Beim letzten Samstagsplausch war ich während des Eintrags recht wütend und fragte mich, wieso eigentlich. Ich kam zu dem Schluss, dass ich wütend auf mich selbst bin, weil ich es nicht schaffe, mir selbstbestimmte Freizeit einfach zu nehmen. Und dann habe ich genau das in der letzten Woche gleich mehrmals getan.
Die Woche 07 in 2022
Samstag, 12. Februar 2022
Naja, der Samstag war im Hauptteil fremdbestimmt, also muttibestimmt, und das tat mir nicht so gut. Wie der Tag dann gerettet wurde, hab ich hier beschrieben.
Sonntag, 13. Februar 2022
Mein freier Tag. Mein freier Tag? Nicht an diesem Sonntag, denn ich hatte den Fehler gemacht, für die Mutti Essen zu bestellen und für mich gleich mit, weil es Kabeljaufilet geben sollte, das beim letzten Mal sehr lecker war. Diesmal leider nicht. Das Essen war schon gegen 10 Uhr geliefert worden, so dass wir es in der Mikrowelle erwärmen mussten. Das war nicht das Problem. Die Mutti hatte jedoch schon vorher im Essen herumgestochert und einen Teil des Fisches schon herausgenascht. Soll sie, ist ja ihr Essen. Für mich blieb dann ein wenig Reis, ein Strunk laberiger Brokkoli und etwas Dillsoße, die keine richtige Soße war, sondern ein mehliger Pamps. Kein Sonntagsessen!
Mutti war auch nicht zufrieden.
Als sie nach dem Richten der Tabletten meinte: Aber am Dienstag Abend kommst du wieder? nahm ich die Gelegenheit beim Schopf, mir den Montag Nachmittag frei zu halten.
Am Abend wurde doch tatsächlich noch ein Paar Socken fertig. Hach.
Montag, 14. Februar 2022
Leider begann der Montag knautschig und die Chefin sah mir das sogar am Mittag noch an, obwohl ich bereits am Vormittag mit einer Kollegin im herrlichen Sonnenschein unterwegs gewesen war. Diese kleine Dienstfahrt trug zur guten Laune bei, die sich leider nicht so recht durchsetzen konnte, weil manche Menschen wegen der unklaren, teils unsinnigen und ständig wechselnden Coronaregeln richtiggehend verblöden. Wenn zu dieser Blödheit dann noch eine, wenn auch winzige, Möglichkeit der Machtausübung kommt {Bedienung in einem einer Bäckerei angeschlossenen Café}, wird es böse. Soll ich das jetzt erzählen? Wer es nicht wissen mag, überspringe bitte den kursiven Text:
Nachdem sich die Dame ewig mit einer Anderen über das Kürzen von Schürzen ausgelassen hatte und auch keinen Hehl daraus machte, dass es sie störte, das Gespräch abbrechen zu müssen, nur um meine Kollegin und mich zu bedienen, durften wir unsere Kaffeebestellung aufgeben. Nicht ohne vollgenöhlt zu werden, dass es nur eine Tassengröße gäbe {obwohl an der Tafel zwei Größen angeschrieben waren}.
"Was zu essen dazu?"
Ja, gern.
"Sie müssen mir aber schon noch Ihren Impfausweis zeigen."
Oh ja, natürlich, bitteschön. Sie talbt auf meinem Handy herum. Na?
"Ich muss schließlich gucken, wann das war."
MUSS sie nicht. Wenn das Zertifikat angezeigt wird, muss sie nicht auf meinem Handy herumfingern.
Und dann: "Sie müssen sich boostern lassen."
Zum Verständnis: In der sächsischen Gastronomie gilt seit zwei Wochen nur noch 2G, das Plus ist abgeschafft worden. Die Dame scheint das nicht zu wissen.
Ich erkläre ihr, dass ich das nicht muss und nicht einmal kann, weil ich zur vollständigen Impfung auch noch genesen bin und zwar noch nicht lange genug, als dass aus medizinischer Sicht eine Boosterimpfung überhaupt empfohlen würde.
"Genesen zählt überhaupt nichts. Sie können ja auch wieder erkranken." Sie sagt das mit einer Hähme in der Stimme, hätte nur noch gefehlt,. sie sagt "Näne näne nähnäh"
An dieser Stelle war es mir zu blöd. Ich sagte, sie soll ihren Kaffee behalten, wir gehen woanders hin, wo wir besser behandelt werden.
Wie blöd kann man sein?
Ich glaube, dieser Person waren die Regeln völlig egal. Sie hatte die Möglichkeit, andere Menschen zu gängeln, also hat sie das ausgekostet. Der entgangene Umsatz war ihr offenbar auch egal. Na, mir soll es recht sein. Bei Raddatz in Mockrehna trinke ich ganz bestimmt keinen Kaffee mehr. Und kaufe da auch sonst nix.
Wisst ihr, ich finde es richtig, dass die Mitarbeiter die Einhaltung der Regeln {so unsinnig diese auch sein mögen} kontrollieren. Das muss sein. Aber dann sollten sie die Regeln auch kennen und nicht willkürlich ihre eigenen aufstellen.
Da ich nun den Nachmittag zur freien Verfügung hatte, ließ ich mich gern von der Hexe auf dem Heimweg zu ihr umleiten. Eine schöne Strecke ist das.
Dienstag, 15. Februar 2022
Kreativzeit in der Firma. Anhänger für den Osterstrauß.
