Notizbuch…

er hat recht, man soll es aufschreiben.
Was soll man aufschreiben? Und wer ist "man"?
Also noch mal von vorn. Ich, also ja, ich habe in den Schreibtipps des Markus Heitz gelesen, man solle immer ein Notizbüchlein bei sich tragen und wann immer man eine Idee hat, solle man sie aufschreiben. Und nun? Heute Morgen beim Zähneputzen stolperte solch eine Idee durch mein Hirn. Genau genommen war es gar keine Idee mehr, sondern eine ausformulierte Szene, die zum Anfang einer neuen Geschichte gehören könnte. Diese hätte ich erst recht aufschreiben müssen. Gleich. Sofort. Nur hatte ich heute Morgen im Badezimmer natürlich kein Notzibüchlein dabei und auch gar keine Zeit, mich schreibender weise irgendwo niederzulassen, denn ich musste mich sputen, weil ich vor dem "Brotjob" noch schnell zur Bank wollte, das Geld wieder einzahlen, das ich gestern abgehoben und dann doch nicht gebraucht hatte.
Die Szene zeigt uns eine junge Frau auf einem mit allerlei Krempel vollgestellten und dabei erstaunlich sauberen Dachboden. Man gewinnt den Eindruck, es käme regelmäßig jemand her, um all das alte Gerümpel vom Staub zu befreien. Nur, wer sollte das tun und warum? Die junge Frau ist es jedenfalls nicht, denn sie ist das erste Mal auf diesem Dachboden, wo sie zwischen allerlei, teilweise undefinierbaren Gerätschaften auf eine schwere alte Truhe stößt. Diese ist ebenfalls bis oben hin vollgestoft mit den unterschiedlichsten Utensilien. Im Gegensatz zu dem übrigen Kram in der Bodenkammer ist der Inhalt der Truhe jedoch verstaubt, von Spinnweben überzogen und sieht auch sonst reichlich ramponiert aus. Das erste Stück, das die junge Frau aus der Truhe nimmt, ist ein Handspiegel, der ehemals goldene Rahmen fleckig und angeschlagen, das Glas blind…
Das ist natürlich jetzt doch nur die Idee zu einer Szene. Die ausformulierte Variante schreibe ich jetzt besser nicht nieder. Zum einen, weil ich mich und meine Geschichten kenne. Wenn ich einmal anfange zu formulieren, besteht die Gefahr, dass ich mich in der Geschichte verliere, und dafür habe ich hier und in diesem Moment keine Zeit und auch nicht die erforderliche Ruhe. Zum anderen weiß ich zwar in etwa, wie die junge Frau auf den Dachboden gelangt ist und warum, aber diesen Teil möchte ich zuerst schreiben, damit die oben beschriebene Szene dann auch noch dazu passt. Ansonsten könnte es sein, dass sich der Anfang verselbständigt und die Protagonistin vielleicht gar nicht auf dem Dachboden ankommt, sondern stattdessen im Keller. Oder dass sie in der Truhe gar keinen Spiegel findet, sondern ein Fernglas… oder was weiß ich.
Ich glaube, wenn es am Samstag, wie vorhergesagt regnet, nehme ich mir Schreibzeit. Denn die Geschichte hat zu geistern begonnen in meinem Kopf. Die will geschrieben werden.

2 Gedanken zu “Notizbuch…

  1. Na dann mal los , scheint eine schöne Geschichte zu werden . Diese geschriebene Szenerie würde mich jedenfalls ansprechen .
    Zum Notizbuch , ich bin gerade auf ähnlicher Spur , in meinen Zusammenhängen den Stress etwas abzubauen im Job . Da bin ich auch aufs Aufschreiben gestoßen , weil es unserm gestressten Hirn einfach zu viel ist , sich alles zu merken . Kleine Notiz , ein Schlagwort . Gute Idee , schon probiert , müsste ICH mir etwas mehr aufschreiben , um noch zu wissen , was ich mir merken wollte . Aber beruhigend zu lesen , das das mit denn nicht merken können , ganz normal ist .
    So und jetzt arbeiten wir dran , immer ein Schreibbüchlein dabei zu haben und mit einzelnen Worten agieren zu können .
    Schönen Nachmittag noch .
    LG JANI

    1. Danke liebe Jani. Deine Worte spornen mich an.
      Eine unerwartete Freizeit heute Nachmittag bringt mir vielleicht schon ein wenig Schreibzeit.

      Es wird hier zu lesen sein, wie es mit der Geschichte weitergeht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert