Samstagsplausch {16.09.2017}

Was war denn das für eine Woche?
Unspektakulär einerseits, bedeutungsvoll andererseits.

Samstag, 09. September
Weil mir das Tagebuchbloggen bei Frau Brüllen {WmdedgT} immer so gefällt, habe ich auch diesen Samstag vertagebuchbloggt. Ich finde es interessant, wieviel Schönes man an einem ganz normalen Tag finden kann, wenn man darauf achtet.
Vom Sonntag, 10. September habe ich hier schon berichtet. Es war ein sehr, sehr schöner Tag. Ich war riesig froh, dass ich die Mutti mit zum Konzert des Squeezebox Teddy geschleppt habe. Es hat ihr sehr gut gefallen, auch wenn beim Soldaten am Wolgastrand die Tränen kullerten. Das war sehr verständlich, denn es war Vatis Todestag, und auch wenn das schon mehr als 20 Jahre zurück liegt, ist klar, dass bei einem solchen Lied die Gefühle Wellen schlagen.

Eine Aufzeichnung des Wolgaliedes von Teddy habe ich nicht gefunden, deshalb habe ich euch hier den unvergessenen Ivan Rebroff mitgebracht. In dem Zusammenhang habe ich zwei Dinge erfahren, die mich verblüfften. Wusstet ihr, dass der Zarewitsch eine Operette ist? Bei dem Thema und der schwermütigen Musik hatte ich ihn immer für eine Oper gehalten. Mutti meinte allerdings, wenn sie gewusst hätte, dass er von Franz Lehár ist, hätte sie auch gewusst, dass es eine Operette ist. Der Teddy interpretierte das Wolgalied übrigens in der vollständigen Fassung, wie ihr sie hier bei Rudolf Schock hören könnt. Da wird noch viel klarer, warum die Mutti so geweint hat.

Ach so, die zweite Sache, die mich verblüffte: Wusstet ihr, dass Ivan Rebroff kein Russe war? Was man am Rande eines Kurkonzertes so alles erfahren kann.

Montag, 11. September
Eigentlich war an diesem Tag nichts Besonderes. Nach Feierabend ging ich allerdings noch zur Bank, um mich zu erkundigen, welches Limit mir täglich für Online-Überweisungen zur Verfügung steht und um es gegebenenfalls zu erhöhen. Die Überraschung: Ich habe gar kein Limit. Meine Onlineüberweisungen werden nur durch den Kontostand eingeschränkt. Hm.

Dienstag, 12. September
Da der 12. des Monats war, beteiligte ich mich wieder an 12 von 12. Auch eine Art Tagebuchbloggen, versehen mit Fotos zum Tagesgeschehen. Der Nachmittag brachte ein wenig logistisches Hin-und-Her, weil ich noch einmal zur Bank musste. Dazu brauchte ich die Katl und sie wiederum brauchte meine Hilfe. Es wurde geplant und umdisponiert und am Ende war alles fein. Am Abend dieses Tages stimmte die Welt wieder, anders als in dem Titel von Lift, bei dem am Abend mancher Tage die Welt eben nicht mehr stimmt.

Mittwoch, 13. September
Dies war der bedeutungsvollste Tag dieser Woche, denn nachdem ich alle Bankfragen geklärt hatte, konnte ich an diesem Morgen den Kaufpreis für meine Wohnung an die beiden Verkäufer überweisen. Nun gehört sie wirklich mir. Nichts kann jetzt mehr schief gehen. Die Belege sendete ich sogleich an das Notariat und an die Maklerin, die mich anrief und mir sagte, ich sei zu schnell gewesen, denn ich hätte erst noch auf die Zahlungsaufforderung durch den Notar warten sollen. Dort wurde mir dann aber mitgeteilt, dass alles in Ordnung sei, weil besagte Aufforderung bereits in der Post sei und ich ja nun die erforderlichen Belege bereits gesendet habe. Nun kann ich die Schlüssel erhalten und einziehen oder, wie ich es vor habe, mit den Umbauarbeiten beginnen.
Ähm, ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe mir eine kleine Wohnung gekauft. Das heißt, so klein ist sie gar nicht. 52 qm sind 10 qm mehr, als ich jetzt bewohne. Und das tollste ist die Lage. Ich wollte immer auf’s Land, ich wollte immer ans Meer. Gut, ich habe mir auch immer ein Häuschen vorgestellt. Das habe ich mir aber inzwischen anders überlegt. Ich werde ja nun mal nicht jünger und habe auch keinen Partner, mit dem ich mir die viele Arbeit teilen könnte, die so ein Häuschen macht. Deshalb habe ich mich nun für eine Wohnung entschieden. Eine Wohnung in einem winzigen Dorf, 15 km vor Anklam in unmittelbarer Nähe der Sonneninsel Usedom. Ach, ich freu mich so!

