Samstagsplausch {02.05.2020}

Woche 07 #zuhausebleiben
So langsam wird es langweilig. Und da dachte ich noch bis vor kurzem, das Wort Langeweile gäbe es in meinem Wortschatz gar nicht. Nunja, es ist auch nicht so, dass ich mich langweile. Zu tun ist genug. Nur fehlt zum Einen die Motivation, etwas gleich zu tun, schließlich ist ja auch noch morgen Zeit und übermorgen und nächste Woche…
Zum anderen sind die Dinge, die man tun kann, doch immer gleich und nicht so sehr berichtenswert.So könnte es sein, dass ich euch langweile. Na, hoffentlich nicht!
Samstag, 25. April
Ein Grauer und vor allem kalter, windiger Tag. Perfekt, um zu Hause zu bleiben. Das tat ich dann auch, wobei ich im Nachhinein weiß, es wäre deutlich besser gewesen, wenigstens ein paar Schritte ums Haus oder bis in den Garten zu gehen. Der Draußenmensch in mir verkümmert sonst. Naja, wie gesagt, morgen ist auch noch Zeit…
Sonntag, 26. April
Das Wetter war auch an diesem Sonntag nicht dazu angetan, mich vor die Tür zu locken. Im soundsovielten Telefonat mit Lili verkündete ich jedoch, dass ich mich am montag gleich in der Frühe auf dem Weg zum Kaufmannsladen machen wollte. Frau muss schließlich unbedingt nach draußen, und außerdem kann ich nicht einkaufen, wenn ich die Mutti dabei habe. Da habe ich die ganze Zeit damit zu tun, ihre Einkäufe heran zu holen und aufzupassen, dass sie mir im Supermarkt nicht verloren geht. 😉
Am Sonntag Abend gönnte ich mir ein tolles Erlebnis. Bodo Wartke gab bei TV Noir ein Wohnzimmerkonzert. Klasse.

Montag, 27. April
Der dritte Tag als Couchpotatoe? Es fühlte sich schrecklich an. Dabei wollte ich doch ganz früh die Wohnung verlassen. Doch genau dazu konnte ich mich nicht aufraffen, weil ich die Nacht zuvor wieder nur in zwei kurzen Etappen geschlafen hatte. 21.51 Uhr bis 23.45 Uhr und 6.13 Uhr bis 7.48 Uhr {sagt das Fitness-Armband}. Somit fühlte ich mich recht zerschlagen.
Dann rief am Nachmittag die Mutti an und jammerte ein bisschen. Sie hätte jetzt den Glasmüll weggebracht, aber das sei schrecklich gewesen, weil das den ganzen Weg lang so geklappert hätte. *Ich musste lachen* Ja, und nun sei ihr schon wieder langweilig, dabei sei so schönes Wetter. Blablabla. Da hatte ich plötzlich den Gedanken, dass sie ja mitkommen könnte zum Gemüsemann und dass ich, wenn ich mich mit ihr verabrede, keine Möglichkeit mehr hätte zu kneifen. Bevor ich zu Ende gedacht hatte, hatte ich sie schon gefragt und sie stimmte natürlich begeistert zu, hatte sie mich doch soweit, dass ich sie wieder mal mitschleppte. Das ist ja, was sie immer will {und ich ncht so gern, jedenfalls nicht zum Einkaufen}.
Nach dem Gemüsekauf gingen wir natürlich nicht gleich wieder heim, sondern in den Garten. Es war wirklich schön da. Leider hielt sie es wieder nicht lange aus. 18 Uhr musste ich sie heim bringen. Immerhin war ich draußen gewesen und das war sehr wichtig, weil es das zu-Haus-Herumhängen unterbrochen und mir neuen Schwung gegeben hatte.

Dienstag, 28. April
Ein produktiver Tag war das. Ich hatte den Werbeflyer für das neue Projekt zu gestalten. Dieser kam auch sehr gut an bei meinen Mitstreiterinnen. Na fein. Nun muss das nur noch akzeptiert werden, von amtlicher Stelle. Wäre doof, wenn nicht, weil es wirklich ein super Projekt ist und in diesen Zeiten wirklich gebraucht wird.
Ich drücke uns mal selbst die Daumen und ihr dürft bitte alle mitdrücken.

