…was sage ich? Die gesamte letzte und nächste Zeit ist verrückt, chaotisch, vollgestopft. Ich habe das Gefühl, überhaupt zu nichts mehr Zeit zu haben. Andererseits schaffe ich aber auch ganz viel einiges. Trotzdem bin ich nie zufrieden. Nicht mit meinen Leistungen, nicht mit meinen Ideen und überhaupt.
Aufzeichnungen, wie WmdedgT, 12 von 12 oder SiSaSo {der immer mehr zum ViSaSo [Viele-Sachen-Sonntag] wird} machen mir Spaß und geben mir Kraft, weil ich daran sehen kann, dass ich doch so einiges fertig bringe.
Im Grunde ging das schon am verlängerten Himmelfahrtswochenende los. Ein Vier-Tage-Wochenende wäre eigentlich ein Anlass gewesen, ans Meer zu fahren und mal richtig zu entspannen, zumal es danach nur noch Pfingsten und dann bis Oktober überhaupt keine Gelegenheit mehr gibt, ein paar Tage am Stück auszuspannen. Für diesmal hatten aber Schwester und Schwager ihren Besuch angekündigt, so dass ich nicht weg konnte. Außerdem musste die Junghexe irgendwie betüddelt werden, da ihre Mutti mit ihrer Abschlussarbeit zu tun hatte, der Papa aber über die gesamte Zeit arbeiten musste. So gab es schon in der Woche zuvor entsprechende Feierabendaufgaben.
Dienstag, 23. Mai Einkauf mit Mutti, damit auch alles vorrätig ist, um dem Besuch Gutes zu tun.
Mittwoch, 24. Mai Bei Mutti auf Ankunft des Besuchs warten, zwischendurch Junghexe abholen, danach Besuch in Empfang nehmen, Schlüssel der "Ferien"wohnung übergeben usw.
Donnerstag, 25. Mai {Feiertag} Mit der Junghexe zum Notarzt, wegen einer Schnittwunde im Fuß, danach zu Mutti, um mit ihr und Besuch zu Mittag zu essen, danach mit Junghexe und Mutti in den Garten, wo ich diverse Arbeiten zu erledigen hatte {auf Muttis Geheiß}. Irgendwann blafft Mutti die Junghexe an und es gibt Tränen. Das Mädchen kriegt sich wieder ein, nachdem wir Mutti heim gebracht haben und die Schwester aus der Unterkunft abholen, um mit ihr bei Mutti zu Abend zu essen. Der Schwager bleibt in der Wohnung, weil es ihm nicht gut geht und er sich lieber ausruhen möchte.
Freitag, 26. Mai Ein entspannter Tag. Der Besuch war unterwegs, Mutti musste auf den Rollatormann warten. Ich war mit Kind und Kindkind im Garten, und hatte nur Gartenarbeit und Fahrdienst und ein bissel rumklumpern. Am Abend baute ich das Luftbett in der Laube auf, was trotz Doppelhubpumpe anstrengender war, als ich mir vorgestellt hatte. Doch die Junghexe mochte nicht allein da schlafen. Auf der Schaukel hatten wir nicht beide Platz und auf dem Luftbett konnte ich zwar liegen, kam aber nur schwer wieder hoch, so dass das auch keine Übernachtungsoption war. Leicht entnervt beschlossen wir um drei Uhr nachts, doch noch nach Hause zu fahren, um dort endlich beide schlafen zu können.
Samstag, 27. Mai Der Besuch fährt ohne mich zum Werksverkauf nach W., was mir Freiraum verschafft, den aber Mutti ausfüllt, weil sie gern mit in den Garten will. Also habe ich wieder Fahrdienst und Betüddelung. Am Mittag kommt die Schwester, geht später ihre beste Freundin aus Schulzeiten besuchen und kommt noch später mit ihr wieder. Dann muss Chris zur Arbeit und ich grille. Später bringe ich die Mutti heim und die Schwester zu ihrer Unterkunft.
Sonntag, 28. Mai Am Vormittag fährt der Besuch wieder ab. Ich schaffe es nicht mehr, sie noch einmal zu treffen, weiß heute aber nicht mehr, weshalb eigentlich nicht. Was hatte ich denn an dem Morgen zu tun, dass ich das nicht schaffen konnte? Was habe ich überhaupt an dem Sonntag getan?
Montag, 29. Mai Der Arbeitstag ist hektisch, wie an jedem Montag. Dafür vergeht der Feierabend mit ganz normalen Verrichtungen.
Auch am Dienstag, 30. Mai verläuft der Arbeitstag stessig, weil ich alles Vorhersehbare für Mittwoch vorzubereiten versuche, da ich an diesem Tag frei haben möchte. Zum Feierabend schaffe ich es endlich ins Schwimmbad. Dummerweise zieht ein Gewitter auf, so dass die Außenbecken gesperrt werden müssen. Man schließt auch die Tore, weil immer wieder Unvernünftige doch versuchen, hinaus zu schwimmen. Dadurch steht die Luft im Innenraum und die Saunaöfen, die nach wie vor in Betrieb sind, machen das Ganze nahezu unerträglich. Zum Glück zieht das Gewitter schnell wieder ab, so dass doch noch etwas Entspannung möglich ist.