Donnerstag, 14. September
Der Arbeitstag zog sich zäh dahin, vielleicht auch, weil hässlich trübes Wetter herrschte. Pünktlich zum Feierabend kam aber die Sonne zurück und meine Stimmung besserte sich deutlich.
Der kleinen alten Dame gebührte großes Lob, weil sie betrügerische Anrufer, die ihr einreden wollten, es läge ein Strafantrag gegen sie vor und sie würden ihr helfen {gegen Zahlung einer Summe x versteht sich} energisch abgewiesen hat. "Wenn Sie meine Daten wirklich eingesehen haben, wissen Sie auch mein Alter. Da können Sie sich denken, dass ich solchen Unsinn nicht glaube und nicht mitmache." Cool, die kleine Frau. Ich bin stolz auf sie.
Eingekauft haben wir nicht viel. Es wurde trotzdem spät, weil ich noch tanken musste und deshalb schon verspätet bei Mutti angekommen war.
Weil ich mir unbedingt noch etwas Gutes tun wollte, bestellte ich mir einen Kleiderschnitt, von dem ich glaube, dass er gut zu mir passt.

Freitag, 15. September
Am Morgen auf dem Weg zur Arbeit rettete ich eine Pflanze. Die lag mit nacktem Wurzelballen auf einem ungepflegten Beet neben einem Müllplatz und blühte um ihr Leben. Wahrscheinlich hatte sie jemand da hin geworfen in der Hoffnung, dass sich vielleicht jemand erbarmt. Christoph hat auch schon gelegentlich Pflanzen mitgebracht, die neben Mülltonnen standen. Sie dürfen bei uns weiterwachsen. Ich konnte die kleine weiße Amaryllis einfach nicht dort liegen lassen. Eine Kollegin gab mir dann die Mülltüte, damit der Wurzelballen nicht das ganze Büro vollkrümelt. Dann bekam sie noch einen Schluck von meinem Mineralwasser ab und zum Feierabend wirkte sie schon deutlich kräftiger als hier auf dem Foto.170915_080024
Am Abend wollte ich nach Bad Lausick zur Händlernacht. Das heißt, eigentlich zu einer ganz bestimmten Musikveranstaltung im Rahmen dieser Händlernacht. Als ich feststellte, dass das Ganze bereits 18.00 Uhr beginnen sollte, fragte ich mich allerdings, ob es so sinnvoll ist, dahin zu fahren, oder ob ich mir besser eine andere Veranstaltung aus Andys Terminkalender aussuchen sollte.

Und nun ist Samstag, 16. September und Plauschzeit bei Andrea.
Ich war nun gestern doch nicht bei der Händlernacht. Gegen 19 Uhr war ich zwar wild entschlossen hinzufahren, aber dann ging alles schief. Ich wollte mich hübsch machen, aber der blöde Nagellack klebte sonstwo, nur nicht auf meinen Nägeln {was natürlich nicht wirklich am Lack lag, sondern an mir}. Meine Haare waren alles mögliche, nur keine Frisur. Und dann hatte ich es satt und hockte mich lesender Weise auf die Couch. Lesen hilft immer. Gestern allerdings nicht zum einschlafen. Ich war erst kurz vor 4 Uhr müde genug, um ins Bett zu gehen.
Jetzt bin ich natürlich müde. Aber jetzt scheint die Sonne, da wird nicht geschlafen! Weil aber draußen nur 7°C herrschen, wird jetzt erst mal geplauscht.

2 Gedanken zu “Samstagsplausch {16.09.2017}

  1. Ja, man sollte sich mal notieren, welche schönen Dinge einem am Tag beglücken. Das hilft.
    Das der Rebroff Berliner, nein Spandauer war, wusste ich nicht. Und schon gar nicht, daß er kein Russe war.
    Viele alte Lieder stammen aus Opern und Operetten. Der Großvater hatte mir einige gezeigt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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