Wie gesagt…

…am Dienstag hatte ich nicht alles geschafft, was hätte sein müssen. Deshalb stand ich am Mittwoch {20. März} 5.30 Uhr auf und hockte mich an den Rechner, denn es gab da einen Brief und eine Mail, die uuuunpetinkt an diesem Tag raus mussten.
Als ich mit dem Bürokram fertig war, musste ich auch schon los, Mutti abholen und mit ihr zu Heiner fahren. Seine Tochter hat ihn ja nun gezwungen, in eine betreute Wohneinrichtung zu ziehen. Seine Schwäche nach dem Sturz hat sie ausgenutzt, um von ihrer Betreuungsvollmacht Gebrauch zu machen und ihn aus seiner Wohnung in solch eine Einrichtung zu verfrachten. Es ist eine gute Einrichtung, und sie hat auch seine dortige Wohnung hübsch eingerichtet. Aber die beiden alten Leutchen, die bisher in den letzten 14 Jahren ihre Tage miteinander verbracht und aufeinader abgestimmt haben, hat sie getrennt und ihnen das Zusammensein erschwert, denn auch wenn das Heim sich hier am Ort befindet, sind doch beide nich mehr so gut zu Fuß, dass sie problemlos jeden Tag zum Kaffeetinken zueinander gelangen können. Am Dienstag hat sie ihren Vater aus Muttis Wohnung weggeholt. Als wir am Mittwoch Morgen dort waren, klagte er schon darüber, wie einsam es dort sei.
Aus Sicht der Tochter ist ihr Verhalten natürlich richtig. Sie hat in den letzten 4 oder 5 Wochen all ihre Kraft dahinein gesteckt, ihren Vater und alle möglichen anderen Leute davon zu überzeugen, dass er nicht mehr allein in seiner Wohnung leben kann. Was nicht der Fall ist, er könnte schon, aber sie wollte das nicht mehr. Und es ist auch klar, wieso: Sie hat sich das fein überlegt. Wenn sie jetzt alle Kraft investiert, ihn in eine Einrichtung zu verfrachten, ist er dannn für alle Eventualitäten versorgt und sie muss sich später nicht mehr kümmern, außer vielleicht mal zu Besuch zu kommen. Überzeugt hat sie niemanden, nicht einmal ihren Vater, der sagt: Naja, ich muss ja dankbar sein. Sie hat so viel für mich getan. In Wahrheit hat sie das für sich getan, damit sie später nichts mehr tun muss. Aber was soll es, wir können es nicht mehr ändern. Wir konnten nie etwas tun, denn die Betreuungsvollmacht hat sie, und die hat sie ausgenutzt. Ich habe die Betreuungsvollmacht auch für meine Mutsch, aber eines schwöre ich euch und hab es auch meiner Mutsch versprochen, ich werde erst davon Gebrauch machen, wenn sie wirklich nicht mehr in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen, was uns die nächsten 10 bis 15 Jahre erspart bleiben möge.
Gegen 9 Uhr musste ich dann von Heiner wieder los, denn ich wollte ja das Lädchen pünktlich öffnen und musste die vorbereiteten Briefe noch ausdrucken. Katl, die gute Seele, kam dann vor ihrem Dienst vorbei, schnappte meine Briefe und trug sie zur Post, weil diese als Einschreiben mit Rückschein aufgeben werden mussten.
In der Mittagspause wollte ich dann Mutti wieder nach Hause bringe, aber sie nahm mir diesen Weg ab, indem sie meinte, eine Strecke könne sie laufen und dabei noch kleine Einkäufe erledigen.
Abends war ein Treffen in Lütschena anberaumt, aber weil es zwischendurch so aussah, als sollte die Hexe am Abend bei mir sein, sagte ich dies ab. Dann zerschlug sich zwar auch der Abend mit der Hexe, aber da wollte ich dann doch nicht mehr losfahren und nutze den Abend, um mich mal in der Wanne zu entspannen. Nachher gab es dann allerdings noch jede Menge familiäre Telefonate und C. hatte einen ihrer Ausraster und ich hatte es satt, satt, satt.
 
Zum Glück war das nicht alles, was an diesem Tag geschah.
Ich nutzte die Gelegenheit im Lädchen, endlich zu fotografieren, was die große Kiste Glück, die Uta mir geschenkt hatte, noch so alles enthielt.

Glück
Foto 079/365

Das Glückstagebuch hatte ich gleich am 15. begonnen. Es ist wirklich toll, weil man dann an jedem Tag irgend etwas finden kann, worüber man sich gefreut hat.
Beim Durchsehen der Fotos fiel mir auf, dass diese ganzen Schätze noch immer nicht alles sind. Nicht fotografiert habe ich die süßen Glückspilze, die Uta bestrickt hat und die nun vom Schaufenster aus meine Kunden bestricken.
Ebenfalls im Fenster steht eine Vase mit dem wundervollen Frühlingsstrauß von Anke und Jürgen, der sich schon über eine Woche hält und immer noch schön aussieht. Liegts an der Vase? Die war nämlich ebenfalls noch in Utas Glückspaket und sie sieht aus, wie gestrickt, sogar mit Zopfmuster. Die zeige ich euch auch noch, versprochen.

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