57/365 und 58/365

365/2011

Diesen Russischen Zupfkuchen habe ich als Geburtstgskuchen für Janice gebacken, nachdem ich gestern Vormittag erst einmal unterwegs war, die Zutaten zu kaufen. Chris erzählte mir später, der Kuchen sei sehr gut angekommen und sehr lecker gewesen. Überhaupt war es wohl eine schöne Feier. Nur die arme Kleine hatte dann am Abend wieder fast 40° Fieber.

Für mich lief der Sonnabend ruhig, weil mein Kreislauf irgendwelche Kapriolen vollführen, ich ihn daran aber hindern wollte, indem ich mich auf die Couch knautschte. Eigentlich hätte dringend ein Paar Socken entstehen sollen, weil es im Lädchen imer so fußkalt ist, dass ich mich einfach nicht überwinden kann, meine Schuh auszuziehen. Mit Schuhen wiederum kann, oder besser will ich nicht spinnen. Und so kommt es, dass ich im Lädchen, dass ja auch meine Wollwerkstatt sein soll, alles mögliche tue, nur nicht spinnen. Damit das endlich anderes werden kann, habe ich am Freitag begonnen, Socken aus schwarzer 6-fach Sockenwolle zu stricken. Dem ersten fehlt nur noch das Bündchen [ich habe diesmal an der Spitze angefangen], doch anstatt dieses fertig zu stricken, begann ich nach dieser tollen Anleitung von eliZZZa dieses feine Tuch.

365/2011

Und weil ich dann am Sonntag zu nichts anderem Lust hatte, allerdings das Tuch noch nciht fertig bekam, ist diese Foto nun gleich 58/365

Ich möchte mal wieder…

…ins Lot kommen. Zur Zeit bin ich mal wieder nur am Rennen und verpasse dauernd Termine, die mir wichtig gewesen wären. Vorgestern hab ich den Literaturstammtisch ganz und gar vergessen. Als ich mit Telefonieren und Skypen fertig war, fiel’s mir wieder ein, aber da war es nach elf Uhr abends und der Stammtisch längst vorüber. Gestern wollte ich eigentlich nach dem Spinnen noch zu "Strom und Wasser", aber das wäre eine riesen Hetzerei geworden, also ließ ich es sein. Heute wollte ich zu "Two Roses", aber auch das fiel mir gerade vor einer halben Stunde wieder ein. Mist.

Immerhin…
…habe ich heute für Janice gefilzt.
56/365,

365/2011

Morgenstund…

…Teil 2.
Für gestern Abend waren noch einige Akivitäten geplant. Zunächst musste ich fix einkaufen, denn für das heutige Spinntreffen wollte ich noch eine feine Suppe zaubern und brauchte dafür noch Gemüse. Danach wollte ich eben diese Suppe kochen und anschließend zum Literaturstammisch gehen.
Kaum kam ich aber zur Tür herein, die Taschen waren noch nicht einmal ausgepackt, klingelte das Telefon. Peter. Nun hatte ich ihm aber vor ein paar Tagen versprochen, für ihn dazusein, wenn er Hilfe, eine Rat oder einfach nur jemanden zum Reden braucht. Am Ende war es für den Literaturstammtisch zu spät und für die Suppe auch.
Deshalb musste ich dann heute Morgen anderthalb Stunden früher aufstehen und die Suppe zaubern. Immerhin ist sie gut gelungen.

Im Lädchen ist der Frühling eingezogen. Dieses Foto ist zum einen 55/365,

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zum anderen ist es für Blechis schönen Frühlingsteppich bestimmt.

Morgenstund…

…hat bekanntlich Gold im Mund. Gestern war es dann aber eher Eis, als Gold.
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365/2011

Dem Winter zum Trotz nahm meine Blumenfee das herrliche orangefarbene Sommergarn auf ihre Knittax und begann, einen Sommerpullover zu nadeln.
Ja, richtig! Aufmerksame LeserInnen haben bemerkt, dass ich "ihre" geschrieben habe. Meine Knittax hat nämlich Gesellschaft bekommen. Die Blumenfee war begeistert von der Maschinenstrickerei, wollte aber nicht immer meine StriMa benutzen. So hat sie am Wochenende versucht, ein solches Teil zu ersteigern, was ihrem Mann schließlich gelang. Das gute Stück wurde gestern geliefert und nach ein paar notwendigen Pflegeaktionen [die Versender hatten es mit dem Öl zu gut gemeint und just all die Stellen damit getroffen, an die es nicht gehört] wurde es dann eingeweiht. Seither können wir im Duett stricken und ich freue mich jetzt schon riesig auf eine Grobi und eine Doppelbettmaschine, die, wenn alles gut geht, in den nächsten Wochen noch zu mir übersiedeln werden.