Der Mittwoch, 31. Mai beginnt mit der Steuererklärung für Mutti. Die muss an diesem Tag fertig werden, damit sie noch fristgerecht an das FA übermittelt werden kann. Ich habe sie fast fertig, will nur noch etwas überprüfen, das man vielleicht doch noch geltend machen kann, aber dies muss warten, da ich 12 Uhr erst einmal Chris von der Arbeit abholen möchte. Gemeinsam fahren wir zur Schule der Junghexe. Dort wird ein Schulfest gefeiert. Am Ende nehmen wir außer der Hexe noch deren Freundin mit heim. Chris nimmt die Mädels mit in den Garten. Ich stelle daheim die Steuererklärung fertig.
Am Donnerstag, 01. Juni bereue ich fast, den Mittwoch frei genommen zu haben. Es stürmt so viel auf mich ein, als wäre ich drei Wochen weg gewesen. Hinzu kommen sinnlose Diskussionen um Vorgänge, die vollkommen indiskutabel sind.
Zum Feierabend fühle ich mich nicht nur ausgelaugt, sondern auch frustriert. Das sind solche Momente, in denen ich den Vertrag des anderen Auftraggebers, der auf meinem Schreibtisch liegt, unterschreiben und auf der Stelle antreten möchte.
Der Einkauf mit Mutti ist dagegen bereits Erholung.
Am Freitag, 02. Juni ebben die Diskussionen langsam ab. Ich bekomme erstaunlich viel fertig. Zum Feierabend beeile ich mich, zur Junghexe zu kommen. Gemeinsam fahren wir nach Frohburg, die Königskinder abholen. Beim Lieblingspizzabäcker in Frohburg bestelle ich für uns alle eine riesige Pizza, die dann aber so heiß ist, dass wir beschließen, sie doch mitzunehmen und unterwegs zu futtern. Gegen 21 Uhr kommen wir beim Kaufmannsladen in L. an und versorgen uns mit jeder Menge Futter für die nächsten Tage. Die Kinder wünschen sich, am nächsten Morgen zur M-Drogerie zu fahren, weil es dort die Fidget Spinner zu einem günstigen Preis geben soll. Außerdem beschließen sie, die Nacht durchzumachen. Ich kuschle mich auf Christophs schwarze Couch.
Samstag, 03. Juni Durchgemacht haben die Mädels nicht, aber spät war es schon. Deshalb schlafen sie morgens länger als ich dachte. Chris ist im Garten und Katl hat meine Stricknadeln, auf die ich sehnlich gewartet habe. So beschließe ich, mit den Kindern in den Garten zu fahren, mit Chris zu brunchen {für Frühstück ist es schon viel zu spät} und auf dem Weg dorthin bei Katl die Nadeln abzuholen. Die M-Drogerie passt da leider nicht ins Konzept. Das wird dann aber ohnehin gleich wieder gekippt, weil Mutti gleich in den Garten mitgenommen werden möchte. Also muss ich die Runde anders herum fahren und komme nicht zu meinen Nadeln. Vorerst.
Ich backe Sonntagsbrötchen und Croissants, die ich den Mädels ins Zelt bringe. Das haben sie aufgestellt, um einen Platz zu haben, an den sie sich zurück ziehen können. Aha. Chris muss zur Arbeit. Ich rufe Katl an, ob sie vorbei kommen mag. Sie mag, bringt meine Nadeln mit und etwas zum Grillen und eine Melone. Schöne Idee. Leider ziehen Wolken auf, es grummelt und Mutti drängt, die Zelte abzubrechen, da wir vor dem Gewitter zu Hause sein wollen. Also wird nicht gegrillt. Alles zusammen gepackt. Katl macht sich auf den Weg, weil wir leider keinen 6. Platz im Auto haben. Wir machen uns auch auf den Weg, bringen Mutti nach Hause und ich halte beim N-Markt an, weil niemand an Brot oder Baguettes gedacht hat. Die Kinder warten im Auto. Das Gewitter grummelt deutlich weniger als vorhin.
Ich düse, weil es ganz in der Nähe ist, zu mir nach Hause, dusche ganz fix und sammle ein paar Wechselsachen für morgen ein. Die Kinder warten im Auto. Das Gewitter dräut noch immer, scheint aber abzuziehen.
Weil die Kinder so lieb waren, schlage ich vor, doch noch in die M-Drogerie zu fahren. Die Kinder sind begeistert und vergessen, dass sie Hunger hatten, schon seit wir im Garten zusammengepackt haben. Nur die blöden Spinner gibt es nicht. Dafür eine Empfehlung, es in der Buchhandlung zu versuchen. Dort werden wir fündig, ebenso an einem Stand in der Mall. Als wir aus dem Einkaufszentrum kommen, hat sich das Gewitter wieder zusammengebraut, entläd sich aber noch immer nicht. Auf dem Heimweg entdecke ich, dass der Dieselpreis auf 1,04 gesunken ist und fahre an der Tankstelle ran. Während ich das Auto füttere, prasselt das Gewitter los.
