Diesmal gibt es wieder einen Zwei-Wochen-Bericht zum Samstagsplausch bei Andrea. Der Grund ist, dass ich am letzten Wochenende nicht zu Hause war. Zwar kam ich am Sonntag Abend zurück, aber da hatte ich Eindrücke zu verdauen und Entscheidungen abzuwägen und noch keinen Nerv, darüber zu schreiben. Inzwischen hatten die Eindrücke Zeit, sich zu setzen, die Entscheidung ist getroffen, und so gibt es hier jetzt eine Menge zu lesen und vielleicht ein paar schöne Fotos.
Das Wochenende, 17./18. Juni verlief leider nicht so entspannt, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Der Samstag begann noch ganz ruhig. Das windige, graue, kühle Wetter lockte mich nicht zwingend in den Garten, nur Anti-Algen-Zusatz für das Poolwasser wollte ich besorgen und vielleicht gleich noch Glühlampen für Mutti. Also startete ich am Vormittag zu einer Einkaufsrunde, bei der ich mir Zeit ließ. Der Wasser-Zusatz war schnell gefunden, die passenden Glühlampen nicht. Da musste ich noch woanders hin. Inzwischen kam die Sonne zum Vorschein, S. sendete Suchnachrichten, wo C. sei und C. rief an. Ich würde gern grillen.
Schnell disponierte ich meine Einkaufstour um und baute Kinder-Abholen, C.-Abholen, Menschen-und-Einkäufe-in-den-Garten-bringen in die Tour ein. Zum Glück hatte ich aus unerfindlichen Gründen meinen Freizeit-Beutel mit zum Einkaufen geschleppt, so dass ich nun natürlich auch im Garten bleiben konnte. Strickzeug, Buch, Medikament und Hautcreme hatte ich dabei. Was sollte da noch schief gehen?
C.s Freund kam mit seiner kleinen Tochter vorbei, C. warf den Grill an und versorgte uns alle mit leckerem Abendessen. Später entfachte C. noch im Feuerkorb ein Lagerfeuer. Darum versammelten sich außer C. und R. noch ein paar Gartennachbarn.
Die großen Mädels verzogen sich ins Zelt, das Kleine verwob ein kleines Wollknäuel zu magischen Gebilden. Ich hockte auf der Schaukel und strickte an meiner Decke. Aber irgendwie war es nicht mein Abend, weshalb ich mich gegen 21 Uhr nach Hause verzog.
Den Sonntag habe ich hier schon in Kurzfassung wiedergegeben. Was dort nicht steht… dass Mutti mir den Abend verdorben hat. Es war recht wirbelig an diesem Sonntag. Die Mädels tobten im Pool herum und luden ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft zum Baden ein. Zwischendurch riefen sie immer wieder Hunger, so dass ich ständig am Baguetts aufbacken und anderes Essbares bereitstellen war. Chris gab sich alle Mühe, mich zu entlasten und machte sich über den Riesenabwasch her. Zwischendurch sauste er mit Gießkannen durch das Gelände und erledigte auch sonst einiges. Mutti gab natürlich wieder einmal keine Ruhe, wollte ständig etwas auf den Beeten herumwirtschaften. Wo ist denn die kleine Hacke? oder Gibst du mir den Dünger? {Ich dünge eigentlich nicht, was wächst, das wächst, und gut.} Die Krönung war, dass sie gegen 15.30 in der größten Sonne und zur schönsten Sonntags-Kaffeetrinken-Zeit nach der Grabegabel verlangte und unbedingt ein Stück Beet umgraben wollte… Die Hintergründe erspare ich mir jetzt. Ich habe ihr gesagt, wenn sie das macht, bekommt sie keinen Kaffee. Da hat sie es gelassen. Chris musste zur Arbeit, die Mädels waren noch da und ich organisierte per WhatsApp, dass und wann sie abgeholt werden. Das kleine Mädchen aus der Nachbarschaft brachte noch weitere 5 Kinder vom Kindergeburtstag mit und zwei Erwachsene, die über den Pool herfielen und sehr erschrocken waren, als Mutti meinte, das seien ihr zu viele Kinder, die könnten nicht alle in den Pool. Ich war gerade in der Hütte gewesen, und als ich dann auftauchte, schauten mich die Erwachsenen etwas vorwurfsvoll an. Wahrscheinlich meinten sie, ich sollte der Alten Frau sagen, dass sie nicht einfach die Kinder wegscheuchen kann. Ich war zu perplex, um zu fragen, weshalb sie unaufgefordert hier herein schneien und alles mit Beschlag belegen. Dann rief S. an, die Mädels sollten schon mal an die Straße kommen, sie würden sie gleich abholen. Nun musste schnell das Nötigste zusammen gepackt werden, der Rest blieb für später für mich zum Aufräumen.
