…habe ich eben gefasst, als ich bereits im Auto saß und Richtung Autobahn rollte. Ich bin wieder umgekehrt.
Ich kann das bei diesem Wetter einfach nicht machen. Aus mehreren Gründen. Dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es viele Käufer toll finden, im Regen Waren auszusuchen und einzukaufen, ist nur einer davon. Wesentlicher ist, dass auch eine überdachte Bushaltestelle keinen wirklichen Schutz vor der Nässe bietet. Selbst wenn sie an zwei Seiten geschlossen ist, kann der Wind den Regen genau unter das Dach treiben. Und selbst wenn das alles nicht geschieht, reicht die hohe Luftfeuchtigkeit aus, mir die Wolle zu verderben. Ich hab das schon mehrere Märkte im Regen erlebt, und jedes Mal hatte ich Verluste. Teilweise war die Spinnwolle angefilzt, Die Banderolen wurden nass, was nicht so ein großer Verlust wäre, schließlich kann ich neue drucken. Nur, dass dann die feuchten Banderolen auf die Wolle abfärbten und Flecken verursachten. Da brauchte ich für diese Garne dann auch keine Banderolen mehr.
Mal ganz abgesehen davon, dass meinem armen Spinnrad Nieselregen auch nicht bekommt. Holz verzieht sich nun mal bei Nässe. Aber ein Spinnrad ist nun ja nicht gerade ein Objekt, bei dem man sagt: Ach, nun hat es sich verzogen, ist nicht mehr zu gebrauchen, na macht nichts, kaufen wir ein Neues.
Alles in allem war es dann für mich eben doch nicht tragbar, 130 km zu fahren, nur um Verluste zu erziehlen. Und deshalb bin ich wieder hier. Mit einem dicken schlechten Gewissen, aber dennoch der Überzeugung, dass ich mich richtig entschieden habe.
„Manches Vergnügen besteht darin, daß man mit Vergnügen darauf verzichtet.”
Peter Rosegger (1843-1918),der wußte das auch schon 🙂
Regnerische Sonntagsgrüßchen von UTa