappt aber nicht. So stehe ich dann schon halb fünf in der Küche und brate Rührei mit Schinken, das ich dann mit zur Arbeit nehme.
07:30 Uhr
Die ersten Kollegen trudeln ein und es gibt Stress wegen der Verteilung der Dienste. Nachdem ich mich schon vier mal dafür entschuldigt habe, dass ich am vergangenen Donnerstag mit den Schichten etwas durcheinander geraten war und der Kollege zum fünften Mal wieder darauf herum hackte, wie Schei**e er das findet, reichte es mir. Das sagte ich ihm auch und ebenfalls, dass er überhaupt keinen Grund zum Meckern hat, weil ich an seiner Schicht gar nichts geändert hatte. Drei Leute aus seiner Schicht mussten leider gehen. Folglich kamen die drei Neuen in ebendiese Schicht. Ich fragte ihn, was daran so schlimm wäre, dass er mich hier so runtermachen müsste. Da beruhigte er sich langsam.
Wer keine Probleme hat, macht sich welche. Nicht mit mir.
11:00 Uhr
Die Welt kommt in Ordnung, als die zweite Schicht eintrudelt. Ach, schön.
15:00 bis 15:30 Uhr
Die Leute sind pünktlich in den Feierabend gegangen. Damit das auch für mich klappt, beginne ich schon mal, ein bissel zusammen zu packen. Leider hat die Mutti eine neue Angewohnheit. Sie ruft immer in der Zeit an wegen Belanglosigkeiten. Und dann komme ich eben nicht pünktlich vom Hof. Und diesmal habe ich sogar meine Handtasche im Büro vergessen. Mit allen Papieren und dem Bargeld. Das stelle ich jedoch erst zu Hause fest. Nun gut, dann ist das so.
17:30 Uhr
Ich hocke mich auf die Couch und widme mich der Catrin, der ich ihre Nachrichten bei Wh*ts*pp beantworte und noch jede Menge Kram erzähle. Das genieße ich. Es ist ein schönes Feierabendritual, finde ich.
19:00 Uhr
Ich gehe nochmal zum Auto, weil ich schauen will, ob die Tasche nicht doch vielleicht nur vom Sitz gerutscht ist oder so. Außerdem hole ich die Stoffe herein, die ich schon eine Weile spazieren fahre und meine Neuerwerbung, den Dörrautomaten. Den stelle ich in der Küche auf, reinige ihn, wie in der Betriebsanleitung beschrieben. Ihn dann tatsächlich auszuprobieren, fehlt mir die Motivation.
Ich mache mir eine Brühe heiß, weil mir plötzlich einfällt, dass ich seit dem Mittag nichts mehr gegessen habe.
20:00 Uhr
Es ist schon recht düster draußen. Ich knuddel mich auf die Couch, um zu lesen. Lange dauert das sicher nicht mehr, bis mir die Augen zufallen. Ach menno, warum bin ich nur immer so müde?
Gute Nacht euch allen.
In früheren Jahren
Liebe Mira,
nun bin ich auch wegen der Handtasche aufgeklärt. Na aber gut, dass die im Büro war und du das auch gleich wusstest und keine Sorgen um alle Papiere haben musstest.
Ja, es sind schöne Rituale, du am Abend oder sehr frühen Morgen, ich tagsüber. Das gefällt mir auch sehr gut.
Mache dir einen schönen Abend und viel Freude mit deiner „Dörri“.
Liebe Grüße, Catrin.
Ha, jetzt ist noch fast eine Woche vergangen, bis ich nun endlich das erste Obst in die Dori gepackt habe. Bin gespannt, wie es wird.
Liebe Grüße Mira