Ich frage mich…

…warum das jedes Mal doch wieder so lange dauert, bis ich alle Unterlagen ausgewertet habe.
Jetzt brauche ich doch erst mal nen Milchkaffee.

Inzwischen habe ich im Wohnzimmer nun doch die Heizung aufgedreht. Dadurch ermüdet ma bei der ungeliebten Büroarbeit zwar noch schneller, aber so eiskalt, wie meine Hände waren, ließ es sich auch nicht mehr gut tippen.

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365/2011

Tolle neue Garne sind im Lädchen eingetroffen. Dieses hier aus 100% Baumwolle, mercerisiert, gasiert mit einer Lauflänge von 125 m auf 50 g. Und dieses Orange. Ist es nicht herrlich?
Das Probestück habe ich auf der Knittax gestrickt, die Uta mir letztes Jahr vom Flohmarkt mitgebracht hat. Gabi hat zwar prophezeit, ich würde am Ende doch das Handstricken der Maschine vorziehen, aber meine Blumenfee und ich haben uns gerade ins Maschinestricken "verliebt". Die Blumenfee hat in den letzten Tagen ihre Mittagspausen an der Knittax zugebracht und bereits den ersten Pullover für ihr Töchterchen fertig. Und ich bin inzwischen auch schon ganz hibbelig und überlege, was ich denn als erstes stricke.

Und jetzt… mache ich mal weiter mit dem Bürokram, dessentwegen ich heute Nachmittag nicht im Lädchen war.

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365/2011

Morgensonne über dem Markkleeberger See. Im Sommer ist es dort sicher sehr voll, aber so im Winterlicht gefällt er mir gut, dieser See.
Den Vormittag über bin ich wieder einmal nur herum gerannt bzw. gefahren, um Dinge zu klären… die ich am Ende gar nicht klären konnte. Wie froh war ich, als ich im Lädchen ankam. Endlich Ruhe, Ausgeglichenheit. Einfach nur meinen Job machen. Vor allem, nur einen Job machen und nicht an zwanzhigerlei Dinge denken müssen.
Am Abend daheim rannten dann all diese Dinge wieder auf mich zu. Dasein, wenn Peter jemanden zum Reden braucht, ist selbstverständlich. Mich von Chris anschnauzen lassen jedoch nicht. Besonders dann nicht, wenn ich für das, was ihn ärgert, nicht das Geringste kann. Mich nervt es doch auch, dass es in diesem Land so viele Handaufhalter gibt, die per Gesetz dazu berechtigt sind, den letzten Cent aus uns herauszupressen. Mich nervt es auch, dass der Amtsschimmel immer nur dann galoppiert, wenn er meint, etwas holen zu können, wenn man aber etwas braucht, mahlen die amtlichen Mühlen noch langsamer, als die Gottes. Konkret braucht Chris ein Schreiben von einem Amt, um es einem anderen vorzulegen. Seit Frühjahr letzten Jahres bemüht er sich [in großen Anständen] darum, dieses Schreiben zu bekommen und dachte im November auch, es sein nun endlich alles geklärt. Jetzt bekommt er wieder einen Brief von der Stelle, die das Schreiben haben will, mit der Androhung von Sanktionen, wenn er innedrhalb einer Woche die Unterlagen nicht abgegeben hat. Er jedoch hat erst durch dieses Schreiben erfahren, dass dieses zweite Amt offenbar noch immer nicht zufrieden ist mit dem, was er versucht hatte zu klären.
Das ist alles eine Riesen***, aber ich kann weder etwas dafür, noch kann ich es ändern. Aber anschreien lassen muss ich mich. Wieso???

Ich kann heute nur bis Mittag in mein Lädchen, weil ich am Nachmittag auch noch diverse Dinge klären muss, zu denen ich nach Ladenschluss nicht komme, die aber dringend sein müssen, damit mir der Amtschimmel keinen Huftritt verpasst. Schließlich reichen mir die Sorgen um Chris, da kann ich eigene nicht auch noch gebrauchen.
Insgesamt habe ich das alles mächtig satt! Ich möchte doch bitte einfach nur mein Leben leben dürfen.

