von Caro.
Das tue ich gern, auch wenn ich wieder einmal nicht weiß, ob ich über den Tag Gelegenheit zu 12 Fotos haben werde. Ich will es gern versuchen.
Das Morgengrauen ist nicht grau und der Silberstreif am Horizont ist nicht silbern. Doch es ist schön, dass es schon langsam hell wird, wenn ich das Haus verlasse.
Beim Morgenritual am Kaufmannsladen liegt ein rosa Hauch über den Dächern.
Schnell habe ich noch etwas Pausenversorgung eingesammelt, in der Hoffnung, dass ich Pausen haben werde.
Noch ist es winterlich kahl am Flüsschen. Die dicken Knospen lassen den Frühling schon erahnen.
Das Sonnenlicht macht Gute Laune auf dem Heimweg.
Der strahlend blaue Himmel auch. Bei solchen Bildern denke ich immer: Auf den Dächern hockt ein satter Gott und predigt von Genügsamkeit. Genug ist nicht genug. Oder hier noch einmal fast 40 Jahre später.
Vor Muttis Haus blühen die Schneeglöckchen, fast meint man, sie bimmeln zu hören.
Und ein Primelchen. Von weitem dachte ich, wegen der Farbe, es wären Veilchen.
Mutti hat wieder für mich gekocht. Ich liebe Suppen, und wenn ich zu ihr komme, um sie zum Einkaufen abzuholen, hat sie immer etwas Leckeres für mich.
Die Blumen, die ihr am Morgen im Einkaufswagen gesehen habt, bekommen endlich Wasser. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis sie in leuchtendem Gelb erstrahlen.
"Haben Sie jetzt den schönen Abendhimmel fotografiert?" fragt mich eine Frau vor dem N-Markt. Ja, hab ich. Wir schwatzen kurz über die Natur und den Frühling, bis sie ihre Einkäufe verstaut hat und sich auf ihr Fahrrad schwingt, während ich Mutti nachlaufe in den Markt.
Daheim empfängt auch mich strahlendes Gelb. Die Forsythienzweige, die der Sohn mir neulich mitgebracht hat, sind inzwischen aufgeblüht.
Und das waren sie, meine 12 von 12 im Februar 2020.