Die Kinder haben mir dann ganz toll geholfen, alle Einkäufe zu bergen, ohne übermäßig nass zu werden.
Später koche ich Spaghetti mit roter Soße, alle sind glücklich.
Sonntag und Montag habe ich hier und hier beschrieben.
Dienstag, 06. Juni
Mir fehlt der Montag-Feierabend. Deshalb verzichte ich auf das Schwimmen, muddle zu Hause herum, führe einige wichtige und teilweise längere Telefonate und färbe meine Haare. Wenn ich das an diesem Abend nicht mache, komme ich in dieser Woche nicht mehr dazu. Also!
Mittwoch, 07. Juni Vor der Arbeit sammle ich im Kaufmannsladen jede Menge Zutaten ein, die ich am Nachmittag für die Vorbereitung eines Geschenks brauche. Direkt nach der Arbeit hole ich Katl ab, die mir versprochen hat, mit ins Werk zu kommen, weil ich mich noch immer scheue, da allein hinzugehen, das Geschenk aber nur dort herstellen kann. Die eigentliche Arbeit ist in einer Stunde erledigt, danach bleibt uns nur, das "Wachsen und Werden" abzuwarten. Das dauert und wird auch an diesem Abend nicht fertig. Deshalb wollen wir am Donnerstag, 08. Juni wieder hin. Vorher muss ich natürlich mit Mutti einkaufen und weil sie schon am Wochenende meinte, sie hätte alle Bücher ausgelesen, schlage ich ihr noch einen Besuch der Bücherei vor. So ist es schon halb sieben, als ich Katl abholen kann. Aber wir haben ja nicht so viel zu tun und verbringen die Wartezeit mit stricken. Gegen Zehn Uhr abends wieder zu Hause erledige ich noch ein wenig Bürokram für Chris, etwas Bürokram für Mutti. Während ich eine Folge einer Serie schauen möchte, schlafe ich ein.
Am Freitag, 09. Juni vor der Arbeit kaufe ich noch ein paar Kleinigkeiten für das Geschenk. Katl hat mir auch für diesen Feierabend angeboten mitzukommen. Ich schlage ihr vor, die Badesachen einzupacken. Vielleicht dauert es heute Abend nicht so lange, dann könnten wir noch eine Runde schwimmen.
Mein Projekt im Werk entwickelt sich sehr gut. Dennoch werden meine Zweifel, ob das wirklich ein gutes Geschenk ist, immer, immer stärker. Ändern kann ich das nun aber nicht mehr, denn ich habe kein anderes Geschenk hergestellt und dafür würde inzwischen auch die Zeit nicht mehr ausreichen. In der Warte- und Beobachtungszeit wächst die Restedecke um einige Reihen.
Gegen 20 Uhr ist das Projekt für die Nacht versorgt und wir brechen auf zur Therme, wo wir Janine und Frank treffen, die aber gerade aufbrechen.
Es ist sehr leer in der Therme, wunderschön und sehr erholsam.
Für Samstag, 10. Juni habe ich so viele Erledigungen auf dem Plan, dass ich mir einen großen Zettel geschrieben habe, damit ich nichts vergesse.
Dieser Rückblick umfasst nicht nur eine, sondern fast zwei Wochen. Da ich aber an den letzten beiden Samstagen keine Gelegenheit zum Rückblicken und Plauschen hatte, werde ich diesen Eintrag zum Samstagsplausch bei Andrea senden.
Ich weiß ja mal ehrlich nicht, wie du das alles machst ohne am Ende des Tages einfach tot ins Bett zu fallen.
Ich wäre jedenfalls fix und alle.
Lieben Gruß
Andrea
Liebe Andrea,
ich BIN fix und alle und falle um Mitternacht tot ins Bett.
Aber es kommen auch wieder ruhigere Tage. Diese Woche zum Beispiel war bisher recht entspannt.
Danke für Deine Anteilnahme.
Liebe Grüße
die Mira
Herrje! Also das würde mich erledigen. Ist trotzdem gut, so etwas zu lesen, denn dann wertschätze ich mehr die gegenwärtige Ruhe – auch wenn das jetzt gemein erscheint, ist aber so.
Das erscheint doch nicht gemein. Bei mir wird es auch wieder ruhiger. Hoffe ich zumindest.
Und dann werde ich das auf jeden Fall genießen, auch wenn es immer jemanden gibt, der versucht, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich zu wenig zeit für denjenigen aufbringe.
Das schüttle ich dann einfach ab. Naja, nicht einfach, denn das ist nicht einfach, aber ich werde es trotzdem tun.