50/365

365/2011

"Oma, fotografier mich mal!"
Na gut, dann hab ich sie also fotografiert.

Ein Bild 51/365 wird es in diesem Jahr nicht geben, denn ich war am Sonntag zu einer Märchenlesung samt Spinnrad im café esprit, konnte mich da aber schlecht selbst fotografieren und hatte auch die Kamera vergessen, so dass ich sie nicht einmal Jürgen zwecks "Beweisfoto" in die Hand drücken konnte.

49/365

365/2011

St. Peter hatte für mich immer etwas Düsteres, fast Bedrohliches an sich. Doch als ich nach der durchwachten Nacht, im kalten Flockenwirbel vor der Kirche mein Auto abstelle, um zur Schule zu gehen, zieht das Bauwerk meinen Blick geradezu magisch an und während ich die unzähligen Feinheiten der schwarzen Fassade betrachte, kommt es mir vor, als gäbe es nichts anderes mehr auf der Welt, als diese Kirche und als müsse ich sie betrachten bis in alle Ewigkeit.
Irgendwann reiße ich mich doch von dem Anblick los und komme gerade noch pünktlich zum Unterricht, der dann doch verspätet beginnt, weil ich erst noch eine Viertelstunde unter Tischen herumkriechen muss, bis es mir gelingt, mit einem wilden Gewirr aus viel zu kurzen oder an den ungünstigsten Stellen befestigten Kabeln den Beamer anzuschließen.

Am Nachmittag suche ich Utes Kuba-Lädchen. Wir haben uns auf dem Weihnachtsmarkt kennen gelernt, und ich wollte unbedingt die Gelegenheit zu einem Besuch nutzen. Ich halte mich an einer Tasse Tee fest und kann endlich ein wenig entspannen. Es ist Freitag. Es ist Wochenende. Und ich könnte ewig dort sitzen. In dem kleinen Laden in der Riemannstraße sind meine Sorgen draußen vor der Tür geblieben.
Kaum zu Hause angekommen, holen sie mich natürlich wieder ein. Die Pattaya Daily News titelt inzwischen Mysteriöser Tod eines Deutschen und der deutsche Botschafter in Bangkok hat eine Beileids-E-Mail geschickt. Langsam akzeptiert auch das Hirn, was die Ohren schon vor 24 Stunden wussten.
Chris kocht Tee für mich. Tee hat etwas Tröstliches.

48/365

Trostlos, dieser Donnerstag. Trostlos das Wetter und die Fassade, die ich vom Fenster des Unterrichtsraumes aus sehen kann.

365/2011

Dennoch stehe ich, sooft es möglich ist, am Fenster und halte meine Nase in die feuchtkalte Luft, denn im Zimmer ist es kaum auszuhalten. Da herrscht ein so unangenehmer Geruch nach ungewaschener Kleidung, dass ich unweigerlich Kopfschmerzen bekomme und schwer an mich halten muss, nichts diesbezügliches zu äußern.
Zum Glück sind es nur zwei Tage, wobei 10 Unterrichtseinheiten schon heftig sind.
Am frühen Abend erreicht mich ein aufgeregter Anruf aus der Pfalz, dessen Inhalt ich zunächst nicht erfassen kann. Die Ohren haben diesmal gehört, was sie hören sollten, allein das Hirn weigert sich, die Botschaft zu akzeptieren. Ich rate Peter [dem Mann meiner Schwester], das Auswärtige Amt anzurufen, um herauszufinden, was mit seinem Vater geschehen ist. Die gleiche Auskunft erhält er wenig später von der Polizei, an die er sich in seiner Ratlosigkeit gewandt hat. Vom Auswärtigen Amt wird er an die Botschaft in Bangkok verwiesen, wo man jedoch noch überhaupt keine Kenntnis davon hat, dass überhaupt etwas passiert ist. Man bittet ihn, zur offiziellen Bürozeit noch einmal anzurufen. Da Thailand uns 6 Stunden voraus ist, beginnt diese Bürozeit für uns mitten in der Nacht, nämlich um 3 Uhr MEZ. Ich habe versprochen, die ganze Nacht erreichbar zu sein, und so erhalte ich kurz nach drei eine Nachricht über skype und dann in unregelmäßigen Abständen SMS.