Guten Morgen Welt. Da bin ich wieder. Und möchte ein paar Gedanken und Erlebnisse hier abladen.
Pechsträhne?
Pech gibt es nicht behauptet Evelyn Wenzel {Unentgeltliche Werbung ohne Auftrag} und mag damit recht haben. Eine Häufung widriger Umstände und Begebenheiten kann es hingegen sehr wohl geben. Für mich begann alles damit, dass die Nachbarn meiner Mutter auszogen und sie mir in den Ohren lag, dass ich doch nicht ewig im 4. Stock wohnen könne, mit meinen Knien, meinem Gewicht und dem fortschreitenden Alter. Wenige Wochen vorher hatte ich von meiner Vermieterin eine Nachricht erhalten, dass seitens der Eigentümergemeinschaft der Anbau von Balkons nun endlich beschlossen sei, dies zwar noch ein oder zwei Jahre dauern könnte, ich mich aber schon mal auf diese Verbesserung der Wohnung freuen könne. Für mich war das kein Grund zur Freude, sondern ein Schreck, denn ich stellte mir vor, wieviele Unannehmlichkeiten der Umbau mit sich bringen würde, wie die ohnehin sehr geringe Wohnfläche durch den Zugang zum Balkon weiter eingeschränkt würde und dass letzten Endes die Miete weiter steigen würde, wo mir doch jetzt schon jeder Cent zu schade ist für diese winzige Hütte ohne Komfort.
Der Gedanke formte sich wie von selbst: Bis dahin will ich hier raus sein!
Das war im Februar.
Ich bemühte mich um die Wohnung neben der Mutti, die jedoch gar nicht frei gemeldet war {Im Nachhinein betrachtet ein Glücksfall, denn so unmittelbar neben der kleinen alten Frau hätte ich mein eigenes Leben gleich an der Haustür abgeben können.} Ich bekam eine andere Wohnung angeboten, drei Häuser weiter. Das war noch nah genug. Ein Wust an Papier- und Bürokram schloss sich an, Zeitdruck entstand, weil der Einzugstermin vorverlegt wurde.
Dann erwies sich die Wohnung doch leider als unzumutbar {Modergeruch, welliges Laminat…}, Absage.
Erneute Wohnungssuche schloss sich an, Zeitdruck entstand, da ich die alte Wohnung bereits gekündigt hatte.
Nach ewigem Hin-und-Her, gefühlt tausend Besichtigungen, Tonnen an Papier in Form angeforderter Unterlagen endlich irgendwann die Zusage für eine Wohnung. Zeitdruck entstand, weil die Schlüsselübergabe mehrfach nach hinten verschoben wurde und das Mietende der alten Wohnung immer näher rückte. Als der Umzug endlich beginnen konnte, fielen nach und nach die Helfer aus. Bei der abschließenden Renovierung stand der Sohn ganz allein da. Zeitdruck war vorprogrammiert.
Dann erhielten wir 2 Wochen Aufschub, in denen der Sohn aus der gewöhnlichen {nicht besonders attraktiven} Wohnung ein Schmuckstück machte {bis auf die Dinge, die vom Eigentümer erneuert werden müssen}.
Die Wohnungsübergabe wurde trotzdem zum Desaster, weil die Verwalterin versuchte, die abgewohnten Einrichtungen [Teppich, Badewanne …], die nach der langen Mietzeit vom VERmieter ersetzt werden müssen, mir anzulasten. Zeitdruck wurde künstlich aufgebaut, weil die Verwalterin innerhalb von 3 Werktagen von mir eine schriftliche Zusage haben wollte, ob meine Haftpflichtversicherung oder ich den "Schaden" bezahle. Holzauge, sei wachsam. Ich habe schriftlich termingerecht mitgeteilt, dass ich den Fall meiner Versicherung übergeben habe. Eine Zusage, wer was bezahlt, habe ich wohlweislich NICHT gemacht. Ob ich überhaupt etwas bezahlen muss, darum kümmert sich nun eine Versicherung und ein Anwalt.
Damit könnte doch nun endlich Ruhe einkehren und ich noch den Rest des Sommers genießen.