Ich brachte die Mädels noch bis zur Straße, weil ich nicht wollte, dass sie allein dort warten müssen. Auf dem Rückweg atmete ich durch und dachte, nun könnte ich noch eine Stunde in aller Ruhe unter dem Apfelbaum sitzen, den Abend genießen {es war gegen 18.30} und dann in Ruhe aufräumen, Mutti heim bringen. Da komme ich am Garten an und sehe, wie die alte Frau schon ihre Tasche packt. Ich hatte in aller Eile aufzuräumen und sie dann nach Hause zu bringen. Nicht ein Moment blieb mir, die eingekehrte Ruhe zu genießen.
Als wir uns vor ihrer Haustür verabschiedeten, sagte sie: Das tut mir ja nun leid, dass ich dir den Abend verdorben habe, aber…
Was aber? Aber du bist selbst schuld, hättest du mich nicht mitgenommen? oder Aber Hauptsache, ich habe meinen Kopf durchgesetzt? oder Aber in Wahrheit ist das nur eine Floskel und es tut mir kein Bisschen leid?
Ich hatte nicht die Kraft, irgend etwas zu bemänteln, etwa zu sagen "ach, das macht nichts" oder ähnliches unehrliches Zeug. So sagte ich nur: Ja, das hast du.
Montag, 19. Juni
Erwartungsgemäß verlief der Arbeitstag ruhig, so dass ich eine Menge Bürokram aufarbeiten konnte. In den Computerräumen stand allerdings die Luft, so dass die Konzentration am Nachmittag stark nachließ und ich froh war, als ich Feierabend hatte. Und an diesem Abend nahm mich mir die Auszeit, die ich am Sonntag nicht haben konnte. Der Pool lag bereits im Schatten der großen Konifere. Und ich lag im Pool mit Buch, Mineralwasser und Melone. Herrlich. An jedem anderen Nachmittag hätte ich vielleicht Mutti gefragt, ob sie mitkommen will. Aber dann stellte ich mir vor, dass sie ja vermutlich 19.00 Uhr zum Vorabendprogramm zu Hause sein will, ich aber keinesfalls schon wieder unter Zeitdruck geraten wollte. Also unterließ ich es, sie mitzunehmen und konnte einen wunderbar entspannten Abend genießen.
Dienstag, 20. Juni
Wie der Arbeitstag verlief, vermag ich heute nicht mehr zu sagen. Immerhin war der Feierabend tiefenentspannt mit schwimmen und träumen. In der Sauna war ich natürlich nicht, die hatten wir auch ohne Holzhütte und Ofen.
Mittwoch, 21. Juni
Ein weiterer Gartenfeierabend in dieser Woche. Ich war extrem erholungsbedürftig. Dieser Abend war so schön, dass er einen eigenen Eintrag bekam.
Am Donnerstag, 22. Juni spielte Stoppok an der Moritzbastei. Da wollten wir eigentich hin. Aber ich war so kraftlos in dieser Woche und hatte doch noch so viel vor. Ich war froh, dass ich den Konzertbesuch absagen konnte, obwohl es ursprünglich meine Idee gewesen war.
So nutze ich den Donnerstag als Einkaufstag, wie immer, was mir für Freitag etwas mehr Freiheit brachte. Dann versuchte ich, meine Tasche(n) zu packen, was bei den Anfängen blieb. Eine Trommel Wäsche drehte sich in der Maschine und ich schlief auf der Couch ein. Später hing ich noch die Wäsche auf, das musste schon noch sein.
Am Freitag, 23. Juni konnte ich den Feierabend kaum erwarten. Schnell waren die Taschen fertig gepackt und ins Auto verladen. Das Gemüse gewaschen und samt Messer ebenfalls verpackt. Katl würde das meiste davon frisch putzen und schnippeln, wenn unterwegs Bedarf bestand.