Mittwoch, 29. April
Die Junghexe hatte angefragt, ob ich noch mal Zeit hätte, mit ihr Mathe zu lernen. Da sie sich neulich gewünscht hatte, mal wieder diesen Pudding mit Kirschen, den du früher immer gekocht hast, Oma zu essen, stand dieser auf dem Speiseplan, zusammen mit Hefeklößen. Hmmm. Leider bekommt man von den selbstgemachten Hefeklößen maximal einen hinter. Naja, er Sohn schaffte zwei. Der ist ja auch groß. 😉
Danach hatte ich das Gefühl, mich überfressen zu haben. Da muss aber noch was anderes gewesen sein, denn das anfängliche Völlegefühl löste sich im Laufe des Nachmittags nicht einfach auf, sondern verwandelte sich in eine immer heftiger werdende Übelkeit. So war ich ganz froh, als die Junghexe nach einer Weile verkündete, sie schaffe ihre Aufgaben heute sowieso nicht alle, sie käme gern morgen wieder. Also schnappte ich mir Kind und Hund und auch noch das erwachsene Kind, weil das noch unterwegs etwas zu erledigen hatte, und verteilte meine Lieblingsmenschen, den Sohn zu seinem Termin, dann die Hex‘ nach Hause. Auf dem Rückweg sammelte ich den Sohn wieder ein. Doch dann ging nichts mehr. Mir war inzwischen so übel, dass ich es nicht mehr bis nach Hause schaffte, sondern in der Aue ranfahren und mich übereben musste. Zum Glück hatte ich es gerade noch so aus dem Dorf heraus geschafft. Der Sohn betüddelte mich gleich ganz rührend. Wasser hatten wir zum Glück dabei, Tücher auch. Das Auto ist überhaupt recht gut ausgestattet für alle Eventualitäten.
Daheim packte ich mich mit einer Decke auf die Couch und schlief, bis Mutti anrief. Was sie eigentlich wollte, erfuhr ich nicht, weil ich sie gleich voljammerte, wie schlecht es mir ging. Das durfte auch mal sein. Da sie mich oft wie ein Kind behandelt {was ich im Grunde ja auch immer bleibe, ihr Kind}, darf ich mich dann auch bei meiner Mama ausjammern, stimmts?
Danach schlief ich weiter und bekam nicht einmal mit, dass der Sohn später noch mal kam, um nach mir zu sehen.

Donnerstag, 30. April
Am Morgen ging es mir deutlich besser, aber obwohl ich die Nacht über gut und viel geschafen hatte, fühlte ich mich noch schlapp. Deshalb rief ich ie Hexe an, verschob das die Matheaufgaben auf den Feiertag und kroch wieder ins Bett.
Zwischendurch hatte ich er Mutti versprochen, dass wir am Abend mal einkaufen fahren. Das erledigten wir dann am Nachmittag, weil sie ungeduldig war und schon wieder anrief. Na gut, dann eben so. Anschließend schleppte ich die keine Frau noch in meine Wildnis. Direkt hinter dem Parkplatz erstreckt sich ein unbebautes Grundstück, das mit allerlei Bäumen und Gesträuch bewachsen ist, von Trampelpfaden durchzogen. Hundebesitzer kommen da zuweilen lang und ich wollte da schon längst mal hin. An diesem Nachmittag verwirklichte ich das. Und bekam gleich noch eine kleine Geschichtslektion, denn Mutti erzählte, dass der Hügel, auf den wir geklettert waren, kein natürlicher Hügel ist, sondern dass wir auf dem Dach eines Bunkers standen. Früher gab es dort eine Sandgrube, in der Ausländer und andere Gefangene arbeiten mussten. Für diese hatte man eine Art Luftschutzraum errichtet, von dem man sich damals erzählte, er wäre ganz aus leergeschossenen FLAK-Hülsen gebaut worden. Mutti wusste das auch nur vom Hörensagen {also das mit den Hülsen}. Für mich war das trotzdem interessant.

Der Eingang zur Wildnis.

Freitag, 01. Mai

Ole findet Mathe laaaangweilig.

Die Junghexe hingegen war andiesem Tag sehr fleißig und erledigte alle Aufgaben zügig und ordentlich. Dennoch dauerte es den ganzen langen Nachmittag. Das war aber auch viel, was sie aufbekommen hatten.Nachdem ich sie heimgebracht hatte und zwischen den Dörfern ein Naturschauspiel zu sehen bekam, fuhr ich noch zum Garten, zum Pizzaessen. Ein richtig schöner Tagesabschluss.

*** Heute ist es draußen grau und kalt. Trotzdem werde ich jetzt den Sohn erst einmal wieder zu einem Termin bringen und auf dem Rückweg noch mal zum Gemüsemann fahren.
Vorher bringe ich noch fix diesen Eintrag zu Andrea in die Plauderecke. Später werde ich euch dann allle besuchen und mal schauen, wie es euch so ergangen ist in der letzten Woche.

