WmdedgT – Mai 2017

An jedem 5. des Monats fragt Frau Brüllen, was man eigentlich den ganzen Tag macht. Bisher kam ich nur durch Zufall dort hin. Da ich aber nun so ein Linkparty-Typ geworden bin, möchte ich hier auch teilnehmen und {falls ich daran denke} an jedem 5. aufschreiben, was ich so alles tue.
Ein ganz normaler Freitag.
Kurz vor…
5:00 Uhr, knapp vor dem Weckerklingeln, kommen die ersten Guten-Morgen-Grüße über WhatsApp. Eine sanfte Art, geweckt zu werden. Ich freue mich über die Grüße und quäle mich ins Bad. Quälen, nicht, weil ich müde wäre, sondern weil mir seit ein paar Tagen alle meine Gelenke schmerzen. Also verwende ich einige Zeit darauf, Schmerzgel auf Knien und Knöcheln einzumassieren und entscheide wenig später, heute mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, statt mit der Tram. So kann ich mit dem Guten-Morgen-Kaffee noch ein paar Minuten in der Küche sitzen bleiben, bevor ein weiterer hektischer Tag beginnt. Außerdem kann ich in Ruhe 100g Harzer Käse verspeisen und die Kalorien in meinen Kalender eintragen. Mutti meinte nämlich gestern, dass ich wahrscheinlich zu viel esse. Zwar gesund, aber eben zu viel.
7.30 Uhr, eine halbe Stunde vor meinem offiziellen Arbeitsbeginn, bin ich in der Firma. Ein Kollege aus der Nachbarabteilung schließt mir auf, so dass ich schon mal mit ein paar organisatorischen Arbeiten beginnen kann.
Kursteilnehmer werden an ihren Arbeitplätzen eingewiesen, Rechner werden auf-, ab-, umgebaut. Dozenten gebrieft. Lehrbücher ausgegeben, andere eingesammelt. Zwischendurch schnell den Kaffee aufgebrüht, bevor das Wasser wieder kalt wird und dafür gesorgt, dass die Kollegen Milch zu ihrem Kaffee haben. Im Handumdrehen war es…
9.00 Uhr und ich war endlich soweit, meinen Rechner einzuschalten und mit meinem Tagwerk zu beginnen. Das heißt, zu einem Tagwerk gehörten die anderen Verrichtungen auch, nur gibt es auch noch Arbeiten, bei denen man ein wenig dabeibleiben muss, wenn man nicht immer wieder von vorn anfangen möchte. Dazu gehört das Verteilen von Testaufgaben, das Besprechen von Testergebnissen, die Wiederholung verschiedener Tests und die Klärung, weil manchmal in den Korrekturblättern nicht die richtigen Antworten stehen. Über all diesen Tätigkeiten verging die Frühstückspause, der Vormittag, die Mittagspause und ein Teil des Nachmittags. Gegen Ende mussten noch die Räume für Montag vorbereitet und Unterrichtsmaterialien verteilt werden, damit am Montag Morgen alles bereit ist und nicht gleich wieder Hektik entsteht.
15.30 Uhr, eine halbe Stunde nach meinem offiziellen Arbeitsende mache ich mich auf den Heimweg. Heute besteht kein Grund zur Eile, weil ich nicht auf die Straßenbahn angewiesen bin und weil jetzt endlich Wochenende ist.
Auf dem Heimweg mache ich beim Kaufmannsladen Station und sammle kohlenhydrat- und kalorienarme Lebensmittel ein. Nicht viele, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme, zu viel zu essen. 😉
Gegen 16.30 Uhr bin ich zu Hause. Schnell werden Autos umgeparkt, damit sich nicht wieder jemand beschwert, wenn mein Auto 5 oder 10 Minuten im Hof an der falschen Stelle steht. Die Fahrzeuge anderer Bewohner oder deren Gäste stehen dauernd irgendwo im Weg herum, aber wenn es meines ist, gibt es immer gleich böse Aufreger. Es wird Zeit, dass ich hier fort komme.
Ich lade die Taschen im Flur ab, verräume die Einkäufe und mache die Tomatensuppe heiß. Die habe ich schon vorgestern gekocht und mir ausgerechnet, dass der große Topf voll Suppe insgesamt nur 450 kcal hatte. Aufgeteilt auf drei Abendessen sind das ganze 150 kcal pro Portion. Hm, naja, vermutlich esse ich wirklich zu viel *Sarkasmus aus*.
Inzwischen ist es…
17.30 Uhr und ich frage mich ernsthaft, was ich den ganzen Tag gemacht habe oder, besser gesagt, wovon ich eigentlich so müde bin. Denn ich bin so müde, dass ich im Stehen einschlafen könnte und das Gefühl habe, heute überhaupt nichts mehr sinnvolles zustande zu bringen.
Also wird noch ein wenig im Netz herum geschaut und dieser Eintrag geschrieben. Und dann? Vielleicht mal kurz auf dem Bett ausstrecken? Nur ein Weilchen, nur so zum Kraft schöpfen.