Noch schnell getankt, und schon waren wir unterwegs in Richtung Norden. Erste kurze Pause nach rund 100 Kilometern.
Nach fast genau vier Stunden hatten wir unser Ziel für diesen Abend erreicht. Hier stillten wir erst einmal unseren "Kaffeedurst" und richteten uns dann für die Nacht ein. Dabei stellte sich heraus, dass der Kaffee doch keine so gute Idee war, denn ich brauchte ewig zum Runterkommen und schlief wohl erst gegen 3 Uhr nachts ein.
Kurz nach sieben am Samstag, 24. Juni wachte ich wieder auf, angenehm erholt und voller Tatendrang.
In einem hübschen Café in Altentreptow gab es ein sehr leckeres Frühstück. Zeit zum Herumklumpern und Träumen. Danach suchte ich den Weg in ein winziges verwunschenes Dorf, über das ich in Zukunft sicher öfter etwas erzählen werde. 11.30 Uhr hatte ich dort einen Termin. Ich war früher dort, weil ich mich noch ein wenig umsehen wollte. Die Leute, mit denen ich mich treffen wollte, waren auch früher da. Dafür sah ich mich hinterher noch ein wenig um.
Zu Mittag gab es leckere Matjes-Brötchen im Hafen von Lassan.
Später besuchten wir das Hafenfest in Kamp. Nachdem wir bis auf die Haut durchnässt worden waren und uns auf dem Parkplatz umgezogen hatten, erwischten wir noch die wenigen Sonnenstrahlen, die es an diesem Wochenende gab. Usedom soll die sonnenreichste Insel Deutschlands sein. Davon war an diesem Wochenende jedoch nicht viel zu merken. Auch am Sonntag, 25. Juni nicht, als ich unbedingt noch nach Ahlbeck wollte. Spiegelglatt lag das Meer unter schweren Wolken.Kann man glauben, dass dieses Foto um 12:21 Uhr mittags entstanden ist? Düster, oder?
Als wir nach reichlich 4 Stunden und 460 km wieder in Sachsen ankamen, schien wieder die Sonne. Nunja.
Die folgende Woche verlief recht unspektakulär.
Am Montag nach der Arbeit ein wenig Wäsche gewaschen, gelesen, gestrickt.
Am Dienstag kein Besuch im Schwimmbad, weil ich… was noch gleich?… erledigen wollte. Der Mittwoch sollte einen Garten-Feierabend bekommen, aber zunächst musste ich zur Hausärztin, um eine Überweisung zu einer Fachärztin abzuholen und diese dann gleich noch abzuliefern. Danach trieb mich ein dringendes Bedürfnis erst einmal nach Hause, wo Chris ein paar Minuten später auch eintreffen wollte. Wir wollten dann entscheiden, ob wir noch in den Garten fahren, vielleicht die Junghexe abholen. Als ich ins Bad kam, erwartete mich ein Berg Schmuddelwäsche, dem ich fix zu Leibe rückte. Chris kam dann erst kurz vor Mitternacht. Wir diskutierten noch ein Weilchen um mögliche Renovierungsarbeiten. Na gut.
Manchmal freue ich mich richtig darauf, am Donnerstag mit Mutti einkaufen zu fahren. Das läutet schon so ein wenig das Wochenende ein, denn wenn wir damit fertig sind, muss ich nur noch einmal zur Arbeit und dann habe ich frei. Es gibt immer mal Phasen, in denen ich solch kleine Hilfsmittel brauche, um mich zu motivieren. Mental war die Woche bis Donnerstag sowieso ein wenig seltsam. An den ersten beiden Wochentagen war ein wenig Papierkram zu erledigen, der mit der Entscheidung zusammen hing, die ich am Wochenende getroffen hatte. Im Grunde waren nur ein paar Kopien anzufertigen und zwei Unterschriften zu leisten. Ich kann nicht sagen, weshalb ich mich damit schwer tat, doch es war so. Dann gab es noch diese Sache mit der Überweisung. Das war nun überhaupt kein Akt. Ich hatte nicht einmal etwas zu entscheiden, nur ein wenig Lauferei. Trotzdem hat es mich belastet.
