120/366

Haare

War das schön…
…gestern Vormittag zur Vernissage von Anne Bohrmann im café esprit.
Das Bild im Vordergrund ist mein absolutes Lieblingsbild in dieser Ausstellung. Anne meinte dann auch noch: "Du bis schuld an dem Hut", weil ich ihr mal erzählt hatte, dass ich es ganz toll finde, wenn Bilder über den Rahmen hinaus gemalt werden.
 
Nach der Vernissage saß ich noch mit Jürgen am Rechner. Nun kann er seine Homepage wieder aktualisieren. Irgend etwas stimmte da nicht, aber wir haben es hinbekommen. Nun ist alles fein.
 
Der Nachmittag und Abend fand mich in schlechter Verfassung. Wenn ich manchmal von Menschen lese, die dauerhaft Schmerzen haben, dann denke ich immer, ich würde das nicht aushalten. Doch an Tagen wie gestern wird mir bewusst, dass ich schon seit mindestens zwei Jahren dauerhaft Schmerzen mit mir herum trage. Ich bemerke es aber immer erst dann, wenn sie mich außer Gefecht setzen, so wie gestern Nachmittag.
 
Zum Glück geht es mir heute wieder gut.

Sortieren…

…muss ich mich jetzt mal. Von Nur- Milchkaffee-trinken wird ja nix. Und von Im-Netz-rumstromern auch nicht. Letzteres mach mich nur kirre, weil ich dann immer sehe, was andere alles schaffen und was ich alles nicht auf die Reihe bekomme. iPunKt meinte neulich: Wenn ich sehe, was du dir manchmal für einen Tag vornimmst, das würde bei mir für die ganze Woche reichen. Als er das sagte, dachte ich: Recht hat er, ich nehme mir zu viel vor. Aber es ist doch so, wenn ich mir wenig vornehme, wird auch wenig fertig. Nehme ich mir zu viel vor, wird bestimmt mehr, weil ich mich ja immer selbst unter Druck setze und mich schlecht fühle, wenn ich mich ausruhe. Dann ruhe ich mich weniger aus und schaffe mehr. Oder ich falle um. 😉
Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Aber wenn das passiert, dann bitte gleich so, dass ich nimmermehr aufstehe, denn dann hätte ich diese ganze blöde Hetzerei endlich überstanden.

Sonntags ausschlafen…

…ist so eine Idee, die ich immer mal wieder habe. Es funktioniert nie.
Aufgestanden bin ich heute 6.19 Uhr. Dafür hängt mittlerweile die Wäsche auf der Leine, der Abwasch ist erledigt. Dazu hatte ich gestern Abend dann keine Lust mehr. Nachdem ich Katl bei der Arbeit abgesetzt und die Einkäufe in den vierten Stock gebuckelt hatte, war ich einfach nur noch breit. Vom zeitigen Aufstehen war ich müde, vom Umgraben schmerzte der Rücken und ein bissel zu viel Sonne hatte ich wohl auch abbekommen. So zauberte ich nur noch einen feinen Gurkensalat, wobei ich mich in den kleinen Finger raspelte. Aua.
Dann packte ich mir schöne rote Haarfarbe auf den Kopf. Nicht so schön, wie bei meiner Perücke und bei Uta, aber auch schön. Ich erledigte ein paar Telefonate und legte mich in die Wanne, um meinen Rücken zu entspannen. Schon vor Mitternacht ging ich zu Bett, weil ich einfach geschafft war vom Tage. Sozusagen rechtschaffend müde.