Da erscheint vor ein paar Tagen am Auto eine Warnleuchte, die mir sagt, ich soll in die Werkstatt fahren und bis dahin vorsichtig fahren. *grrr*
Am Dienstag wollte ich bei meiner Hausärztin eine Überweisung abholen. Da stellt sich heraus, dass meine Versicherungskarte gesperrt ist. Das hängt vermutlich mit meinem Umzug und den neuen Daten zusammen, aber ist auch wieder eine Baustelle, um die ich mich kümmern muss.
Am Wochenende war die Mutti unleidlich, weil ich sie am Samstag nicht in den Garten geholt hatte. {Ich war selbst nicht dort.}
Es kann doch nun bitte mal wieder etwas entspannter zugehen. Was kommt denn nun noch alles? Was geht als nächstes kaputt? Wer stellt als nächstes Forderungen? Wogegen oder wofür muss ich als nächstes kämpfen?
Ich will mal ne Weile nicht kämpfen. Ich möchte mal etwas Ruhe haben.
Glücksmomente!
Wenn es Pech nicht gibt, wie sieht es dann mit dessen Gegenteil aus, mit dem Glück? Da gab es schon Momente, in denen ich mich glücklich fühlte.
Am Montag stand auf meinem Plan für den Feierabend, dass ich in meiner unaufgeräumten Wohnung Unterlagen finden musste, die ich am Dienstag bis 10 Uhr einem Anwalt für Mietrecht vorlegen sollte. Das setzte mich so unter Druck, dass ich mir nicht vorstellen konnte, die Suche hinzubekommen, wenn ich allein daheim wäre. Deshalb bat ich die Katl, vorbei zu kommen, was sie sehr gern tat. Sie sollte mir nicht einmal bei der Suche helfen, ich wollte nur, dass jemand da war. Sie setzte sich auf den Balkon und ich widmete mich den Ordnern, die ich wahllos ins untere Fach {in alle unteren Fächer} des Bücherregals gestellt hatte. Der erste Griff galt einem Ordner, in dem ich vor einem Jahr alle möglichen Unterlagen zum Kopieren mit mir herumgeschleppt hatte. Doch der war leer. Der zweite Griff ins Regal förderte den richtigen Ordner zu Tage und darin, ordentlich abgeheftet die gesuchten Unterlagen. Da war auf einen Schlag die Welt in Ordnung. Als dann auch noch der Sohn anrief und fragte, was wir zum Abendessen haben möchten, schnappte ich mir die Katl und schleppte sie mit in den Garten. Unter dem Apfelbaum saß ich und schnippelte Zwiebeln, Knobi und Berge leckerster Tomaten, die ich von verschiedenen Gartennachbarn und von Katl geschenkt bekommen hatte. So fühlt sich Glück an.
Für den Mittwoch Nachmittag war ich mit Janine verabredet, die ich schon wochenlang nicht gesehen hatte. Wir trafen uns am Musikpavillon im Clarapark. Das war einfach nur schön. Da passte alles. Leckeres Eis haben wir gegessen {Das hat es leider nicht aufs Foto geschafft}, viel geschwatzt und endlich mal wieder gestrickt. Das heißt, Janine hat die ganze Zeit über gestrickt und brachte tolle Teile mit, die sie mir zeigte. Unter anderem eine 10-Zacken-Tunika, die mir so gut gefiel, dass ich sofort beschloss, mir ebenfalls eine zu stricken. {Der Link führt zu einer gehäkelten Variante, die mir persönlich nicht ganz so gut gefällt, wie die gestrickte, nur damit ihr eine Vorstellung habt, falls euch der Begriff gar nichts sagt.} Außerdem trug Janine ein ganz wundervolles gestricktes Top, das sie selbst ausgetüftelt hat. Ich wünschte, ich hätte es für euch fotografiert, denn ich bin riesig begeistert davon.
Natürlich hatte ich auch meinen Strickbeutel dabei und schaffte es, eine Socke fertig und die zweite dazu bis zur Ferse zu stricken. Endlich, endlich mal wieder mehr als 10 Maschen am Stück zu stricken war auch Glück für mich. Und der gesamte Nachmittag/Abend war ein wunderbares Erlebnis für mich. Hach ja.
Und sonst so?