Und dann war endlich Freitag, 30. Juni 2017. Bis zum Nachmittag war es grau, kühl und windig. Auf dem Heimweg stimmte dann Sonnenschein auf das Wochenende ein. Ich wollte endich meinen lange aufgeschobenen Besuch antreten, doch die Gastgeber waren gar nicht zu Hause. Also ging ich heim und freute mich, Chris noch anzutreffen, bevor er zur Arbeit musste.
Obwohl die Sonne meinen Tatendrang geweckt hatte, bekam ich nichts rechtes fertig. ich hatte weder Lust zu stricken, noch irgend etwas anzuschauen und auch Lesen war keine Option. So legte ich mich ein wenig auf die Couch und schlief prompt ein. Die Nächte waren in dieser Woche nicht so erholsam. Ich brauchte wohl den Schlaf. Gegen 22.30 Uhr wachte ich wieder auf, nur, um ins Bett zu gehen.
Und nun ist Samstag, 01. Juli. Ich bin seit 2 Uhr auf, habe gestrickt, gelesen, die 2. Staffel einer Fantasy-Serie zu Ende geschaut und entschieden, die dritte Staffel nicht mehr anzusehen. Gegen 5.30 Uhr kam Chris von der Arbeit.
Jetzt ist es 7.00 Uhr. Die Sonne strahlt. Und ich bin inzwischen so müde, dass ich wieder ins Bett gehen könnte. Aber das wäre schade um den schönen Tag. Also werde ich ein wenig Kram zusammen packen, etwas um Frühstück einkaufen und in den Garten fahren, wo ich hoffentlich ein wenig Ruhe genießen kann, bevor ich wieder los muss, die Mutti abholen.
Und nun schnell ab das Ganze zum Samstagsplausch. Wir lesen uns.
Danke ihr Lieben für eure Antworten.
Ja, Usedom ist die sozusagen die Insel meiner Kindheit. Wir verbrachten nahezu jeden Sommer 2 bis 3 Wochen da, meist auf dem Zeltplatz Bansin, manchmal in Koserwow oder Zinnowitz.
Tja, die Mutti… ich empfinde es schon auch als anstrengend, dass sie von mir so viel Gesellschaft erwartet, am liebsten immer, denn die Freundinnen und Bekannten, die sie hat {die noch übrig sind}, die sind ihr nun wieder nicht die richtige Gesellschaft. „Die sind so alt“, sagt sie. Dabei sind manche sogar jünger als sie selbst. Wahrscheinlich ist alles, wozu ich sie mitschleppen kann, interessanter für sie. Wenn sie nur nicht immer so bestimmend wäre.
Obwohl, gestern hat sie brav meinen ruhigen Samstagstrott mitgemacht. Das tat mir richtig gut.
Naja, und im Grunde ist sie doch nur eine kleine einsame, alte Frau, und ich weiß nicht, wie lange ich sie noch habe…
Unterhaltsam ist Dein Samstagsplausch zu lesen, mitunter musste ich schmunzeln anderweitig innerlich nicken, da mir die eine oder andere Szene bekannt vorkommt…
…ich wünsche Dir einen schönen Abend und sende herzliche Grüßle, Heidrun
ich liebe Usedom sehr, und kenne es eigentlich nur mit einem Tag Regenwetter. Da habt Ihr ja etwas Pech gehabt.
Ziemlich viel los bei Dir. Deiner Ma ist das bestimmt nicht so bewusst. -;)) Man weiß immer nicht, wie man selber später im Alter wird. Aber es ist schon sehr anstrengend.
Ich wünsche Dir viel Erholung und ein schönes und entspanntes Wochenende. Herzlichen Gruß Sylvia
Grüne Smoothies, sind nicht zwangsläufig mit Fruchtzucker gemacht. Schau einfach mal. Die sind tatsächlich lecker.
Usedom ist einer meiner Lieblingsorte. Dort haben wir schon einige Zeit verbracht. Berlin ist ja nicht so weit entfernt.
Dein Bericht wirkt sehr angespannt. Wenig Zeit für dich, habe ich das Gefühl. Deine Mutti ist zeitweise recht anstrengend.
Nimm dir mehr Zeit für dich…
Liebe Grüße
Andrea