119/366

Haare

Heimkehr ins Paradies…
…so empfand ich es gestern am frühen Morgen, wieder im Suse-Garten anzukommen. Dabei hatte es mir davor so sehr gegrauselt. Aber der Reihe nach…
Es gab ein paar Ungereimtheiten bezüglich Suse-Garten. Unter anderem, dass SuShe mir einerseits im Brustton der Überzeugung mitteilte, es gäbe da jemanden, der uns ganz gewiss gern beim Umgraben helfen würde. Das macht er!!! Ja, ich bin überzeugt, dass er das tun würde, allein SuShe zuliebe. Und das finde ich total lieb. Andererseits meinte sie dann, etwas zerknirscht, weil gestresst und überhaupt: "Aber wir können erst Mitte Juni, wenn ich diesen Lehrgang fertig habe."
Ach Süße, Mitte Juni, ist es zum Umgraben entweder viiiiiel zu spät oder noch mehr zu früh.
Das kann sie nicht wissen. Sie hat von Garten die Vorstellung, hinzugehen und sich zu entspannen, wenn es in den nervigen Alltag hinein passt. Nachvollziehbar, ohne Frage. Und unter uns gesagt: Ich wünsche mir das auch nicht anders und kann sie sehr gut verstehen. Als sie damals diesen Garten unbedingt und sofort haben wollte, waren wir beide selbständig und konnten uns unsere Zeit frei einteilen, wobei das frei eine relative Angelegenheit war, weil wir, um zu überleben, nahezu jeden Auftrag annehmen mussten, der sich bot und damit nicht wirklich frei waren. Inzwischen hat sie einen Nine-to-five-Job, der ihr zwar das Überleben sichert, sich aber nicht auf 9.00 bis 17.00 Uhr beschränkt, sondern fast immer bis mindestens 18.00 Uhr dauert und wegen eines Lehrgangs, den sie besuchen muss, nun auch noch die Samstage bindet. Ist schon blöd, und ich weiß ja selbst, wie kaputt ich manchmal bin, wenn ich nach 18 Uhr aus dem Lädchen komme und wie schwer es mir dann mitunter fällt, mich auf den nächsten Auftrag zu konzentrieren oder irgend etwa fertig zu machen. Manchmal hab ich nicht mal den Nerv, mir noch etwas zu essen zu zaubern.
Wie dem auch sei, für Gartenarbeit hat SuShe vorläufig keine Zeit. Ich aber auch nicht. Jedenfalls hatte ich bisher keine, war mit meinem Lädchen, den Dozenten-Aufträgen und der Programmierung voll ausgelastet. Im Grunde waren {sind} das drei Jobs, die ich unter einen Hut bringen muss, was bedeutet, dass ich rund um die Uhr arbeiten könnte, weil ja im Lädchen nicht nur verkauft wird, sondern auch gefertigt. Das muss ich ja auch irgendwie auf die Reihe bringen. Und da rede ich immer von "Entschleunigung" hihi.
Naja, jedenfalls hatte ich mich bisher auch nicht im Suse-Garten sehen lassen und deswegen schon ein ganz, ganz schlechtes Gewissen. Hab mich gar nicht mehr hin getraut, weil ich mir schon denken konnte, dass es dort gar ungepflegt aussehen würde. Weil mir aber so sehr davor grauste, war die gute Katl bereit, mit hin zu kommen, damit ich mich dem allen nicht allein stellen muss. Wisst ihr, was für mich dabei das Schlimmste ist? Nicht, das viele Unkraut, das beseitigt werden muss. Nicht die viele Arbeit. Nein, die Blicke der Nachbarn und was die wohl denken, weil es bei mir nicht so brav und geleckt aussieht, wie bei ihnen. Blöd, oder?
Na, jedenfalls verabredeten wir uns gestern zu 7.00 Uhr am Garten. Und dann legten wir los. Katl bewaffnete sich mit ihrem Freund, dem Rasenmäher und ich schnappte mir meine Freundin, die Grabegabel. Und dann kamen die Leute. Und waren alle total lieb. Das ist da nicht so, dass man einen Menschen zum Nichtsnutz abstempelt, nur weil das Unkraut nicht mit der Pinzette gezupft wird. Sicher regt man sich auch dort auf, brubbelt darüber, wie es denn wohl aussieht, aber wenn derjenige dann da ist und was tut, nimmt man den Menschen so, wie er ist und freut sich, dass er {oder sie} da ist. Und ich bekam von mehreren Seiten Hilfe. Die defekte Wasserleitung, die sich im letzten Herbst selbsttätig in eine Sprinkleranlage verwandelt hatte, wurde ausgetauscht. Ich hatte dem Wasserwart {ja, in Gartenvereinen gibt es soetwas} im Herbst das Dilemma gezeigt. Als ich ihn gestern deswegen ansprach, meinte er, ich soll mir keine Sorgen machen, er hätte das Material schon gekauft. Das heißt, er hat daran gedacht, dass ich Hilfe brauche, obwohl ich mich nie hatte sehen lassen. Und er hatte auch gleich einen neuen Wasserhahn dabei, so dass wir nicht mehr die Zange zu Hilfe nehmen müssen, um das Wasser aufzudrehen. Ich war beeindruckt. Und dankbar. Und alles war schön. Fast, denn es gab noch zwei andere Baustellen. Die beiden Schuppentüren. Für die eine wollte SuShe mal ihre männlichen Freunde fragen, ob einer ein paar Ersatzteile hat. Sie hat es, glaube ich, vergessen. Aber ein Mann, den ich nur flüchtig kenne, dessen Namen ich nicht mal weiß, meinte gestern, wenn ich Hilfe brauche, soll ich was sagen. Da erzählte ich ihm von der Tür. Eine Stunde später kam er mit entsprechenden Teilen und Werkzeugen an und meinte: Na, da wollen wir mal sehen. Zehn Minuten später waren beide Schuppentüren wieder in Ordnung.
Hach, schön.
Und weil wir nun auch wieder Wasser haben, werde ich wohl mein zu Hause in der nächsten Zeit verstärkt in den Suse-Garten verlagern.
 
Nachmittags musste das Katlchen zum Dienst. Vorher waren wir noch zusammen einkaufen und heute Abend gibt es dann gegrillten Käse als Nachtmahl. Katl kommt erst halb zehn vom Dienst. Da werden wir {vielleicht} ein kleines Hexenfeuerchen entzünden. Der Feuerkorb ist ja auch als Grill ausgestattet. Und dann gibt es Käse und Kartoffelecken.
Ich freu mich.