Den Wochenfeierabend habe ich unendlich genossen. Früher war ich es gewohnt, Feierabendaktivitäten gleich an die Arbeit anzuschließen und keinesfalls zwischendurch heim zu gehen. Denn, wenn ich mich erst mal meine 4 Etagen hinauf gequält hatte, mochte ich dann immer nicht noch mal los. Jetzt ist das ganz anders. Schon am Morgen hatte ich die Waschmaschine programmiert, so dass sie fertig war, als ich heim kam. Die Wäsche auf dem Balkon war trocken, also konnte ich Platz schaffen für die neue Ladung. Dann hatte ich noch bissel was zu muddeln und als ich fertig war, packte ich lange Leggins, Socken und eine Strickjacke ein, schnappte mein Strickzeug und machte mich auf den Weg in den Garten. Chrissi brachte Weintrauben aus ihrem Garten, die Weinkönigin holte den Sohn ab und ich saß unter dem Apfelbaum, genoss die Trauben, nadelte an der zweiten Socke für den Sohn, bis es dafür zu dunkel wurde und schaute nebenbei SOKO Wismar in der Mediathek.
Jetzt gibt es erst einmal einen großen Milchkaffee und dann schaue ich bei Andrea in der Plauderecke rein, was ihr so schönes erlebt habt, unter der Woche.
Ein super schönes Wochenende für euch alle wünscht
die Mira
Oh, liebe Mira, da hast du ja eine sehr harte Zeit hinter dir. Jetzt kann es nur noch besser werden!
Es freut mich, dass du dich in deiner neuen Wohnung so wohlfühlst. Lass es dir nun einfach zwischendrin gutgehen!
Eines hört sich einfach wunderschön an (bzw. liest sich wunderschön – im Kommentar zusammengefasst von Pia – Apfelbaum und Wolle und Stricknadeln. Ach, das ist doch schön! Wünsche dir, dass du so deinen Garten ganz oft genießen kannst.
Liebe Grüße
Ingrid
Ja Glück und Unglück liegen oft so nah beieinander…
dir einen schönen Sonntag mit vielen Glücksmomenten
Liebe Grüße
Augusta
Liebe Augusta, der Sonntag war wirklich sehr entspannt und hat mir richtig gut getan.
eine schöne Woche wünscht dir
die Mira
Liebe Mira, na bei Dir ist ja irgendwie immer etwas los. Unter Zeitdruck ist immer sehr nervig. Toi toi, das es nun aufwärts geht.
Hab ein schönes Wochenende. Lieben Gruß Sylvia
Ja, liebe Sylvia, irgendwas ist immer. Du hast recht, jetzt kann es nur besser werden, und das wird es auch, denn in meiner neuen Wohnung fühle ich mich sehr wohl, auch wenn noch viel zu tun ist. Denn auf diese Arbeiten freue ich mich, weil mit jeden Handgriff etwas verschönert wird.
Eine gute Woche wünscht dir
die Mira
Wie gut, dass es auch noch Glückliche Tage gibt bei dir. Wie heisst es so schön, jeder ist seines Glückes Schmied selber. Manchmal braucht es gar nicht viel dazu, ein Apfelbaum und Wolle und Stricknadeln genügen.
L G Pia
Da hast du recht, liebe Pia, Apfelbaum und Wolle und Stricknadeln, mehr brauche ich nicht. Und genau mit diesen Dingen habe ich am Wochenende auch sehr schön aufgetankt.
Liebe Grüße
die Mira
Ach Mensch Mira ,
jetzt aber mal tief durchschnaufen .
Das ist so schade , das du so viel unerfreuliche Huddeleien wegen der neuen Wohnung hast .
Ich hoffe sehr , alles wird schnell gut und du kannst endlich genießen und Ruhe finden .
Gut das du den Garten hast und so ein schönes Treffen mit der Freundin , halte dich daran fest , um nicht noch
am Stress zu zerbrechen .
Ich drück dich , hab ein friedliches WE
Liebe Grüsse von JANI
Danke liebe JANI für deine Wünsche. Oh ja, ich hatte ein geruhsames Wochenende. Das tat sehr gut.
Übrigens, die Huddeleien hatte ich mit der alten Wohnung, nicht mit der neuen. Und das ist gut so, denn die Freude an der neuen Wohnung ist dadurch um so größer.
Das ist so eine richtige Feenwohnung, auch wenn sie noch lange nicht fertig ist. Das wird alles nach und nach. Und bei jedem, was fertig wird, freue ich mich.
eine gute Woche wünscht dir
die Mira