Mittwoch, 16. Februar 2022
URLAUB
Die Chefin bestand darauf, dass ich mal frei nehmen sollte, weil es mir sichtlich nicht gut ging. Da ich auch muttifrei hatte, weil die Kleine Frau eine Einladung hatte, konnte ich den Tag wirklich für mich nutzen, an den Nadeln hängen und in Wolle kruschteln. Ich nannte das "sortieren", aber tatsächlich war danach das Chaos noch größer. *hüstel*
Nachdem ich zumindest an der Strickmaschine ein winziges Stück weitergekommen war… …zog ich mich zurück in die wunderbare Welt, die Markus Heitz mit seinem geborgenen Land erschaffen hat.
Donnerstag, 17. Februar 2022
Und dann kam Ylenia. Die Chefin schickte bereits 3:42 Uhr die ersten Rundmails, dass sie wegen des Sturms nicht schlafen könne und dass sie allen freistellt, ob sie zur Arbeit erscheinen mögen. Wer Angst hat, sollte bitte daheim bleiben. Sie war sehr besorgt. Später schrieb sie auch mir, ich möchte doch lieber zu Hause bleiben, weil ich eine so weite Strecke bis zur Arbeit zu fahren habe. Ich überlegte hin und her und entschied mich dann tatsächlich, noch einen Urlaubsttag zu opfern. Dadurch kam ich endlich mal mit meinem Knotenloop voran. Der Freundinnentag fiel jedoch dem Sturm zum Opfer. Ich wollte nicht, dass sich die Katl in Gefahr begibt, nur um zu mir zu kommen. Unser Mettbrötchenessen holen wir nächste Woche nach.
Freitag, 18. Februar 2022
Nun war es aber genug! Ich fuhr wieder zur Arbeit und freute mich darauf auch sehr, sehr. Viele Mitarbeiter hatten aus den verschiedensten Gründen an diesem Tag frei genommen und zwei waren krank, so dass wir mit einer minimalen Mannschaft auskommen mussten, was gut funktionierte.
Auf dem Heimweg erreichte mich ein Anruf des Pflegedienstes. Ab Montag bekomme ich Unterstützung, so dass ich mich um Muttis Medikamenteneinnahme nicht mehr sorgen muss.
Vom Landfleischer brachte ich für die Mutti noch ein paar Schmeckerchen mit. Sie hatte diesmal nicht mitkommen wollen wegen des Sturmes. Als ich daheim ankam, frischte dieser schon wieder auf. Noch bogen sich nur die Birken im Wind. Wenig später aber knarzten auch die dicken Ahornbäume bedenklich.
Samstag, 19. Februar 2022
Vielleicht habt ihr es schon an meiner Erzählweise gemerkt, die beiden freien Tage und die insgesamt drei muttifreien Nachmittage waren sehr hilfreich. Ich habe mich erholt und kann wieder gelassen an alles herangehen. Einen Einkaufsausflug mit Mutti wird es heute auch nicht geben, es sei denn, der Sturm legt sich am Nachmittag. So kann ich den Vormittag hier zu Hause verdümpeln, mein Strickzeug genießen und ein paar Seiten lesen.
Vorher komme ich erst einmal zu Andrea und schaue, was ihr im Samstagsplausch Schönes zu erzählen habt.
Euch allen ein schönes Wochenende.
Lasst euch nicht wegpusten.
Eure Mira
Früher wollte ich unbedingt auch eine Strickmaschine haben, nie was draus geworden 😉
Jetzt hat sich das für mich nun erledigt.
Ich stricke noch etwas, per Hand und nur noch Socken!
Nun wüsste ich auch gerne was ein Knotenloop ist ?
Einen schönen Sonntag noch
Liebe Jutta, vielen Dank, dass du dich hier gemeldet hast.
Ich zeige dir gleich mal einen Knotenloop
https://www.clacavi.shop/p/knoten-loop
Die Betreiberin dieses Shops hat gemeinsam mit der Erfinderin des Loops auf Instagram einen Kal ausgerufen, der noch bis zum 28. Februar andauert. In dieser Zeit werde ich es hoffentlich geschafft haben, einen 6,5 m langen Streifen aus Resten zu stricken und diesen dann spiralförmig zusammen zu häkeln und dabei noch zu verzieren.
Und dann zeige ich den auch hier.
Liebe Grüße
von Mira
Eine Verschnaufwoche also. Wünsche Dir, dass es so positiv weitergeht.
Einen schönen Sonntag
wünscht
illy
Noch ein Knotenloop, was immer das ist. Sieht jedenfalls schön aus, schön bunt.
🙂
Liebe Grüsse von Regula
Deshalb spricht der mich auch so an, weil ich Reste verwerten kann und er schön bunt ist. Wahrscheinlich bekomme ich ihn nicht mehr fertig solange der KAL läuft (28.2.) aber das ist egal, mitmachen ist alles und ich werde dann hier noch beschreiben, wie ich ihn gemacht habe. Mit Fotos.
Bis dahin lieb grüßt
die Mira
Man lernt ein Leben lang nie aus. Eine Strickmaschine habe ich schon ganz lange nicht mehr gesehen. Bei uns war es mit dem Sturm eher Ruhig.
L G Pia
Die Strickmaschine ist eine ganz einfache, aber komplizierter will ich es gar nicht haben. Nur für einfache glatt rechte Teile, dafür ist sie gut. Alles andere stricke ich lieber mit der Hand.
In Sachsen haben die Stürme ganz schön gewütet. Wenn die Schäden und vor allem die verletzten und getöteten Menschen nicht wären, würde ich Stürme mögen.
Verrückt, oder?
Eine schöne Woche wünscht
die Mira