Bleibt schön gesund.
Eure Mira

9 Gedanken zu “Samstagsplausch {02.05.2020}

  1. Ja, du hast recht, du kannst dich bei deiner Mama auch mal ausjammern!
    Dein letztes Foto ist fantastisch, wirklich ein Naturschauspiel! Und schön, dass der Abend auch einen schönen Abschluss hatte.
    Alles Gute dir und einen schönen Sonntag!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    1. Hach, liebe Ingrid, fototechnisch liebe ich dieses wechselhafte Wetter. Das gibt schönere Bild, als ein ganz blauer Himmel. Heute will ich unbedingt noch mal in die Natur. Vielleicht hat die kleine Frau ne Idee, wohin. Ich werde sie mitnehmen, damit ihr nicht so die Decke auf den Kopf fällt.
      Liebe Grüße

  2. Hallo liebe Mira,
    ich kann verstehen, dass dir die Decke zuhause auf den Kopf fällt und du dich trotzdem nicht aufraffen kannst, raus zu gehen. Ich glaube, dass es Vielen im Moment so geht. Mir fällt es auch sehr schwer, und jetzt, wo ich hier sitze und schreibe sollte ich eigentlich laufen gehen. Mache ich… vielleicht… später… 😉
    Ich hoffe, dass es dir wieder besser geht. So eine Magenverstimmung ist nichts Schönes. Da darf man Mutti auch mal volljammern. Aber wie lieb, dass dein Sohn nochmal bei dir vorbei geschaut hat, ob alles in Ordnung ist.
    Ich wünsche dir nun ein schönes Wochenende, vielleicht ja mit einem Spaziergang morgen.
    LG
    Yvonne

    1. Liebe Yvonne, da sagst du was, das mit dem Aufraffen ist manchmal nicht leicht. Hat man es aber geschafft, fragt man sich, was aran nun so schwierig war.
      Neuleich as ich bei dir, dass es ein ähnliches Mittagessen gab, wie bei mir. Die Junghexe hatte sich für Kirschsoße entschieden. ich hätte noch Pflöaumen und Stachelbeeren im Angebot gehabt. 😉
      Liebe Sonntagsgrüße

  3. Hallo Mira,
    na.. da war Deine Woche aber gar nicht so langweilig, find ich. Gut, die Magenfaxen hätte es nicht gebraucht. Ich hoffe, die sind jetzt ganz weg?
    Bodo Wartke mag ich auch sehr gern. Schade, ich hab mal wieder nix mitbekommen.
    Bei uns ist heute mal so richtig Aprilwetter, Regen, Sonne, Wind, Sonne, Regen.. von allem ein bisschen…
    Ich wünsch Dir ein wunderbares Wochenende und für die Genehmigung vom Amt drücke ich fest die Daumen
    Liebe Grüße
    illy

    1. iebe Illy, ja, ie Magenfaxen sind wieder weg. Keine Ahnung, was das war/woran es lag.
      Weißt du, ich bin froh, dass ich mir über all die Jahre bewahrt habe, mich an Kleinigkeiten erfreuen zu können. Und so Naturschauspiele und die kleine Wildnis gehören dazu. Das hilft mir über vieles hinweg. Und auch liebgewortdene Blogs, wie deiner.
      Beste Grüße
      die Mira

      1. Ach, da fällt mir noch was ein. Das Konzert solle nicht aufgezeichnet werden, aber nun habe ich es doch gefunden. Ich suche das mal raus für dich.

  4. Hallo Mira

    Kopf hoch! Skype mit einer Freundin. Ich hätte NIE gedacht, dass das ein solches Glücksgefühl auslösen könnte, wo ich doch Telefonate hasse. Ich dachte, mit Bild sei es noch schlimmer. Aber ausserordentliche Zeiten verändern den eigenen Standpunkt. Alles Gute dir!

    Liebe Grüsse von Regula

    1. Ja, liebe Regula, diese Bildtelefonie hat was. Ich habe früher leidenschaftich gern telefoniert und als es die ersten Flatrates gab, nächtelang mit meiner Freudin in Berlin gequatscht.
      Mittlerweile telfoniere ich nicht mehr so gern und jetzt in der Isolationszeit geht es mir manchmal richtig auf den Geist, weil täglich mindestens 3 Stunden für Telefonate drauf gehen, manchmal mehr. Aber mit Bild, so über WhatsApp (Skype funktioniert bei mir nicht mehr, warum auch immer) mag ich das sehr gern.
      Danke für deine lieben Wünsche.

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