118/366

Haare

Haare hätten wir nun endlich. Jetzt fehlt nur noch der Kopf, der die Perücke tragen kann. Dieser sollte samt zugehörigem Körper und übrigem "Gezumsel" bereits am Montag angeliefert werden. Der Lieferant hat jedoch den Laden nicht gefunden, weil in seinem Adressverzeichnis nur die Hausnummern 21 und 25 vermerkt sind, nicht aber die 24. Naja. Nun wird die Besitzerin der roten Haarpracht am kommenden Mittwoch hier vorgestellt. Mal sehen, ob ich es bis dahin schaffe, ihr auch etwas zum Anziehen zu zaubern. Vor habe ich das ja schon länger, allein… die vier freien Tage, die uns bevor stehen, sind bei mir ja schon wieder gut verplant, wie könnte es anders sein? Mal sehen, wie alles wird.
Immerhin scheint wenigstens die Sonne.

117/366

Ententeich

Jeden Morgen ein kleines Idyll. Dieses stammt, wie man an der Bildnummer sieht, von gestern. Ich habe die Guten-Morgen-Fotos sehr gebraucht, denn der Tag tröpfelte grau und träge dahin, und ich konnte dem nicht einmal durch farbenfrohe Handarbeiten oder das "Erspinnen" einer Geschichte entziehen, weil ich mich nach wie vor in Programmierungen vergraben muss, damit dieses leidige Projekt endlich fertig wird.
Dabei ist das Projekt selbst recht interessant und mir fallen während der Arbeit daran immer mehr Dinge ein, die man noch einbauen könnte. Davor werde ich mich aber hüten, denn so groß ist das Ganze nicht kalkuliert worden. Der Auftraggeber will ohnehin viel mehr, als ursprünglich verabredet. Das ist nun so, wie es ist, aber ich glaube, es ist genau dieses Hin-und-Her um den Auftrag, das ihn mir verleidet. Nunja, es wird noch einiges an Fleißarbeit kosten, aber irgendwann ist auch das erledigt. Und danach nehme ich solche Aufträge nicht wieder an.
 
Am Abend trafen wir uns in Lütschena. Schön war es, lustig war es und interessant. Wenn nur nicht… wie soll ich das sagen? Manchmal hab ich richtig Angst, dass es dort Missverständnisse gibt, die Freundschaften belasten könnten. Ich weiß aber nicht, wie ich das verhindern kann. Außer vielleicht… dass ich nicht mehr hin gehe, und falls doch, meinen Mund halte und still in einer Ecke hocke.
Ich hab "früher" bei der Fernsehakademie mal Filmschnitt gemacht. Ich hab das gern gemacht und konnte es wohl auch recht gut. Aber das ist so viele Jahre her, dass ich nicht einmal mehr weiß, wie das Programm hieß, mit dem wir damals gearbeitet haben. Als ich davon erzählte, geschah das in einem sentimental-nostalgischen Kontext und sollte lediglich illustrieren, dass ich eine gewisse Vorstellung davon habe, was die Jungs im Studio tun. Freilich, wenn ich mich jetzt damit beschäftigen würde, könnte ich das natürlich lernen. Sicher auch in kurzer Zeit. Aber das heißt doch nicht, dass ich es jetzt aus dem Stand könnte oder übernächste Woche. Ich will einfach nicht, dass es so aussieht, als wollte ich mich in deren Arbeit hineindrängen. Sie machen das seit ein paar Jahren. Sie haben Erfahrung, sie sind ein eingespieltes Team. Da hänge ich mich doch nicht rein.
Aber genau so wirkt es jetzt, fürchte ich.

116/366

Tauchas Hauptstraße

Tauchas Hauptstraße morgens kurz vor acht. Die Blumenfee stellt Pflanzen vor den Laden. Ich habe gerade den Rollladen hochgelassen. {Ganz rechts am Bildrand, das ist mein Lädchen.} Sonst ist noch niemand unterwegs.
Man könnte meinen, man wäre irgendwo auf dem Lande in einem ganz verschlafenen Dörfchen.
 
 

115/366

Wet Picture

Unter der Brücke…
…bin ich herumgekrochen am Dienstag Morgen, weil ich unbedingt diese kleine "Stromschnelle" aus der Nähe fotografieren wollte. Es ist schön, wenn ich mir morgens für so etwas Zeit nehmen kann. Das geht natürlich nur, wenn ich im Lädchen arbeite. Wenn ich unterrichte, muss ich so früh los, dass ich für Spielereien keine Zeit habe.
 
Am Morgen schien noch die Sonne, später wurde der Tag dann grau und hässlich. Kein Wunder, dass sich nicht ein einziger Kunde einfand. Ich wäre auch nicht gern einkaufen gegangen.
 
Abends war es dann wieder schön. Katl kam kurz vorbei und dann holte Chris mich vom Laden ab, nahm mich mit zu Mutti und setzte mich danach noch zu Hause ab. Seltsamerweise war ich dann schon wieder so müde, dass ich mich sehr früh mit einem Buch ins Bett packte. Weit gegommen bin ich beim Lesen jedoch nicht.