Ein Donnerstag Ende Mai
4.30 Uhr
Ich habe ausgeschafen! Schön viel Zeit, um gemütlich in den Tag zu starten.
Den Sohn hole ich vom Garten ab. Er war gleich über Nacht dort geblieben und brachte noch ein paar Gerätschaften mit.
8.45 Uhr
Ich logge mich in den virtuellen Klassenraum ein, um die Prüfungsauswertung pünktlich zu starten. Der Kollege XYZ at die Moderation und ich frage mich, warum es für die Auswertung keinen geschützten Raum gibt und wir uns stattdessen in einem Raum treffen, zu dem alle Kursteilnehmer Zugang haben. Ich erfahre später, dass die Sache mit dan geschützten Räumen zu aufwendig ist. Aha! Und wo bleibt der Datenschutz, auf dem wir im Laufe des Gespräches noch mehrfach "herumreiten"? Der plan wurde auch umgestoßen. Es ist nicht die Teilnehmerin dran, deren Auswertung ich übernehmen wollte, sondern eine andere.
Das machen wir schnell, sagt der Kollege. Und dann ist die Frau*** dran.
Aus dem schnell werden zwei Stunden! Ich bin völlig angenervt und habe überhaupt keine Lust mehr, für die nächste Auswertung noch einmal 2 Stunden ans Bein zu binden. Unentgeltlich. Nur, weil man es mit mir ja machen kann. NÖ! Die Frau*** ist genauso angenervt. Sie war nämlich die ganze Zeit mit im Meeting anwesend und hat darauf gewartet, endlich an die Reihe zu kommen. Als es endlich soweit ist, will sie nicht mehr, sagt dankend ab. Ich kann sie gut verstehen. Außerdem bin ich ihr dankbar.
Der Kollege hat noch ein paar Anliegen an mich. Die Kollegin Wirbelwind findet die Unterlagen einer Teilnehmerin nicht. Tja, das ist ja wohl nicht mein Problem. Ich habe am 18. März, meinem letzten Arbeitstag vor der Isolation, alle Unterlagen sortiert, abgeheftet und die Ordner in "meinen" Schrank gestellt. In meiner Abwesenheit wurde der Raum komplett ausgeräumt, renoviert und neu eingeräumt. Woher soll ich wissen, wohin die Ordner geramscht wurden? Da müssen sie sich schon selbst drum kümmern. Schließlich arbeiten sie dort, nicht ich.
13.20 Uhr
Der Sohn ruft an. Er braucht ein paar Formulare, die ich heraussuchen soll und einen Dreizeiler, der per Mail versendet werdem muss. Wie gut, dass er eine Sekretärin hat. 😉
14.00 Uhr
Eile, Eile! ich hole die kleine Frau zum Einkaufen ab. Es ist unmöglich voll im N-Markt und das Desinfektionsmittel für die einkaufswagen ist alle.
15.00 Uhr
Wir starten nach B-Dorf, den Sohn abholen. Der verräumt Omas Einkäufe und schleppt noch das Mineralwasser aus dem Keller in die Wohnung. Lieb! Da brauche ich es nicht zu tun.
Abends
C. hat sich gemeldet. Endlich. Ich dachte schon, mit unserem Projekt läge etwas im Argen. Ich hatte mich schon gesorgt, wollte aber nicht nerven. Tatsächlich hatte auch C. eine Zahn-OP gehabt und konnte tagelang nicht richtig sprechen. Nun geht es ihr zum Glück wieder gut und dem Projekt ebenso.